Gotteslästerung
„Aus der Turmspitze der gotischen Kathedrale der Stadt Rouen in Nordfrankreich steigen dunkle Rauchwolken empor. trib.al/mv442T0“ postet die Neue Zürcher Zeitung am 11. Juli. Und ihre Redakteurin Fatina Keilani kommentiert umgehend: „Lieber Gott lass es keine Moslems gewesen sein“ (@KeilaniFatina).
Nicht einmal für das fehlende Komma war Zeit – die Gelegenheit einfach zu günstig, um einen Verdacht in die Welt zu setzen. Und besonders perfide: als frommes Stoßgebet getarnt.
Der Turm war – auf allen Fotos leicht zu erkennen – eingerüstet. Es waren also Bauarbeiten im Gang. Auch wenn die offizielle Klärung der Ursache noch dauern wird, ist allen klar, wie der Brand entstanden ist.
Das Feuer war am Abend gelöscht. Der giftige Verdacht steht aber weiter im Netz.
Georg Rieger, Nürnberg