Psalm 113
Psalm 113 entfaltet hymnisch eine Botschaft, wie sie z.B. in Jesaja 57, 15 im Alten Testament vorliegt. Gottes Erhabenheit und Macht erweist sich in seinem Erbarmen und in der wunderbaren Erhöhung erniedrigter und geschmähter Menschen. Sein Blick in die Tiefe wird zur hilfreichen Tat. Er beugt sich herab zu den Hilflosen und Armen. Als eine besondere Schande galt in der alten Welt die Unfruchtbarkeit. Im letzten Vers des Psalms wird der wunderbar helfende Gott gelobt, der der Unfruchtbaren ‚Wohnung’ gibt. D.h., er gibt ihr eine bleibende Ehe und schenkt ihr Söhne. So wird in V. 5-9 das Wunder des helfenden und erhöhenden Eingreifens Gottes in die Tiefe der Welt bezeugt und im Lobpreis geehrt.
Die schöne Bereimung von Matthias Jorissen, die auch heute noch sprachlich überzeugen kann, ist mit einer leicht singbaren, sehr schönen Melodie versehen. Sie kann zeilenweise im Wechsel gesungen werden. Der Psalm eignet sich besonders als Lied zum Eingang des Gottesdienstes.
1. Singt Halleluja, singt dem HERRN! / Anbeter Gottes, lobt ihn gern. / Lasst seines Namens Ruhm verbreiten! / Es werde Ruhm und Dank und Macht / dem Unvergleichlichen gebracht / in Ewigkeit der Ewigkeiten.
2. Die Sonn erweck den Lobgesang / vom Aufgang bis zum Niedergang, / ihn, ihn, den Herrlichen zu loben, / denn seine Kraft und Herrlichkeit / ist über alle Völker weit / und alle Himmel hoch erhoben.
3. Wo ist ein Reich wie Gottes Reich? / Und wer ist unserm Gotte gleich? / Wer wohnt wie er in lichter Höhe? / Wer übersieht des Himmels Heer? / Wer schaut hinab ins tiefste Meer? / Wer, der auf Erden alles sehe?
4. Er ist’s, der Armen hilft in Not, / Bedrängte rettet aus dem Tod, / dass jedermann sein Lob vermehre. / Er macht sie oft in seinem Reich / den Fürsten seines Volkes gleich / an Weisheit, Schätzen, Macht und Ehre.
Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman