Gebet
Tagesaktuelles Gebet
O mein Gott, erbarme dich meiner und aller Menschen. / Laß uns täglich besser, heiliger und glückseliger werden durch / Jesum Christum! Amen.
Johann Caspar Lavater (1741-1801)
Gott, der du uns die Augen öffnest für deine Liebe, wir danken dir, dass du uns entgegenkommst und uns suchst, wo wir wirklich sind. Du weißt, wie befrachtet die Adventszeit ist mit Erinnerungen, mit Sehnsucht und auch mit Angst vor Leere und Einsamkeit. Du weißt, dass es viele gibt, die gerade in dieser Zeit nicht wissen, wohin mit sich, die sich verloren fühlen im Trubel der Stadt und im Geplärr der Weihnachtslieder. Sei mit uns und allen, die sich Besinnlichkeit wünschen und Sinn suchen. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
zu Psalm 71
Gott, / als dein Sohn geboren ist, / wurde die Sehnsucht der Alten erfüllt. / Sie konnten sehen, / den sie gesucht und erwartet haben / ihr ganzes Leben. / Sie konnten in den Armen wiegen / das Kind ihrer Hoffnung, / den Retter der Welt. / Ja, du grenzt die Alten nicht aus / aus dem Neuen, / das du in der Weihnacht begonnen hast. / Du bestätigst ihren Glauben, / Du belohnst ihre Treue / und du erweist ihre Geduld nicht als sinnlos. / / Gott, / wir möchten auch so beharrlich hoffen / auf deine Verheißung / eines neuen Himmels / und einer neuen Erde. / Wir möchten auch im Alter noch / unsere Gewißheit bewahren, / daß du uns hinein nimmst / in deine Zukunft. / Und unser Glaube soll ansteckend wirken / auf unsre Nachkommen. / Mit uns gemeinsam / sollen sie dich loben, / deinem Sohn vertrauen / und ihm nachfolgen. / Gott, gib dazu deinen Segen. / Herr, erbarm dich über uns.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, mein Gott, den ich suche, / Gott, mein Gott, deine weiten Flügel, und der Schatten darunter, der mich schützt. / Gott, die Quelle, aus der alle guten Worte sprudeln. / Sag sie mir, deine Worte, die mir gut tun. Pflanze sie meiner Seele ein. Ich werde dir die Früchte bringen. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Ach Gott, bewahre mich vor Bitterkeit und Zynismus. So vieles in der Welt liegt im Argen. Oft weiß ich nicht mehr, worauf man sich noch verlassen kann. Hole mich aus der Lethargie. Zeige mir Wege, wie ich mich einmischen kann in die politischen Entscheidungen. Wecke meine Hilfsbereitschaft für Menschen, die sie brauchen können. Ich darf nicht immer nur um mich selber kreisen. Mach mir Mut! AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (Lk 21,28)
Gott, da stehe ich zwischen Weihnachtsplätzchen, Wunschzetteln, To-Do-Listen. Es blinkt und glitzert um mich herum. Ich verliere dich aus dem Blick. Erinnere mich daran, warum wir Weihnachten feiern: Weil unsere Erlösung naht! Erlösung von dem Zwang, alles richtig machen zu müssen. Erlösung von dem Getrieben sein. Erlösung von den einengenden Konventionen. Wenn ich das glaube, kann ich erhobenen Hauptes auf dich blicken. Amen
Meike Waechter, Berlin
Barmherziger Gott, / jedes Jahr ärgern sich viele von uns / über den Rummel der Adventszeit. / Wir durchschauen die Werbung, / die mit starken Gefühlen / Profit machen will. / Trotzdem können wir uns / dem Trubel kaum entziehen, / und manchmal spüren wir darin / eine verborgene Sehnsucht nach Sinn. / / Gott, belass es nicht / bei der hohlen Stimmungsmache, / durchdringe die oberflächliche Festlichkeit / mit Worten, die tragen. / Nähre du unsere Seelen, / dass sie bei allem materiellen Überfluss / nicht hungrig bleiben. / / Lass leuchten dein Antlitz, / so genesen wir.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Lieber Vater im Himmel. Wir danken dir für das ewige, lebendige, rettende Wort, / das du in Jesus zu uns Menschen gesagt hast und noch sagst. Erlaube es uns doch nicht, / es flüchtig zu hören und zu faul zu sein, ihm zu gehorchen. Laß uns nicht fallen, / sondern bleibe mit deinem Trost bei einem jeden von uns und mit deinem Frieden zwischen einem jeden von uns und seinen Mitmenschen. Laß es doch immer wieder / ein wenig hell werden in unsern Herzen, in dieser Anstalt, daheim bei den Unsrigen, in dieser Stadt, in unserem Land, auf der ganzen Erde. Du kennst die Irrtümer und Bosheiten, die die heutige Lage wieder einmal von allen Seiten so dunkel und gefährlich / machen. Laß doch einen frischen Wind hineinfahren, der wenigstens die dicksten Nebel in den Köpfen derer, die die Welt regieren, aber auch der Völker, die sich von ihnen regieren lassen und vor allem in den Köpfen der Leute, die die öffentliche Meinung machen, zu zerstreuen vermöchte.
Karl Barth (1886-1968)
Großer Gott! / du hast geredet mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob. Du hast geredet durch Mose und die Propheten und durch Jesus mit uns. Du gabst dein Wort und du hieltst dein Wort. Halte weiter Wort! / Mein Kopf ist so voll mit Wörtern, von überall dringen sie auf mich ein, leere, nichtssagende, hohle Wörter, falsche Worte, halbwahre und verwirrende Worte, so wenig Worte, die stimmen und tragen. / Deine Stimme, Herr, lassen wir untergehen, können sie kaum mehr hören. Uns fehlt die Kraft und manchmal auch die Lust, deinem Wort zu folgen. / Komm uns zu Hilfe und hilf unserer Unlust auf durch deinen heiligen Geist, der die Freude und die Lust an deinem Worte ist. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Gütiger Gott, du wendest dich uns zu und bringst Licht in unser Leben. Aber wir vergessen die vielen, deren Leben dunkel ist. Du schenkst dich uns ganz und gar und machst unser Leben reich und kostbar. Doch wir sind geizig mit unserer Aufmerksamkeit für Andere.
Georg Rieger, Nürnberg
zu Psalm 24
Barmherziger Gott, / wir möchten uns öffnen / für dein Kommen, / Wir sehnen uns / nach deiner Nähe / und hoffen, / dass du unsere Erde verwandelst / in einen Ort / des Friedens und der Gerechtigkeit. / Aber gerade in dieser Zeit, / in der wir uns vorbereiten sollen / auf deine Ankunft / sind wir mit so vielem anderen beschäftigt, / dass wir den Hunger unserer Seele betäuben. / Wir erschrecken, / wenn wir merken, / wie leer und ausgebrannt / wir in Wahrheit sind. / Gott, bahne du dir den Weg zu uns, / über alle Hindernisse. / Öffne du Tor und Tür bei uns / für die Fülle deiner Liebe / und halte in uns die Erwartung wach / dass mit dem Kommen deines Sohnes / Himmel und Erde erneuert werden.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Lieber Gott – bitte komm zu mir, wenn ich Angst habe, wenn mich meine Eltern und Lehrer nicht so richtig verstehen, wenn ich von meinen Freunden links liegen gelassen werde. Gib mir gute Ideen und ein mutiges Herz! AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9,9)
Ja, Gott, so einen brauchen wir. Vielleicht keinen König. Könige passen nicht mehr in unsere Zeit. Aber wir brauchen Menschen, die gerecht sind und helfen. An der Spitze in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, Menschen, die Verantwortung tragen,- lass sie Gerechte sein und Helfer. / So wie du gerecht bist und hilfst, lass uns gerecht sein und helfen. Gerechte und Helfer brauchen wir jeden Tag und überall. Amen
Meike Waechter, Berlin
Gott, / wir fangen an, / die Tage zu zählen / bis Weihnachten. / Erwartung liegt überall in der Luft, / manchmal auch eine kindliche Hoffnung, / der Lauf der Welt / ließe sich wenigstens kurze Zeit / unterbrechen durch Liebe / und in der Heiligen Nacht / könne sich doch einmal Frieden ausbreiten / über der Erde. / Lass unsere Hoffnung nicht verlöschen / in Betriebsamkeit oder Zweifeln. / Binde sie an deinen Sohn, / der schon begonnen hat, / die Welt zu heilen / mit Barmherzigkeit. / Weite unsere Erwartung / über Weihnachten hinaus / auf die Wiederkunft des Christus, / der sein Werk vollendet / in Gerechtigkeit. /
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Du mußt mir rufen, O mein Gott; / aber ich darf meine Ohren und mein Herz nicht verstecken, wenn du rufst. / Ich muß tun, was ich tun kann, wenn du mir Kräfte zu dem geben sollst, / was ich nicht vermag. Wer da hat, dem wird gegeben werden, sagt mir dem Wort. / Ich muß im Kleinen treu sein, wenn du mir das Wahrhaftige anvertrauen willst. / Nun denn, mein Gott, da ich deinen Willen weiß, so verleihe mir auch die Gnade, denselben redlich zu tun. Herr, lehre mich tun nach deinem Willen, / denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn. Amen.
Johann Caspar Lavater (1741-1801)
Gott, ich erwarte etwas von Dir. Halte, was Du versprichst, gib, was Du verheißen hast: Nimm mich mit auf deinen Weg, der mich heraus führt aus der Enge meiner eigenen Mauern in die Weite Deiner Menschlichkeit. Nimm mich mit auf den Weg zu Dir. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Enough, Lord, / Enough hate. / Enough violence. / Enough pain. / More humanity. / More love. / More peace. / Teach us good Lord. / And quickly.
Susan Brown, Dornoch, Schottland
Gott, an diesem dunkeln Novembermorgen mach mich dankbar. / Hilf mir, im Herzen und im Kopf, alles aufzulisten, was mir Freude macht, was Farbe ins Leben bringt, was das Herz erwärmt. / / Führe mir vor Augen die vielen Zeiten in meinem Leben, / in denen etwas gerade noch gut ging. / Der Unfall wurde abgewendet. / Die Krankheit führte nicht zum Tod. / Der andere hat mir vergeben. / Ich konnte mich versöhnen. / / Danke für jeden Menschen, der etwas in mein Leben hineingegeben hat, / der an mich geglaubt hat. / / Gott, an diesem dunklen Novembermorgen mach mich dankbar. / / Amen
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Gott, wir fühlen uns oft schuldig für Dinge, die wir getan haben. Gib uns die Möglichkeit, das eine oder andere wieder gut zu machen. Vergib uns, was wir nicht wieder gut machen können und unterstütze uns, wenn wir unser Leben ändern wollen. Und lass uns annehmen, was wir nicht loswerden können. In Deiner Liebe sind wir aufgehoben.
Georg Rieger, Nürnberg
Herr über Leben und Tod – wir haben keine Angst vor dem Tod, aber vor einem qualvollen Sterben. / Wir haben keine Angst vor dem Altwerden, aber vor Demenz und Pflegebedürftigkeit. / Wir haben keine Angst vor dem Alleinsein, aber vor Hilflosigkeit und Überforderung. / Ach, reiß du uns doch aus den Ängsten! AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Ewiger Gott, / Herr der Zeiten: / Wir denken zurück an die Menschen, / die einmal zu unserem Leben gehörten, / und nun nicht mehr sind. / Die Liebe, die uns immer noch verbindet / lässt uns schmerzhaft spüren, / wie sehr sie uns fehlen. / Das Unabgeschlossene in der Beziehung zu ihnen / sucht uns oft in Gedanken heim, / und manche von uns / können sich nicht lösen / von dem, was einmal gewesen ist. / / Gott, / bei dir suchen wir Zuflucht mit unseren Erinnerungen. / Du birgst unsere Toten in deinem ewigen Gedenken, / du hast Trost für die Lebenden. / Durchbrich mit Hoffnung / Trauer und Schwermut / und lehre uns mit Abschieden leben.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Herr, unser Gott, wir bitten dich für deine Kirche hier und in allen Ländern: / für die schlafende Kirche, daß sie aufwache - für die verfolgte Kirche, / daß sie deiner Sache immer wieder froh und gewiß werde - für die bekennende Kirche, daß sie nicht sich selbst, sondern allein zu deinem Ruhm lebendig sei. / Wir bitten dich für alle Regierenden und Obrigkeiten in der ganzen Welt: / für die guten, daß du sie erhaltest, für die bösen, daß du ihre Herzen umkehrest / oder ihrer Gewalt ein Ende setzest nach deinem Wohlgefallen, für alle, daß du dich an ihnen erweisest als der, dessen Diener sie sind und bleiben müssen. / Wir bitten dich, daß aller Tyrannei und Unordnung gewehrt und allen unterdrückten Völkern und Personen zu ihrem Recht geholfen werde.
Karl Barth (1886-1968)
Wir brauchen in allem, was wir tun, das richtige Maß. Darum bitten wir dich: / Wenn wir uns mit den Problemen dieser Welt befassen, dann gib uns das richtige Verständnis. Wir brauchen Menschen, die uns richtig informieren. Und wir brauchen das richtige Maß an Vertrauen und Vorsicht, wenn wir die Nachrichten sortieren und uns ein Bild machen wollen. / Wir brauchen in allem, was wir tun, das richtige Maß. Darum bitten wir dich: Wenn wir die Zusammenhänge durchleuchten, dann schenke uns das richtige Maß an Selbstkritik. / Wir sind nicht an allem schuld, aber es gibt viele Verbindungen zwischen Problemen in fernen Ländern und unserer Lebensweise.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott ich denke an Menschen, die benachteiligt werden. / Die schlecht bezahlte Arbeit ohne geregelte Freizeit machen müssen. Die von Klimakatastrophen betroffen sind. / Die von Krieg betroffen sind oder die ihre Kinder nicht in die Schulen schicken können. / Schenke ihnen Kraft und Hoffnung, tröste sie in ihrer Verzweiflung und Schwäche und ermutige mich, dass ich grosszügig, klar und aufrecht dafür einstehe, / dass alle Menschen entsprechende Rechte zu ihren Pflichten bekommen. / Damit Hunger und Durst, Angst und Not nachlassen, damit wir den Namen Mensch so tragen lernen, / dass niemand von deinen Gütern abgeschnitten wird und wir miteinander, heute und dort, wo wir sind, teilen lernen, was unser Leben gut und möglich macht. / Du hast es gut gemacht. Hilf mir, dass ich das meine beitrage. Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Großer Gott / und durch Jesus Christus / unser lieber himmlischer Vater, / / Es tut so gut, mit dir reden zu können. / Es tut so gut zu wissen, / dass du ein Ohr und ein Herz für uns hast. / / Wie arm wäre unser Gebet, / wenn es nur bei uns bliebe, / wenn es dich nicht erreichen würde, / wenn es ein Selbstgespräch bliebe. / / Wie arm wären wir, / wenn du nicht zu uns reden würdest / und wir nichts von dir wahrnehmen könnten. / / Wir danken dir, / dass du auf unsere Gebete wartest / und sie hören möchtest. / / Wir bitten dich, / dass du uns das rechte Beten lehrst, / damit wir in Einklang kommen mit dir, / und unsere Wünsche sich an deinem Willen orientieren. / / Schenke uns die Sehnsucht ins Herz, / mit dir zusammen zu sein / und damit auf deine Sehnsucht nach uns zu antworten. / / Segne diesen Gottesdienst an uns allen. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf