Jetzt gibt es Grad-Steit
... darüber, ob die 1,5 schon geknackt sind oder nicht. Der europäische Klimawandeldienst Copernicus wollte schon die Korken knallen lassen, da grätschte der Direktor des Max-Planck-Instituts, Jochen Marotzke, dazwischen: „Aufmerksamkeitshascherei!“ Da habe man wohl „auf der Lauer“ gelegen, um den ersten zusammenhängenden 12-Monats-Zeitraum abzupassen, in dem die Temperatur über der Marke liege.
Tatsächlich wurden die 1,5 Grad von Februar 2023 bis Januar 2024 gemessen – also nicht für ein Kalenderjahr. Und außerdem gelte eigentlich erst ein 20-Jahre-Mittel als Überschreitung, weil Schwankungen und Ausreißerjahre nicht auszuschließen seien.
Bei konstant steigenden Grad-Zahlen (wie in den letzten Jahren) bedeutet das, dass die 1,5-Grad-Marke erst erreicht ist, wenn es de facto schon 1,8 oder gar 2 Grad oder mehr sind. Vielleicht ist die Mittelung also doch keine so gute Idee?
Anderseits: Ändern die Zahlenspielereien etwas an der Dringlichkeit, der fortschreitenden Klimakatastrophe spürbare Maßnahmen entgegenzusetzen? Nein! Aber Danke für die Aufmerksamkeit!
(Quelle: zdfheute 9.2.24)
Georg Rieger