Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Barmherziger Gott, / vor Dir sind alle Menschen gleich, / so unterschiedlich Du sie auch geschaffen hast. / Die hellen und die dunklen Augen, / die leisen und die kräftigen Stimmen, / die starken und die weichen Arme, / die sanften und die harten Gemüter. / Du siehst sie alle mit Gnade an, / Du hast Ihnen Deine Würde verliehen. //
Darum sollen wir einander achten / und Dir darin die Ehre geben. / In Deinen Ebenbildern erkennen wir den Reichtum Deines Schaffens. //
Doch dieser Reichtum verkümmert bei uns zu kleinlichen Unterscheidungen. / Sortiert nach Geschlecht, Alter, Hautfarbe und Sprache / rechtfertigen wir die Überhebung des Eigenen, / geben wir uns selbst die Ehre. //
Barmherziger Gott, / beschäme unsere törichten Anschauungen, / verändere unseren Blick, / weite unser Herz, / zeige uns die neue Welt, die Du schon geschaffen hast. / Amen.
Achim Detmers, Hannover
Meike Waechter, Berlin
Marianne Reifers
Simon Froben, Bayreuth
Georg Rieger, Nürnberg
Catherine McMillan
Gudrun Kuhn
Ach Gott, es ist so kalt. / Ein rauher Wind weht um meine Ohren, / kriecht mir in die Glieder. / Es kam nicht überraschend und doch traf mich mal wieder die Intensität. / So kalt ist es. Ich spüre es. //
Spürst du es auch? / Spürst du die Kälte , die weht aus den Herzen derer, die andere verspotten? / Spürst du die Kälte, mit denen über Menschenleben geredet und entschieden wird? / Spürst die, wie rauh die Hasstiraden durch die Strassen wehen? //
Ehrlich gesagt, wollte ich mich diese Woche gerne einigeln und mir die Decke über den Kopf ziehen. / Aber ich spüre, wie gleichzeitig in mir eine Hitze hochkriecht. / Ein wildes Gemisch aus Trotz, Wut, Liebe und Hoffnung. //
Woher kommt es? / Ist es dein heißer Lebensatem, der mir ins Herz weht? / Ist es ein Hauch von dir, der mich bewegt, / mir Mut macht und mich weiter reden, beten und protestieren lässt? //
Ach Gott, vielleicht braucht die Welt nur einen Hauch von dir.
Carolin Springer
Herr, / eine weitere Woche ist vergangen, / in der die Welt uns in Atem gehalten hat: / die vielen Eindrücke aus der Stadt oder unserer Umgebung; // die unterschiedlichen Gedanken, / ob in einem Gewirr von Stimmen / oder allein und zurückgezogen. // Jetzt bin ich hier und kann Luft holen, / kann meine Gedanken bündeln, / kann zu mir kommen. // Bei dir bleibt die Zeit für einen Augenblick stehen. / Begleite mich auch in diesem zeitlosen Augenblick. / Amen.
Gudrun Kuhn
Jürgen Kaiser, Berlin
Jochen Denker
Annegret Lambers
Barmherziger Gott, / von deiner Güte leben wir. / Dein Segen lässt unsere Arbeit gelingen. / Aber oft bilden wir uns ein / wir müssten uns alles selbst verdienen. / Wir stehen manchmal so unter Druck, / dass wir zu zerbrechen drohen, / und wenn wir schließlich zur Ruhe kommen, / fühlen wir uns ausgebrannt und leer. / Auf die Frage »Wofür das alles?«, / wissen wir oft keine Antwort. // Ja, es ist umsonst, / dass wir früh aufstehen / und hernach lange sitzen / und unser Brot mit Sorgen essen, / wenn wir nicht unsere Grenzen erkennen / und auf deinen Segen trauen. // Gott, / mach uns deiner Güte gewiss.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Ach Herr, zwei Kinder packen und ziehen aus./ Sie tun's gern, denn sie gehen zu Neuem.//
Ich sehe in den Räumen die Spuren unseres Zusammenlebens in diesem Haus durch viele Jahre./
Ich sehe die vielen Sachen, die auch ich bald zusammenpacken werde und mitnehmen an einen neuen Ort./
Oder zurücklasen. Und eines Tages ganz zurücklassen.//
Ewiger, Vater derer, die kommen, die noch bleiben und die gehen:/
Wir haben hier keine bleibende Stadt. Aber wir haben dich./
Durch Jesus Christus. Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
Ewiger / Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs / und um Jesus Christus willen auch uns Vater und Mutter im Himmel.
wir danken dir von Herzen, dass wir hier als Christen leben können / ohne Angst vor Spitzeln, / ohne Angst um unsere Existenz. / Und denken an alle, für die das Bekenntnis zur dir Lebensgefahr bedeutet.
Wir danken dir für die Schönheit deiner Schöpfung, / das Schwimmen im Bergsee, die Aussicht vom Gipfel, / für die Wellen, die unermüdlich an den Strand rollen, / den Wind in den Haaren und den Sand zwischen den Zehen. / und denken an alle, die sich nur mühsam über Wasser halten, / deren Augen schon lange nicht mehr glänzen.
Wir freuen uns am Duft der Himbeeren, an den Farben der Kirschen, / sehen staunend wie der Sommerwind die Ähren in Bewegung versetzt; / wir danken dir für die Aussicht auf Ernte, die Keller und Kühlschränke füllt. / Und denken an alle, die Hunger haben / und Durst.
Herr der Welten: / wir werden nicht müde dir die Mächtigen dieser Erde ans Herz zu legen, / in der Hoffnung, dass Du Menschen in den Regierungen stark machst, / die versöhnen wollen und nicht spalten.
Im Alltag möchten wir erkennbar sein als die deinen. / Gieß deinen Geist aus, damit wir heilsam wirksam werden.
Dein Reich komme, HERR / dein Reich komme! / AMEN
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Simon Froben
Lebendiger Gott, / Du nimmst unserem Sorgen die Mutlosigkeit / und mischt in unsere Trauer Spuren der Hoffnung. // Du enttäuscht uns nicht. // Wir bitten Dich, / nimm uns hinein / in Deine neue Schöpfung, / in Dein Reich der Hoffnung. Amen.
Achim Detmers
Du Ewige/r forderst es heraus: / Ich denke an dich, und daran dir zu gefallen. / In der Weise wie du mir gefällst, / unerreichbar und annäherungswürdig / wie nichts Anderes. // Am Morgen und am Abend, / beim Blick in die Weite des Landes, / wenn ich die Berge / in der Ferne betrachte / und meine Augen über die Auffaltung der Alpen schweifen, / wenn ich in die Augen meiner Freundin sehe, / die weint um ihren Sohn / und um alles was in ihrem Leben nicht so wurde, / wie sie es gehofft hatte. // Komm bitte, halte dein Versprechen: / wisch die Tränen ab, / weck die erkaltete Liebe, / lass die Schönheit der Schöpfung / in allen Farben und Zeiten / leuchten und Gerechtigkeit erfahren. / Amen
Kathrin Rehmat
Gott – // Wir verlangen von dir keine Wunder – / aber wir bitten um Hoffnung und Mut und Kreativität. // Wir wollen nicht überheblich und selbstgerecht sein. / Wer sozial abgehängt ist, glaubt falschen Wahlversprechen. / Wer zu wenig Rente bekommt, kauft keine Biolebensmittel. / Wer sich nur eine marode Altbauwohnung leisten kann, wird über den Luxus von Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen höhnen. / Wer nur Teilzeit arbeiten kann, weil es keinen Kitaplatz gibt, wird wenig Verständnis aufbringen für das Asylbewohnerheim im Dorf. / Wer in den Reden von Parlament und Regierung nicht vorkommt, wird das Vertrauen in die Demokratie verlieren. // Gott – // Du verlangst von uns keine Wunder – / aber du hast uns deine Weisungen überliefert. // Wir wollen uns nicht drücken vor unserer Verantwortung. / Wir müssen im Verteilungskampf strenger kontrollieren, dass alle satt werden. / Wir müssen uns dafür einsetzen, dass niemand auf der Strecke bleibt / ohne Wohnung, ohne Bildung, ohne medizinische Versorgung, ohne Anerkennung. / Wir müssen dankbar und für andere sichtbar die Freiheit der Gotteskinder leben: / fröhlich und selbstbewusst und rücksichtsvoll. // Gib uns Durchhaltevermögen und Fantasie dafür, / du Gott, der uns in die Zukunft begleitet und nicht in die Vergangenheit. // AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / diese Hitze! Normal ist das nicht. / Wir spüren: Da rächt sich etwas. / Der Raubbau rächt sich. // Und dann die Wahlen demnächst. / In Thüringen und Sachsen. / Da rächt sich auch etwas. / Die Schlagwort-getarnten blinden Flecken / rächen sich, / Das Übersehen von Ängsten. / Führungsschwäche auch. / Sehr anfällig, das alles. // Und Solingen? / Der Terror hat es leicht in einer Gesellschaft, / die nur noch wenig Zusammenhalt kennt. / Und wenig Respekt. / Und wenig Ehrfurcht vor dem Leben. / Zu vieles wurde falsch gemacht. / Von fast allen. Auch von uns. / Wir schämen uns dafür und wagen es kaum zu
bitten, / dass Du Dich derer erbarmst, die trauern und leiden. // Und wir als Kirche? / Warum sind wir hilflos? / Warum wachsen wir nicht? / Bist Du nicht mehr bei uns? / Bist ausgewandert nach Afrika und Asien? / Wir brauchen Dich hier. / Führe uns heraus aus / dem Belanglosen und Banalen und den / falschen Wichtigkeiten. / Du bist das eine Wort, das wir zu hören, / dem wir im Leben und im Sterben / zu vertrauen und zu gehorchen haben. / Sei als dieses eine Wort wieder hörbar unter uns. / Und gib ihm ein Echo, das unseren Kleinglauben beschämt. / Darum bitten wir Dich. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Marianne Reifers
Gott – du nimmst uns als deine Kinder an. / Mach uns deiner Zuwendung würdig. / Hilf uns, an dich zu glauben, damit wir auch an uns glauben können. / Hilf uns, dir zu vertrauen, damit andere uns vertrauen können / Hilf uns, nach dem Vorbild Jesu zu fragen, damit wir zwischen Gut und Böse unterscheiden. // Gott – du hast uns deinen Geist eingepflanzt. / Mach uns deiner Gabe würdig. / Hilf uns, deinen Trost zu spüren, wenn uns Unglück trifft. / Hilf uns, deine Weisung zu spüren, wenn wir nach dem Rechten fragen. / Hilf uns, deine Kraft zu spüren, wenn wir nicht verstanden oder angegriffen werden. // Gott – du lässt uns nicht alleine in der Welt. / Danke.
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Iowa Community