Legalisierung
„Wir wissen auch, dass Menschen regelmäßig jemanden umbringen. Deswegen legalisieren wir Morde trotzdem nicht.“ Mit diesem Argument kämpft die CSU-Politikerin Dorothee Bär gegen die Freigabe von Cannabis. Nicht nur der Konsum, sondern auch der Eigenanbau der Pflanzen sollen – in einem begrenzten Maß – erlaubt werden.
Bedenken gibt es viele und manche auch begründete. Aber eben auch solche schiefen Vergleiche und falsche Informationen, zum Beispiel darüber, was die Legalisierung in anderen Ländern angeblich angerichtet habe. Und immer wieder kommt das wissenschaftlich widerlegte Argument, das Kiffen sei der Auftakt zu einer Drogenkarriere.
Die Legalisierung hat nicht die Absicht, den Konsum zu erleichtern. Die Beschaffung ist eh kein wirkliches Problem. Ein großes Problem ist aber die Qualität dessen, was auf bisher illegalem Weg zu bekommen ist. Da wird gestreckt und vermengt – auch billige synthetische Drogen oder andere pflanzliche Halluzinogene werden beigemischt. Aus der Illegalität erwachsen die wirklichen gesundheitlichen Risiken. Die Straffreiheit eröffnet ganz andere Möglichkeiten der Kontrolle, der Aufklärung und der Prävention.
Georg Rieger, NÜrnberg