Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Jürgen Kaiser, Berlin
Jochen Denker
Annegret Lambers
Barmherziger Gott, / von deiner Güte leben wir. / Dein Segen lässt unsere Arbeit gelingen. / Aber oft bilden wir uns ein / wir müssten uns alles selbst verdienen. / Wir stehen manchmal so unter Druck, / dass wir zu zerbrechen drohen, / und wenn wir schließlich zur Ruhe kommen, / fühlen wir uns ausgebrannt und leer. / Auf die Frage »Wofür das alles?«, / wissen wir oft keine Antwort. // Ja, es ist umsonst, / dass wir früh aufstehen / und hernach lange sitzen / und unser Brot mit Sorgen essen, / wenn wir nicht unsere Grenzen erkennen / und auf deinen Segen trauen. // Gott, / mach uns deiner Güte gewiss.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Ach Herr, zwei Kinder packen und ziehen aus./ Sie tun's gern, denn sie gehen zu Neuem.//
Ich sehe in den Räumen die Spuren unseres Zusammenlebens in diesem Haus durch viele Jahre./
Ich sehe die vielen Sachen, die auch ich bald zusammenpacken werde und mitnehmen an einen neuen Ort./
Oder zurücklasen. Und eines Tages ganz zurücklassen.//
Ewiger, Vater derer, die kommen, die noch bleiben und die gehen:/
Wir haben hier keine bleibende Stadt. Aber wir haben dich./
Durch Jesus Christus. Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
Ewiger / Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs / und um Jesus Christus willen auch uns Vater und Mutter im Himmel.
wir danken dir von Herzen, dass wir hier als Christen leben können / ohne Angst vor Spitzeln, / ohne Angst um unsere Existenz. / Und denken an alle, für die das Bekenntnis zur dir Lebensgefahr bedeutet.
Wir danken dir für die Schönheit deiner Schöpfung, / das Schwimmen im Bergsee, die Aussicht vom Gipfel, / für die Wellen, die unermüdlich an den Strand rollen, / den Wind in den Haaren und den Sand zwischen den Zehen. / und denken an alle, die sich nur mühsam über Wasser halten, / deren Augen schon lange nicht mehr glänzen.
Wir freuen uns am Duft der Himbeeren, an den Farben der Kirschen, / sehen staunend wie der Sommerwind die Ähren in Bewegung versetzt; / wir danken dir für die Aussicht auf Ernte, die Keller und Kühlschränke füllt. / Und denken an alle, die Hunger haben / und Durst.
Herr der Welten: / wir werden nicht müde dir die Mächtigen dieser Erde ans Herz zu legen, / in der Hoffnung, dass Du Menschen in den Regierungen stark machst, / die versöhnen wollen und nicht spalten.
Im Alltag möchten wir erkennbar sein als die deinen. / Gieß deinen Geist aus, damit wir heilsam wirksam werden.
Dein Reich komme, HERR / dein Reich komme! / AMEN
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Simon Froben
Lebendiger Gott, / Du nimmst unserem Sorgen die Mutlosigkeit / und mischt in unsere Trauer Spuren der Hoffnung. // Du enttäuscht uns nicht. // Wir bitten Dich, / nimm uns hinein / in Deine neue Schöpfung, / in Dein Reich der Hoffnung. Amen.
Achim Detmers
Du Ewige/r forderst es heraus: / Ich denke an dich, und daran dir zu gefallen. / In der Weise wie du mir gefällst, / unerreichbar und annäherungswürdig / wie nichts Anderes. // Am Morgen und am Abend, / beim Blick in die Weite des Landes, / wenn ich die Berge / in der Ferne betrachte / und meine Augen über die Auffaltung der Alpen schweifen, / wenn ich in die Augen meiner Freundin sehe, / die weint um ihren Sohn / und um alles was in ihrem Leben nicht so wurde, / wie sie es gehofft hatte. // Komm bitte, halte dein Versprechen: / wisch die Tränen ab, / weck die erkaltete Liebe, / lass die Schönheit der Schöpfung / in allen Farben und Zeiten / leuchten und Gerechtigkeit erfahren. / Amen
Kathrin Rehmat
Gott – // Wir verlangen von dir keine Wunder – / aber wir bitten um Hoffnung und Mut und Kreativität. // Wir wollen nicht überheblich und selbstgerecht sein. / Wer sozial abgehängt ist, glaubt falschen Wahlversprechen. / Wer zu wenig Rente bekommt, kauft keine Biolebensmittel. / Wer sich nur eine marode Altbauwohnung leisten kann, wird über den Luxus von Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen höhnen. / Wer nur Teilzeit arbeiten kann, weil es keinen Kitaplatz gibt, wird wenig Verständnis aufbringen für das Asylbewohnerheim im Dorf. / Wer in den Reden von Parlament und Regierung nicht vorkommt, wird das Vertrauen in die Demokratie verlieren. // Gott – // Du verlangst von uns keine Wunder – / aber du hast uns deine Weisungen überliefert. // Wir wollen uns nicht drücken vor unserer Verantwortung. / Wir müssen im Verteilungskampf strenger kontrollieren, dass alle satt werden. / Wir müssen uns dafür einsetzen, dass niemand auf der Strecke bleibt / ohne Wohnung, ohne Bildung, ohne medizinische Versorgung, ohne Anerkennung. / Wir müssen dankbar und für andere sichtbar die Freiheit der Gotteskinder leben: / fröhlich und selbstbewusst und rücksichtsvoll. // Gib uns Durchhaltevermögen und Fantasie dafür, / du Gott, der uns in die Zukunft begleitet und nicht in die Vergangenheit. // AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / diese Hitze! Normal ist das nicht. / Wir spüren: Da rächt sich etwas. / Der Raubbau rächt sich. // Und dann die Wahlen demnächst. / In Thüringen und Sachsen. / Da rächt sich auch etwas. / Die Schlagwort-getarnten blinden Flecken / rächen sich, / Das Übersehen von Ängsten. / Führungsschwäche auch. / Sehr anfällig, das alles. // Und Solingen? / Der Terror hat es leicht in einer Gesellschaft, / die nur noch wenig Zusammenhalt kennt. / Und wenig Respekt. / Und wenig Ehrfurcht vor dem Leben. / Zu vieles wurde falsch gemacht. / Von fast allen. Auch von uns. / Wir schämen uns dafür und wagen es kaum zu
bitten, / dass Du Dich derer erbarmst, die trauern und leiden. // Und wir als Kirche? / Warum sind wir hilflos? / Warum wachsen wir nicht? / Bist Du nicht mehr bei uns? / Bist ausgewandert nach Afrika und Asien? / Wir brauchen Dich hier. / Führe uns heraus aus / dem Belanglosen und Banalen und den / falschen Wichtigkeiten. / Du bist das eine Wort, das wir zu hören, / dem wir im Leben und im Sterben / zu vertrauen und zu gehorchen haben. / Sei als dieses eine Wort wieder hörbar unter uns. / Und gib ihm ein Echo, das unseren Kleinglauben beschämt. / Darum bitten wir Dich. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Marianne Reifers
Gott – du nimmst uns als deine Kinder an. / Mach uns deiner Zuwendung würdig. / Hilf uns, an dich zu glauben, damit wir auch an uns glauben können. / Hilf uns, dir zu vertrauen, damit andere uns vertrauen können / Hilf uns, nach dem Vorbild Jesu zu fragen, damit wir zwischen Gut und Böse unterscheiden. // Gott – du hast uns deinen Geist eingepflanzt. / Mach uns deiner Gabe würdig. / Hilf uns, deinen Trost zu spüren, wenn uns Unglück trifft. / Hilf uns, deine Weisung zu spüren, wenn wir nach dem Rechten fragen. / Hilf uns, deine Kraft zu spüren, wenn wir nicht verstanden oder angegriffen werden. // Gott – du lässt uns nicht alleine in der Welt. / Danke.
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Iowa Community
Jürgen Kaiser, Berlin
Lieber Vater im Himmel, / Dir nahe zu sein, ist gut. / Deine Nähe suchen wir / heute Morgen. // Sich von Dir sagen zu lassen, / wer Du bist und wie Du zu uns stehst, ist gut. / Auf Deine Stimme wollen wir hören / heute Morgen. // Unsere Wege sind oft dunkel / und wir wissen nicht weiter – / dass Dein Licht uns das Dunkel erhellt erbitten wir / heute Morgen. // Du bist der Gott allen Trostes / ihn suchen und erhoffen wir / heute Morgen. // Aus deiner Hand empfangen wir alles Gute, / um Dir dafür zu danken / und dich zu loben sind wir hier / heute Morgen. // Lass Dir unser Lob gefallen! // Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
Erhabener Gott, / du liebst die Armen und wohnst im Elend, / da, wo die meisten von uns nicht hingehen, / weil uns die Hässlichkeit der Armut abstößt: / der Dreck, der Gestank, / die Verrohung des Umgangs. / Wir sehen oft nicht die Tapferkeit derer, / die mit wenigem auskommen müssen. / Wir würdigen nicht, / wie großherzig und hilfsbereit sie trotzdem oft sind, / und ihre Lebensleistung stößt bei uns auf wenig Beachtung. //
Gott, lass du uns nicht verrohen! / Lehre uns, genau hinzusehen / und uns anrühren zu lassen, / von schweren Schicksalen. / Verbinde uns mit den Bedürftigen / in solidarischem Respekt / und in gerechtem Teilen. Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wofür darf ich dir danken, Gott, und worum darf ich dich bitten?
Irgendwie fasziniert mich die Aufbruchsstimmung der Demokraten mit Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin. Es macht ein bisschen Hoffnung und dafür bin ich dankbar. Aber es ist auch eine große Show, die ein mulmiges Gefühl hinterlässt. Und vielleicht ist alles eine Blase, die platzt, sobald Hass und Lügen wieder lauter werden.
Die bevorstehenden Wahlen in Sachsen und Thüringen machen mir Angst. Aber ich weiß nicht, um was ich dich bitten soll, weil das Thema so komplex ist. Radikale Meinungen müssen nicht diskutiert, sondern gestoppt werden. Aber wie kommen wir wieder auf eine Ebene, um miteinander sprechen zu können?
Um ein Ende des Krieges in der Ukraine will ich schon bitten. Aber nicht um den Preis, dass anderes Leid passiert. Für eine erfolgreiche Verteidigung zu beten, finde ich gerechtfertigt. Aber für die Opfer - auch die der Angreifer - verbietet sich jede Dankbarkeit.
Manchmal fällt mir das Beten schwer. Ich bete dann zu dir, dass deine Gerechtigkeit und Liebe Realität werde und meine Bitten überflüssig werden.
Georg Rieger, Nürnberg
Peter Marshall (1902-1949)
Ach Gott – / Mit den Lerchen möchte ich hochfliegen und die düsteren Nachrichten vergessen. / Mit den Nachtigallen möchte ich die schönen Sommernnächte zum Klingen bringen. / Fröhlich und tatkräftig möchte ich jeden Morgen aufstehen und auf deinen Wegen gehen. // Dies alles will mir so oft nicht gelingen. / Ich kann doch nicht einfach die Augen verschließen vor der Realität. // Kein Garten Eden – Wüsten und Regenkatastrophen / Kein Reich des Friedens – Kriege und Terroranschläge / Keine Geschwisterlichkeit – Unrecht und Gewinnsucht / Kein gelobtes Land in Sicht // Ach Gott – / Ich brauche / den kleinen Funken Hoffnung / die Erinnerung an das Ziel deiner Welt / den Glauben an dich und deine Menschenkinder // Lass mich Kraft schöpfen / aus den Liedern und Geschichten unserer Vorfahren / aus dem Zusammensein mit den anderen in der Gemeinde / aus dem Segen deiner Nähe. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Meike Waechter, Berlin
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Catherine McMillan, Schweiz
Wir wollen beten, mit dir reden, auf dich hören, / aber unsere Gedanken sind noch bei uns / und bei dem, was uns umtreibt. / Wir möchten gerne ruhig werden, / aber in uns ist so viel Unruhe. / Wir möchten auf dich hören, / aber in uns ist so viel Lärm. / Wir möchten beten, / aber oft fehlen die Worte. / Wir stehen vor dir mit unserem Leben, / mit der Unruhe in uns, / mit der Sprachlosigkeit, / mit dem Lärm in uns, / der die Ohren taub macht. //
Aber, wir sind nicht alleine. / Auch du bist hier und nimmst uns so an, wie wir sind, / mehr noch, du freust dich an und über uns / und möchtest Zeit mit uns verbringen. / Das reicht. / Amen
Annegret Lambers, Osterwald