Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Catherine McMillan, Schweiz
Wir wollen beten, mit dir reden, auf dich hören, / aber unsere Gedanken sind noch bei uns / und bei dem, was uns umtreibt. / Wir möchten gerne ruhig werden, / aber in uns ist so viel Unruhe. / Wir möchten auf dich hören, / aber in uns ist so viel Lärm. / Wir möchten beten, / aber oft fehlen die Worte. / Wir stehen vor dir mit unserem Leben, / mit der Unruhe in uns, / mit der Sprachlosigkeit, / mit dem Lärm in uns, / der die Ohren taub macht. //
Aber, wir sind nicht alleine. / Auch du bist hier und nimmst uns so an, wie wir sind, / mehr noch, du freust dich an und über uns / und möchtest Zeit mit uns verbringen. / Das reicht. / Amen
Annegret Lambers, Osterwald
Großer Gott! / Das olympische Feuer ist erloschen. / Doch die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander der Menschen brennt weiter in mir. / In diesen Tagen bitte ich Dich, Gott, / dass Du mit Deinem Segen in den Bemühungen / um Verständigung und Frieden in Doha wirkst. / Für die Geiseln, die seit über 300 Tagen unvorstellbares Leid erfahren. / Für die Menschen in Gaza, die keinen Ort, aber auch keinen Ausweg für ihr Leben finden. / Für die Menschen im ganzen Nahen Osten, / deren Leben immer wieder durch Gewalt und Terror bedroht ist. / Lass den Schmerz über Verlust, Verletzung und Demütigung, / lass die Angst vor dem anderen / nicht weiter die Spirale von Rache und Hass antreiben, / sondern gib heilsame Linderung auf den Wegen / der Verständigung und des Miteinanders / zum Frieden und zur Versöhnung. / Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Georg Rieger, Nürnberg
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Selma Dorn, Stuttgart
Großer, / geheimnisvoller / und unbegreiflicher Gott, / heilig bist Du / und kein Mensch kann sich Dir nähern. / Aber Du machst Dich auf den Weg zu uns. / In Deinem Namen hast Du uns offenbar gemacht: / „Ich bin bei Euch“ / In Deinem Sohn / hast Du uns Dein Herz aufgeschlossen / und unser zerrissenes Leben geteilt und geheilt. / Unser Lob und unser Dank / sollen am Beginn unseres Gebets stehen. //
Von Deiner Gnade leben wir, / von Deiner Güte erwarten wir alles Gute, / von Deinem Gericht erhoffen wir die Gerechtigkeit, / Vater von uns allen in den Himmeln. / Manchmal führst Du unser Leben in große Höhen, schenkst Erfolg, Gesundheit, Wohlergehen / lass uns nicht hochmütig werden. / Manchmal stürzen wir ab, fallen tief, / tragen schwer an Krankheit, /Niederlagen und Traurigkeit / lass uns nicht verzweifeln, mut- und hoffnungslos werden. //
Übernimm Du, barmherziger Gott, / das Sagen in unserem Leben. / Sende Deinen Geist, / dass wir tun, was wir hören / und alles, was Dir widersteht, / die Macht über uns verliert. / Darum bitten wir im Namen deines Sohnes, / Jesus Christus, unseres Herrn. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Barmherziger Gott, / Du hast uns das Lachen zurückgegeben. / Dafür danken wir Dir. / Denn Jahr um Jahr ist uns das Lachen immer mehr vergangen. / Aus der Freude über das Leben wurde ein verlegenes Lächeln. / Selbst die kleinen Dinge konnten uns kaum noch Freude bereiten, / denn die großen Dinge zogen immer mehr Sorgenfalten auf unsere Stirn: / Wir fragten: / Welche Ausmaße nimmt der Ukraine-Krieg an? / Was passiert im Nahen Osten als Nächstes? / Welche Wetterextreme stehen uns noch bevor? / Wie viele Falschmeldungen kann unsere Gesellschaft noch ertragen? //
Barmherziger Gott, / mit Sorgen auf der Stirn sehen wir, / wie abgewählte Präsidenten sich weigern abzutreten. / Wie Hass und Misstrauen gesät werden, / um Wählerstimmen zu fangen, / wie verantwortliche Politiker*innen sich zerstritten zeigen und vergeblich nach passenden Antworten suchen. / Ihre Ohnmacht ist an manchen Tagen mit Händen greifbar. / Und jetzt mitten im Sommer: Ein 81-jähriger Präsident tritt als Kandidat zurück. / Die Vizepräsidentin rückt nach und lacht... / Mit ihrem Lachen steckt sie viele Menschen an, / die Hass und Verachtung Leid sind. / Die mutig nach vorne schauen wollen und nicht auf die geplante Rache für einen angeblich gestohlenen Wahlsieg. //
Barmherziger Gott, / es ist nur ein Lachen, / von dem wir nicht wissen, / wie lange es andauern wird. / Und doch fühlt es sich gut an, / wenn das Dumpfe ein Lachen zur Antwort bekommt, / wenn es als komisch, sonderbar und seltsam (»weird«) weggelacht werden kann. / Nach all den Jahren, / in denen dieses ›Seltsame‹ so mächtig geworden ist, / können wir nun mitlachen – auch über uns selbst. //
Barmherziger Gott, / wir danken Dir für diese Erfahrung – / mitten im Sommer, / mitten in der Hitze, / mitten in unserer Verzweiflung. / Schenke uns ansteckende Freude, / hoffnungsvolles Lachen in dieser so merkwürdigen Zeit. // Amen.
Achim Detmers, Hannover
Georg Rieger, Nürnberg
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Ach Gott – / Ich bin am Ende mit meinem Beten. / Wie viele Russen muss der ukrainische Soldat töten, um dessen Überleben ich bitte. / Wie viele palästinensische Opfer kostet die Befreiung einer Geisel? / Ich bin am Ende mit meiner Moral. / Nicht Mose und nicht Kant können mein Gewissen beruhigen, / wenn ich an die Menschen denke, die in moderner Sklaverei oder Hungersnot leben. //
Ich bin am Ende mit meinem Reden. / Wie kann ich an einer militärischen Lösung des Ukrainekriegs zweifeln, / ohne dass man mir vorwift, eine Putinversteherin zu sein? / Wie kann ich die Politik Israels kritisieren, ohne als Antisemitin zu gelten? //
Ich bin am Ende mit meiner Vernunft. / Was kann man tun gegen Desinformation und Machtmissbrauch in den meisten Ländern auf der Erde? / Ich bin am Ende mit meiner Hoffnung. //
Ach Gott – / Bist du am Ende mit deiner Welt? / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Selma Dorn, Stuttgart
Meike Waechter, Berlin
Sylvia Bukowski, Wuppertal (aus der Liturgie für ASF)
Ach, Gott, / ganz kalt lassen mich Medaillen ja nicht, wenn ich ehrlich bin. / Und das liegt nicht nur an meiner Jugend als Leistungssportlerin. / Ich sehne mich manchmal halt doch danach, dass meine Mühen, meine investierte Zeit, meine Selbstdisziplin sich auszahlen und auch anerkannt werden. / Und ich wunder mich, wie streng ich oft mit mir selbst bin. / Ich nicht sehe, was ich leiste, und mich schäme, wenn ich scheiter. / Vielen geht es so. / Und mal kommen wir besser und mal schlechter damit klar. / Vielleicht gehört das auch zum Menschsein dazu. Ich weiss es nicht. / Aber ich bin gewiss: Bei dir gelten andere Regeln. / Und wie eine Medaille legst du uns täglich deine Worte ums Herz: / “Und siehe, du bist sehr gut." / Danke.
Carolin Springer, Leer
Stefan Maser, Kamp-Lintfort, nach einem Gebet von Sylvia Bukowski
Großer und ewiger Gott, / Vater von uns allen in den Himmeln, / wir sehnen uns nach einer gerechten Welt, / nach einem Ende von Krieg und Gewalt, / nach Frieden, der den Namen verdient. //
Du hast uns Hoffnung gemacht, großer Gott. / Wie die Jungfrau zum Kind kam diese Hoffnung zu uns. / Dir verdanken wir unsere Sehnsucht. / Du bist es, den wir suchen. //
Komm zu uns. / Sende Deinen Geist, / der die Brücke schlägt / von Dir zu uns / von uns zu Dir / und zwischen uns Menschen, / die wir, zerrissen und getrennt voneinander, / einander zu Wölfen werden. //
Komm zu uns. / Sprich Dein Wort, / das unsere Herzen erreicht / und unseren Geist belebt, / dass wir Deine Kinder werden / und bleiben. / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
Upon the Lord's Prayer
Our Father which in heaven art, / The name be always hallowed; / Thy kingdom come, thy will be done; / Thy heavenly path be followed: / By us on earth, as ´tis with thee, / We humbly pray; / And let our bread us given be / from day to day. / Forgive our debts, as we forgive / Those that to us indebted are; / Into temptation lead us not; / But save us from the wicked snare. / The kingdom´s thine, the power too, / We thee adore; / The glory also shall be thine / For evermore. / Amen
John Bunyan (1628-1688)
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Jürgen Kaiser, Berlin
Georg Rieger, Nürnberg
Ewiger Gott, / du schenkst den Geist der Kraft, / der Liebe und der Besonnenheit. //
Ich brauche den GEIST DER KRAFT, / wenn es schon wieder losgeht / und mir alles zu viel wird. / Ich brauche den GEIST DER LIEBE, / wenn andere sich wieder so verhalten, / wie ich es kaum ertragen kann. / Aber sie sind wohl so / und können nicht anders. / Und ich brauche den GEIST DER BESONNENHEIT, / wenn scheinbar ganz andere Zeiten sind. / Und ich weiß nicht mehr, / was meine Erfahrungen und alten Überzeugungen / noch sollen und gelten. //
Regiert bei mir der Geist der Furcht, der Angst und Sorge / um meine Geltung vor den anderen, / das was ich sein und haben und darstellen will? / Dann gib mir deinen Geist, / den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit! //
Das bitte ich durch Jesus Christus. / Amen.
Stefan Maser
Jochen Denker, Ronsdorf