Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Du mußt mir rufen, O mein Gott; / aber ich darf meine Ohren und mein Herz nicht verstecken, wenn du rufst. / Ich muß tun, was ich tun kann, wenn du mir Kräfte zu dem geben sollst, / was ich nicht vermag. Wer da hat, dem wird gegeben werden, sagt mir dem Wort. / Ich muß im Kleinen treu sein, wenn du mir das Wahrhaftige anvertrauen willst. / Nun denn, mein Gott, da ich deinen Willen weiß, so verleihe mir auch die Gnade, denselben redlich zu tun. Herr, lehre mich tun nach deinem Willen, / denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn. Amen.
Johann Caspar Lavater (1741-1801)
Gott, ich erwarte etwas von Dir. Halte, was Du versprichst, gib, was Du verheißen hast: Nimm mich mit auf deinen Weg, der mich heraus führt aus der Enge meiner eigenen Mauern in die Weite Deiner Menschlichkeit. Nimm mich mit auf den Weg zu Dir. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Enough, Lord, / Enough hate. / Enough violence. / Enough pain. / More humanity. / More love. / More peace. / Teach us good Lord. / And quickly.
Susan Brown, Dornoch, Schottland
Gott, an diesem dunkeln Novembermorgen mach mich dankbar. / Hilf mir, im Herzen und im Kopf, alles aufzulisten, was mir Freude macht, was Farbe ins Leben bringt, was das Herz erwärmt. / / Führe mir vor Augen die vielen Zeiten in meinem Leben, / in denen etwas gerade noch gut ging. / Der Unfall wurde abgewendet. / Die Krankheit führte nicht zum Tod. / Der andere hat mir vergeben. / Ich konnte mich versöhnen. / / Danke für jeden Menschen, der etwas in mein Leben hineingegeben hat, / der an mich geglaubt hat. / / Gott, an diesem dunklen Novembermorgen mach mich dankbar. / / Amen
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Gott, wir fühlen uns oft schuldig für Dinge, die wir getan haben. Gib uns die Möglichkeit, das eine oder andere wieder gut zu machen. Vergib uns, was wir nicht wieder gut machen können und unterstütze uns, wenn wir unser Leben ändern wollen. Und lass uns annehmen, was wir nicht loswerden können. In Deiner Liebe sind wir aufgehoben.
Georg Rieger, Nürnberg
Herr über Leben und Tod – wir haben keine Angst vor dem Tod, aber vor einem qualvollen Sterben. / Wir haben keine Angst vor dem Altwerden, aber vor Demenz und Pflegebedürftigkeit. / Wir haben keine Angst vor dem Alleinsein, aber vor Hilflosigkeit und Überforderung. / Ach, reiß du uns doch aus den Ängsten! AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Ewiger Gott, / Herr der Zeiten: / Wir denken zurück an die Menschen, / die einmal zu unserem Leben gehörten, / und nun nicht mehr sind. / Die Liebe, die uns immer noch verbindet / lässt uns schmerzhaft spüren, / wie sehr sie uns fehlen. / Das Unabgeschlossene in der Beziehung zu ihnen / sucht uns oft in Gedanken heim, / und manche von uns / können sich nicht lösen / von dem, was einmal gewesen ist. / / Gott, / bei dir suchen wir Zuflucht mit unseren Erinnerungen. / Du birgst unsere Toten in deinem ewigen Gedenken, / du hast Trost für die Lebenden. / Durchbrich mit Hoffnung / Trauer und Schwermut / und lehre uns mit Abschieden leben.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Herr, unser Gott, wir bitten dich für deine Kirche hier und in allen Ländern: / für die schlafende Kirche, daß sie aufwache - für die verfolgte Kirche, / daß sie deiner Sache immer wieder froh und gewiß werde - für die bekennende Kirche, daß sie nicht sich selbst, sondern allein zu deinem Ruhm lebendig sei. / Wir bitten dich für alle Regierenden und Obrigkeiten in der ganzen Welt: / für die guten, daß du sie erhaltest, für die bösen, daß du ihre Herzen umkehrest / oder ihrer Gewalt ein Ende setzest nach deinem Wohlgefallen, für alle, daß du dich an ihnen erweisest als der, dessen Diener sie sind und bleiben müssen. / Wir bitten dich, daß aller Tyrannei und Unordnung gewehrt und allen unterdrückten Völkern und Personen zu ihrem Recht geholfen werde.
Karl Barth (1886-1968)
Wir brauchen in allem, was wir tun, das richtige Maß. Darum bitten wir dich: / Wenn wir uns mit den Problemen dieser Welt befassen, dann gib uns das richtige Verständnis. Wir brauchen Menschen, die uns richtig informieren. Und wir brauchen das richtige Maß an Vertrauen und Vorsicht, wenn wir die Nachrichten sortieren und uns ein Bild machen wollen. / Wir brauchen in allem, was wir tun, das richtige Maß. Darum bitten wir dich: Wenn wir die Zusammenhänge durchleuchten, dann schenke uns das richtige Maß an Selbstkritik. / Wir sind nicht an allem schuld, aber es gibt viele Verbindungen zwischen Problemen in fernen Ländern und unserer Lebensweise.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott ich denke an Menschen, die benachteiligt werden. / Die schlecht bezahlte Arbeit ohne geregelte Freizeit machen müssen. Die von Klimakatastrophen betroffen sind. / Die von Krieg betroffen sind oder die ihre Kinder nicht in die Schulen schicken können. / Schenke ihnen Kraft und Hoffnung, tröste sie in ihrer Verzweiflung und Schwäche und ermutige mich, dass ich grosszügig, klar und aufrecht dafür einstehe, / dass alle Menschen entsprechende Rechte zu ihren Pflichten bekommen. / Damit Hunger und Durst, Angst und Not nachlassen, damit wir den Namen Mensch so tragen lernen, / dass niemand von deinen Gütern abgeschnitten wird und wir miteinander, heute und dort, wo wir sind, teilen lernen, was unser Leben gut und möglich macht. / Du hast es gut gemacht. Hilf mir, dass ich das meine beitrage. Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Großer Gott / und durch Jesus Christus / unser lieber himmlischer Vater, / / Es tut so gut, mit dir reden zu können. / Es tut so gut zu wissen, / dass du ein Ohr und ein Herz für uns hast. / / Wie arm wäre unser Gebet, / wenn es nur bei uns bliebe, / wenn es dich nicht erreichen würde, / wenn es ein Selbstgespräch bliebe. / / Wie arm wären wir, / wenn du nicht zu uns reden würdest / und wir nichts von dir wahrnehmen könnten. / / Wir danken dir, / dass du auf unsere Gebete wartest / und sie hören möchtest. / / Wir bitten dich, / dass du uns das rechte Beten lehrst, / damit wir in Einklang kommen mit dir, / und unsere Wünsche sich an deinem Willen orientieren. / / Schenke uns die Sehnsucht ins Herz, / mit dir zusammen zu sein / und damit auf deine Sehnsucht nach uns zu antworten. / / Segne diesen Gottesdienst an uns allen. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Barmherziger Gott, / Du liebst das Leben. Du schenkst uns das Leben. / Dafür danken wir. / Doch wir bekennen auch, dass wir das manchmal vergessen. / Wir vergessen, wem wir unser Leben zu verdanken haben. / Wir vergessen, wer uns bewahrt und erhält. / Wir vergessen, woher wir kommen. / Wir versuchen, uns selbst am Leben zu erhalten. / Wir versuchen, unsere eigenen Wege zu gehen und verlieren uns selbst und gehen in die Irre. / Wir wissen nicht mehr, wohin oder zu wem wir gehören. / Barmherziger Gott, rufe uns, erinnere uns, sei bei uns. / Amen
Meike Waechter, Berlin
Du Gott der Zukunft – welche Zukunft hast du für uns Junge bereit? So viel wird von uns erwartet. Wir sollen gute Eltern, Onkel und Tanten sein und gleichzeitig unsere Mütter und Väter betreuen. Wir sollen unser Bestes im Beruf geben und gleichzeitig unsere Partnerschaften und Freundschaften gelingen lassen. Sei bitte bei uns mit guten Ratschlägen für unser Leben und lass uns nicht mutlos werden. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Vater von uns allen in den Himmeln / Danke, dass wieder Sonntag geworden ist. / Dein Tag ist es, / der Tag an dem Deinen Sohn Jesus Christus / aus den Toten heraus auferweckt hast. / Mitten in unserer alten Welt / brach mit ihm Dein Reich an. / Mitten in unsere Welt / hast Du den Anfang der neuen gesetzt / und uns in seine Nachfolge gerufen. / Wir danken Dir für diesen Segen! / Aber wir sind noch immer die alten. / Dein Wort hören wir, / aber wir tun es so wenig. / Deine Liebe erfahren wir / und geben wir so wenig weiter. / Wir bitten Dich, / hab Geduld mit uns / und stärke uns wieder / für den nächsten kleinen Schritt. / Wir brauchen Dich. / Komm mit dem Heiligen Geist zu uns / und erneuere unsere Herzen und Sinne. / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
O Herr, unser Gott, Lob und Dank sei deiner Güte, / wodurch du uns bewahret und gesparet hast vor andern, / die diese Tage nicht erlebet haben. Gelobet, geliebet seist du, / gedanket sei deinem väterlichen Herzen, / wodurch du uns mit so manchen Guttaten und Wohltaten / nach dem Leibe und nach der Seele in dem verflossenen Jahre gekrönet hast. / Du hast uns gegeben, ja, du hast es getan, daß wir Essen und Trinken, / Kleider und alles, was zum äußeren Leben nötig ist, gehabt haben. / Du hast es getan, daß wir so manche Mittel deiner Gnade, / so manche gute Worte, gehöret, gelesen, und so manche gute Gedanken gehabt, / und so manche gute Rührung deiner Gnade in unserm Herzen gespüret haben. / Gelobet und geliebet sei deine unverdiente Güte.
Gerhard Tersteegen (1697-1769)
Ach Gott // Auf deinen Wegen – ob wir da wohl gegangen sind? Wir befürchten: nein. // Dein Wort – ob wir das wirklich erfüllt haben? Wir sind sicher: nein. // Dennoch versprichst du immer wieder, dass wir Tag und Nacht in deiner Gnade stehen. // Sieh den Riss zwischen unserem Wollen und Vollbringen! Sieh die Schwierigkeiten, die andere uns bereiten! Sieh die Ratlosigkeit in einer Zeit, in der die demokratischen Werte vom Verfall bedroht sind! Sieh unser viel zu kleines Vertrauen in dich! // Bitte bau uns auf! Wir brauchen deine Weisung: / hier in der Gemeinde und draußen als Bürgerinnen und Bürger. Und wir brauchen Mut, wie du ihn geben kannst. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Ewiger Gott, / du hast einen neuen Himmel und eine neue Erde verheißen. / Hilf uns, im Glauben festzubleiben, / in der Liebe zu wachsen / und voller Hoffnung auf dein Kommen warten. / Lass uns schon jetzt deine Herrlichkeit erfahren / durch Jesus Christus, unseren Herrn.
RefLit
Wenn du ihnen nicht gesagt hättest, dass sie ihre Sandalen abklopfen können und weiterziehen von dort, wo die Freundlichkeit nicht wohnt, dann hätte sich der Evangelist vielleicht auf einen anderen Grundsatz der Gastfreundschaft und der Lust an der Besitzlosigkeit erinnert. Du erinnerst mich daran, dass Besitz keine Seligkeit verspricht. / Es befreit.
Kathrin Rehmat, Biel,Schweiz
zu Psalm 90
Ewiger Gott, / Birg uns im Mantel deiner Liebe, / wenn uns kalt wird von innen her, / wenn Trauer und Trostlosigkeit über uns herfallen / und alles nur noch sinnlos erscheint. / Gewähre uns Zuflucht, / wenn wir nur noch darüber grübeln / was wir versäumt / oder falsch gemacht haben / und wenn uns die Erinnerung / an ungelebte Träume einholt. / Halt uns fest, du starker Gott, / wenn der Boden unter uns wankt / und unsere Lebensentwürfe zerbrechen, / wenn wir erkennen, wie hohl vieles ist, / was wir darstellen und behaupten, / oder wenn uns das Ziel unseres Daseins verschwimmt. / Gott, mit der Verworrenheit unserer Gefühle, / mit Fragen und Zweifeln / flüchten wir uns zu dir. / Herr, erbarme dich über uns! Amen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott des Himmels und der Erde, / komm zu uns. Öffne den Himmel, komm herab, wie damals als Jakob die Himmelsleiter im Traum sah. / Lass uns ein Stückchen deiner Herrlichkeit sehen, einen Hauch deines Segens spüren, eine Melodie der Loblieder deiner Engel hören. Lass uns erkennen wie wir von dir erkannt werden. / Sei und bleibe bei uns und verlass uns nicht. / Amen
Meike Waechter, Berlin
Herr, unser Gott! Wir treten vor dein Antlitz in Anbetung vor deiner Majestät, / in Erkenntnis unserer Unwürdigkeit, mit Dank für alle deine gute Gabe, / die du uns an Leib und Seele immer wieder zuwendest. / Wir danken dir insbesondere für diesen Sonntag und Festtag, an dem wir dessen gedenken dürfen, daß dein lieber Sohn, unser Herr Jesus Christus, / uns nach seinem Hingang zu dir nicht Waisen werden ließ, / sondern uns im Heiligen Geist, dem Tröster und Lehrer, der uns lebendig macht, / gegenwärtig sein und bleiben wollte, bis er selbst wiederkommt in seiner Herrlichkeit. Und nun hilf du, daß wir dich recht erkennen und recht preisen in dieser deiner Wohltat, daß dein Wort recht verkündigt und recht gehört werde an diesem Ort und überall, / wo dein Volk dich anruft. Heilige und segne du auch die Feier des Abendmahls, / die wir miteinander begehen wollen. Dein Licht leuchte uns! / Dein Friede sei unter uns! Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Gnädiger Gott, / wir danken dir für unsere Lebenszeit. / Wir sind froh über jedes neue Jahr, das du uns schenkst, / und möchten gern noch viel Schönes erleben. / Wir bitten dich, / lass uns die Augen nicht davor verschließen, / was es heißt, älter zu werden. / Wir bewundern die alten Menschen, / die noch aktiv und unternehmungslustig sind. / Aber wir müssen auch aushalten, / dass unsere Kräfte weniger werden, / unsere Grenzen enger, / unser Alltag einsamer. / Schenke uns Humor, / unsere Schwächen zu ertragen, / und ein weites Herz, / anderen ihre größeren Kräfte zu gönnen. / Bewahre uns vor Nörgelei und Langeweile, / erhalte uns Freundschaften / und stärke unser Vertrauen zu dir.
RefLit
Gott – wie viel Angst ist in mir und um mich. // Junge bangen um ihre berufliche Zukunft und Alte bangen um ihre Versorgung im Alter. / Eltern wissen nicht, wie sie ihre Kinder großkriegen sollen. Und Jugendliche fürchten sich, mit anderen Gleichaltrigen mithalten zu können. / Einheimische haben Angst vor den Fremden und Geflüchtete wissen nicht, ob sie zurück in Hunger und Gewalt abgeschoben werden. // Zeige uns, wie wir die Angst durch politisches Handeln überwinden können. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
zu Psalm 33
Gott, / was andere Generationen sagen / im Vertrauen auf dich, / das können wir nicht einfach wiederholen. / Was wir erleben, / läßt uns oft zweifeln / an deinem Lenken und deinem Leiten, / Wir sehen so viel Gewalt und Willkür, / dass uns dein Retten verborgen bleibt. / Und in der Härte unseres Alltags / vermissen wir oft jegliches Erbarmen. / Gott, wie sollen wir die Widersprüche / zwischen den alten Sätzen des Glaubens / und unsrer Erfahrung so verbinden, / dass wir nicht irre werden an dir? / Wie sollen wir lernen, / auf dich zu hoffen, / wenn alles so hoffnungslos erscheint! / Gott, du selber musst uns helfen, / dass wir in der Verworrenheit / unseres Lebens / das Licht deiner Güte / durchscheinen sehen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, lass uns ruhig werden, dass wir die Hektik des Alltags hinter uns lassen, den Druck abbauen, der auf uns lastet, die Ansprüche zurückstellen, die wir uns selbst stellen. / Lass uns ablegen, was uns zu schwer ist. Die täglichen Meldungen von Krisen und Katastrophen nehmen uns den Mut, lassen uns abstumpfen gegenüber dem Leid anderer Menschen.
Georg Rieger, Nürnberg