'Mentalitätsgeschichtlicher Umbruch'

Reformierter Bund: Generalsekretär Hannes Brüggemann-Hämmerling in seiner Botschaft zum Reformationstag


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Die Bedeutung des Reformationstags am 31. Oktober ist vielschichtig: Das sagt Hannes Brüggemann-Hämmerling, Generalsekretär des Reformierten Bundes, in einer aktuellen Botschaft zum 31. Oktober: der Feiertag befinde sich "auf einer merkwürdigen Linie zwischen katholischem heiligen Gedenktag und säkulardeutschem Feiertag", so Brüggemann-Hämmerling.

Der Feiertag erinnere an die „Folgen der Reformation im Kulturellen, Politischen und Sozialen“, sagt Brüggemann-Hämmerling. So habe die Reformation „Einfluss auf unser Verständnis von Freiheit und auf die Frage vom Verhältnis und von der Aufgabe von Staat und Kirche“. Der Reformationstag stehe damit für das „zentrale Anliegen der Reformation selbst“, so Brüggemann-Hämmerling. „Das Anliegen einer Erneuerung der Kirche, eine Rückbesinnung auf das, was wirklich wichtig ist.“

Der Generalsekretär erinnerte andererseits an die „tiefgreifende Trennung der Kirche“, die auf die Reformation folgte: „Schreckliche Religions- und Bürgerkriege überzogen Europa“, sagt Brüggemann-Hämmerling. Der Reformationstag sei deshalb nicht nur ein Tag zum Feiern, „sondern auch ein bedächtiger, ja auch ein trauriger Tag, an dem wir die Trennung und Verletzungen bedenken, die bis heute wirken.“

Am 31. Oktober feiern evangelische Christen in Deutschland den Reformationstag. Er erinnert nicht nur an das Wirken Martin Luthers sondern an einen „mentalitätsgeschichtlichen Umbruch“, so Brüggemann-Hämmerling. Martin Luther habe die Reformation angestoßen, auch „für Reformierte bleibt er einer der wichtigsten Reformatoren.“ ‚Reformierte‘ Reformatoren wie Huldrych Zwingli, Johannes Oekolampard, Martin Bucer und Johannes Calvin haben weitergedacht und daraufhin eine eigene reformierte Perspektive zu entwickeln, die sich teilweise auch deutlich von Luther unterscheidet

Der 31. Oktober ist in einigen Bundesländern gesetzlicher Feiertag. In der Schweiz feiern Reformierte den ersten Sonntag im November als Reformationssonntag.


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