Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, / du bist größer als alle irdischen Machthaber. / Wir bitten dich: / Gib uns Selbstvertrauen, / damit wir nicht die Falschen ehren. / Wecke unseren Mut, ungerechter Macht zu widerstehen. / Stärke unser Vertrauen durch Jesus Christus, / der mit dir und dem Heiligen Geist ewige Macht hat.
RefLit
Allmächtiger Gott, / was frühere Generationen sagen konnten / im Vertrauen auf dich, / das können wir nicht einfach wiederholen. / Wir stehen nicht so fest im Glauben. / Was wir erleben / lässt uns oft zweifeln / an deinem Lenken und Leiten. / Den Versuchungen unseres Alltags / sind wir schlecht gewachsen / und im Gebet sind wir nicht beharrlich. / / Gott, wie sollen wir die Kluft / zwischen den alten Sätzen des Glaubens / und unseren eigenen Erfahrungen überbrücken? / Wie sollen wir lernen, / auf dich zu hoffen, / wenn vieles so hoffnungslos erscheint! / / Stell uns Menschen an die Seite, / die uns unsere Fragen ernstnehmen, / die uns in unseren Zweifeln beistehen, / und die richtigen Worte finden, / um uns zu stärken im Vertrauen auf dich. / / Deine Güte sei über uns, / wie wir auf dich hoffen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gewähre mir, ich bitte dich darum, o Herr, daß ich in jener Demut des Geistes, / welcher meiner Niedrigkeit ziemt, und jenem Aufwärtsstreben des Gemütes, / welches deine Hoheit verlangt, dich immer anbete, / daß ich in der Furcht, welche deine Gerechtigkeit einflößt, / und in der Hoffnung, welche deine Milde gestattet, / beständig lebe und mich dir dem Allmächtigen unterwerfe, / dem Allwissenden die Führung anheim gebe, / zu dir als dem Vollkommensten und Besten mich wende. / Ich bitte dich, o gütigster Vater, daß deine lebendige Flamme mich reinige, / dein helles Licht mich erleuchte und die inbrünstige Liebe zu dir in mir wirke, / daß ich, durch kein Hindernis menschlicher Dinge gehalten, / glücklich und sicher zu dir zurückkehre.
Vittoria Colonna (1492-1547)
Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die Hungernden und die Durstigen, die Fremden und die Unbekleideten, die Kranken und die Gefangenen. Wir bitten dich für alle deine geringsten Brüder und Schwestern. / Lass uns erkennen, dass sie alle dein Antlitz tragen und wir dir in ihnen tagtäglich begegnen. / Gib uns die Kraft, uns von dir nicht abzuwenden, sondern das zu tun, was nötig ist. Amen
Meike Waechter, Berlin
Gott, der du uns die Augen öffnest für unsere Verantwortung: / Stärke uns als Gemeinde, als Kirche, als Christen und als Menschen in unserer Gesellschaft und bring uns dazu, / dass wir deinem Bild entsprechen. Komm du uns entgegen und mach uns Mut, / dass wir dir entgegengehen.
Georg Rieger, Nürnberg
Du treuer Gott, / wir danken dir, / dass du unsere Kirche / trotz ihres Versagens / bis heute erhältst. / In deiner Gnade liegt ihre Zukunft. / / Wir sind oft bekümmert, / dass selbst Menschen aus der eignen Familie / keinen Zugang zum Glauben finden. / Wir machen uns Sorgen, / was aus unserer kleinen Zahl wird. / Wir fühlen uns ohnmächtig / gegenüber dem Bedeutungsschwund / christlicher Werte. / / Gott, belebe deine Gemeinden, / stärke unseren Zusammenhalt, / Lass uns aus deinen Zusagen / Zuversicht schöpfen, / und bewahre deiner Kirche die Treue.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, / du vergibst Schuld. / Wir bitten dich: / Mach uns fähig, einander zu vergeben, / damit Friede unter uns wohnt. / Du, Gott, regierst und befreist; / du, Gott, bist unsere Stärke.
RefLit
Du strenger Gott // Uns ist gesagt, was gut ist: dein Wort halten … Wir müssen zugeben: das gelingt uns nur schwer. / Wie können wir die Überlieferung mit unseren aktuellen Problemen zusammenbringen? Wie können wir im Streit der Meinungen das Richtige durchsetzen? Wie können wir unseren Egoismus überwinden? // Du gütiger Gott // Uns ist gesagt, was gut ist: Liebe üben … Wir müssen zugeben: das gelingt uns nur schwer. / Wir brauchen selbst viel mehr Liebe als wir hergeben. Wir können nicht alle Mitmenschen lieben. / Wir scheitern oft daran, Gefühle und tatkräftiges Handeln in Einklang zu bringen. // Du übergroßer Gott // Uns ist gesagt, was gut ist: demütig sein vor dir ... Wir müssen zugeben: das gelingt uns nur schwer. / Weil du uns so weit weg erscheinst, gehen wir eigenmächtig unsere Wege. Weil wir an dir zweifeln, verzweifeln wir am Sinn unseres Tuns. Weil wir uns klein und hilflos fühlen, vertrauen wir fremden Versprechungen. // Hilf uns, du unbegreiflicher Gott, dieses Leben zu meistern. Mach uns Mut, gib uns Vernunft, schenke uns deinen Geist, damit wir zu tatkräftigen Christinnen und Christen werden. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, / manchmal kommen wir nicht mehr zurecht / mit unserem Leben, / manchmal erscheint uns alles sinnlos. / Dann liegen wir nachts lange wach / und grübeln, warum alles so kommen musste, / so anders, als wir es uns erhofften. / Warum sind Beziehungen / in die Brüche gegangen? / Warum sind wir gescheitert mit unseren Plänen, / die einmal so verheißungsvoll schienen? / Warum haben wir keine Kraft, / loszukommen von alten Problemen? / / Gott, immer wieder kreisen unsere Gedanken / um solche Fragen. / Liefere uns ihnen nicht endlos aus! / Zeig uns, was unser Leben / trotz aller Niederlagen und Mängel / kostbar und sinnvoll bleiben lässt. / Lass uns zur Ruhe kommen / im Vertrauen auf dich.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Du kannst ja Wasser aus Felsen fließen lassen, / Wasser in Wein verwandeln / und dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken -Alles in der großen, unbegreiflichen Treue, / die du deinem Volk geschworen und wieder und wieder gehalten hast. / Wir danken dir, daß sie uns im Evangelium leuchtet / und daß wir uns unter allen Umständen an sie halten dürfen. / Erlaube es uns nicht, uns ihr gegenüber zu verhärten! / Erwecke uns immer wieder aus dem Schlaf der Gleichgültigkeit / und aus den bösen Träumen unserer frommen und unfrommen Leidenschaften / und Begierden! / Werde es nicht müde, uns immer wieder auf deine Wege zurückzuführen!
Karl Barth (1886-1968)
God of Wonders, / Lord of Life, / You speak to us and challenge us every day anew. / We respond with new songs. / But singing is not enough. / / You claim our whole lives to serve your purposes, / as you have revealed them in Jesus Christ. / / Take us and all we are and all we do; / Forgive what is selfish and fearful, / Heal what is trampled on and bruised. / Fill us with your healing grace and power and spirit, / / so that our lives may better witness / to the presence of the One who was risen from the dead / and who raises us to new life. / / Lord, have mercy! Kyrie eleison!
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Ach Gott – wie soll ich das zusammenbringen: die Freude über diesen wunderschönen Herbst und die Wut über die Klimapolitik meiner Regierung? // Wie soll ich das zusammenbringen: die Dankbarkeit für mein sicheres Leben und das Erschrecken über die Naturkatastrophen überall in der Welt? // Wie soll ich das zusammenbringen: den Glauben und den Zweifel … // Hilf mir!
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
zu Psalm 19
Barmherziger Gott, / die Freude an deinem Wort / läßt Menschen in der Synagoge tanzen / und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken / allen Sorgen des Alltags zum Trotz. / Wir wünschten, wir könnten dieses Glück / selber auch so stark empfinden, / könnten über unseren Schatten springen / und dich genauso ausgelassen feiern. / Denn dein Wort ist doch wahrhaftig eine Quelle / überschäumender Lebendigkeit! / Gott, segne die Torafreude unserer jüdischen Geschwister / und lass sie ansteckend auf uns wirken; / Mach uns gemeinsam mit Israel / zu Zeugen deiner großen Güte.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Lieber Gott, / Stärke uns den Glauben und die Hoffnung, die Liebe aber mach‘ noch stärker. / Wir bitten um die Kraft deiner Liebe für all die, denen es schwer fällt zu lieben. / Für die, die alleine sind, dass sie sich nicht vergrämen. / Die Liebe eifert nicht. / Für die Ehepaare, die einander täuschen oder einander enttäuschen, dass sie sich im andern wiederfinden. / Die Liebe sucht nicht das Ihre. / Für die, die für sich keine Zukunft mehr sehen, dass sie nicht aggressiv gegen sich oder andere handeln. / Die Liebe treibt nicht Mutwillen. / Für die, die sich ihrer selbst unsicher sind, dass sie nicht sich und anderen imponieren müssen. / Die Liebe bläht sich nicht auf. / Für die Kranken, dass sie Hoffnung bekommen. / Die Liebe lässt sich nicht erbittern. / Für die, denen Unrecht getan wurde, dass sie das Vertrauen in die Menschen nicht verlieren. / Die Liebe rechnet das Böse nicht zu. / Für die Politiker, dass sie der Ungerechtigkeit und der Lüge widerstehen. / Die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit. / Für die Kirche, dass sie sich des Evangeliums nicht schämt sondern seinen Anspruch groß macht. / Die Liebe freut sich an der Wahrheit. / Für uns alle, dass wir freundliche Menschen bleiben. / Die Liebe ist langmütig und freundlich. / Mach uns den Glauben fest, mach uns die Hoffnung stark, gib uns Teil an deiner Liebe und lass das das größte sein. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Großer Gott, / zu Dir kommen wir heute Morgen / mit allem, was das Leben aus uns gemacht hat / mit allem, was wir mit unserem Leben angefangen haben. / Wir kommen mit guten Erfahrungen / und Dankbarkeit für das, was uns gelungen ist. / Wir kommen mit schweren Erfahrungen, / mit Erinnerungen, die uns nicht loslassen / und mit der Bitte, Vergebung zu bekommen / und Vergebung geben zu können. / / Zu Dir kommen wir, / der Quelle des Lebens, / dem A und O, / dem Anfang und Ziel / der Welt / und unseres eigenen kleinen Lebens. / / Dir singen wir unsere Lieder, / Dich rufen wir an mit Lob und Bitte / Deinen Geist erflehen wir, / dass er uns durch alles menschliche Reden / Deine Stimme hören lasse / unseren Geist aufwecke / und uns den Weg zum Leben führt. / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
Barmherziger Gott, / die Freude an deinem Wort / lässt Menschen in der Synagoge tanzen / und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. / Wir wünschten, wir könnten dieses Glück / selbst auch so stark empfinden, / könnten über unseren Schatten springen / und dich genauso ausgelassen feiern. / Denn dein Wort ist doch wahrhaftig / eine Quelle von Leben! / / Gott, / segne die Torafreude unserer jüdischen Geschwister / und weck diese Freude auch in uns. / Mach uns gemeinsam mit Israel / zu Liebhabern deines Wortes / und zu Zeugen deiner Güte.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Du weißt alles, worin ich gefehlt habe. / Vater, ich will nichts vor dir verhehlen; ach wenn ich jeden meiner Fehltritte noch wüßte, ich wollte dir alle namentlich bekennen. / Öffne du selbst mir den Blick, daß ich mich recht erkenne und herzlich demütige vor dir. Denn wohin kann ich auch an dem Tag, / der mich zur Buße auffordern soll, meine Zuflucht nehmen, / als zu dir und dem, den du für uns zur Erlösung gemacht hast? / Herr, mein Gott und Erlöser, reinige mich von meiner Sünde. / Wenn wir unsere Sünden bekennen, so bist du ja treu und gerecht, / daß du uns die Sünden vergibst und uns reinigst von aller Ungerechtigkeit. Amen.
Nikolaus von Zinzendorf (1700-1760)
Gott, du Quelle meiner Freude! / Ich bin manchmal so deprimiert. / Misanthropisch nennt sich das / glaube ich, / wenn mir alle Menschen / um mich herum auf die Nerven gehen. / Wenn ich in allem, was ich sehe, / Rücksichtslosigkeit, / Respektlosigkeit / und Lieblosigkeit erkenne. / Wer bin ich selbst in solchen Momenten? / Und wie schaffe ich es, an anderen Tagen / unbeschwert zu sein? / Danke auch für diese Momente / und dass du sie wenige sein lässt. / Wahrscheinlich sind sie / für mein seelisches Gleichgewicht / wichtig.
Georg Rieger, Nürnberg
Gold rot gelbe Hänge zeichnen sichtbare Horizonte, die sich sich mit der Jahreszeit sichtbar verwandeln. Auch Menschen verwandeln sich mit den Jahren, die sie leben, mit den Erfahrungen, die sie machen. So bin auch ich geprägt von meiner Geschichte in Deiner Geschichte. Lehre mich mit dem Herzen gut zu sehen, mit den Ohren gut zu hören, meine Sinne zu schärfen und dem Augenschmaus der Werbungen ein bisschen zu misstrauen - Schönheit ist wandelbar und du wohnst nicht nur im Schönen. Lass mich auch zuversichtlich bleiben, wenn ich den weniger schönen Wandel sehe. Und dankbar für die Weite der bleibenden Horizonte. Glücklich für die geschenkte Zeit. Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
zu Psalm 119
Du Gott der Wahrheit / so offen würden wir niemals behaupten, / wir seien so sicher, was richtig ist / und was falsch im Glauben. / Als Suchende möchten wir uns sehen, / als Menschen, die offen sind zu lernen. / Aber oft lassen auch wir / nur unseren eigenen Glaubensweg gelten / und ohne zu merken werden wir, / was wir anderen unterstellen: / selbstgerecht und intolerant. / Gott, dein Wort leuchte uns heraus / aus allen frommen Lebenslügen / und leite uns in Wahrheit / zu dir.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Allmächtiger Gott, / du gibst Weisungen, / die unser Zusammenleben regeln. / Wir bitten dich: / Gib uns Einsicht für deine Gebote, / damit wir einander einfühlsam und rücksichtsvoll begegnen / und in Achtung und Treue miteinander leben. / Sende uns deinen Geist, / damit sich unser Leben nach deinem Wohlgefallen ordnet.
RefLit
Ewiger, / wir preisen dich mit unsren Gedanken, wir loben dich mit unsren Worten, wir singen dir mit unsern Versen. / Auch mit unseren Taten wollen wir dich loben. Wenn es aber zählt, dann sind wir wie gelähmt. Löse uns die Hände, lockere uns die Füße, damit auch, was wir tun, dich preist und dem Nächsten guttut. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Du lebendiger Gott, / du sagst uns, / was gut ist, / und wir wollen dir folgen. / Aber oft beruhigen wir uns schon / mit guten Absichten, / ohne sie in die Tat umzusetzen. / Wenn wir etwas entscheiden müssen, / sind wir oft unsicher, / was deinem Willen entspricht. / Im Umgang mit anderen / scheitern wir häufig / an unserer Ungeduld und Sturheit. / Wir wollen dir die Ehre geben, / aber unser Geltungsbedürfnis / steht uns dabei im Weg. / Hab du Geduld mit uns, Gott, / gib uns Klarheit im Denken, / mach uns flexibel, / um anderen gerecht zu werden / und löse uns / aus dem ständigen Kreisen um uns selbst. / Halte uns deinen Willen vor Augen, / lege uns dein Wort ans Herz, / binde unser Handeln an dein Gebot.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Großer, heiliger Gott: Gib du uns den rechten, aufrichtigen, tätigen Glauben an dich, / an deine Wahrheit! Gib ihn vielen, gib ihn allen Menschen! / Gib ihn den Völkern und allen Regierungen, den Reichen und den Armen, / den Gesunden und den Kranken, / den Gefangenen und denen, die sich für frei halten, / den Alten und den jungen, den Fröhlichen und den Traurigen, / den Schwermütigen und den Leichtsinnigen! / Da ist Keiner, der es nicht nötig hätte, zu glauben, und Keiner, / dem es nicht verheißen wäre, daß auch er glauben dürfe. / Sag es den Menschen, sag es auch uns, / daß du ihr und unser gnädiger Gott und Vater bist! / Das bitten wir dich im Namen unsres Herrn Jesus Christus. / Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Barmherziger Gott, / wir sehen, was in unserer Welt geschieht / und drohen alle Hoffnung zu verlieren. / Wir bekommen mit, wie viel Lug und Trug herrscht, / wie viel Verantwortungslosigkeit und Kälte / und unsere Hoffnung schwindet, dass es besser werden wird. / Wir kommen zu Dir, / sehen uns selber ehrlich an / und sehen wenig, was uns Hoffnung macht. / Du bist der Gott der Hoffnung, / Du verlierst die Hoffnung mit uns nicht / und hast in der Auferweckung Jesu Christi / den Grund für eine lebendige Hoffnung gelegt – / für jeden von uns und für Deine Erde. / Wir wollen hören, was Du erhoffst / Und weil Du es erhoffst, / darauf vertrauen, / dass diese Hoffnung nicht trügt / und Du wahrmachst, was Du versprichst. / Sende Deinen Geist. / Erwecke unser Singen, Beten, Reden und Hören, / dass sie zu einer Saat werden, / aus der eine lebendige Hoffnung wächst, / die uns verändert. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf