Psalm 146
„Ps 146 ist durchstrahlt vom Glück des Menschen, der bei Gott Hilfe und Heil gefunden hat. Das Gotteslob erfüllt sein Leben. Der Schöpfer und Heiland wird gepriesen. Der ‚König’ in seiner Macht und Gnade wird geehrt. Zugleich aber wird mit Nachdruck vor dem Vertrauen auf ohnmächtige, hilflose Machthaber dieser Welt gewarnt.“ (H.J. Kraus)
Die Bereimung von Matthias Jorissen ist leicht zu singen. Dabei sollten die Str. 5-7 nicht übersehen werden, die zeigen, für wen das Herz des Gottes Israels schlägt. Der Psalm kann, auch in einer Auswahl einzelner Strophen, zur Predigt hinführen oder ihren Inhalt aufnehmen.
1. Halleluja! Gott zu loben / bleibe meiner Seele Freud. / Ewig sei mein Gott erhoben, / meine Harfe ihm geweiht. / Ja, solang ich leb und bin, / dank, anbet und preis ich ihn.
2. Setzt auf Fürsten kein Vertrauen, / Fürstenheil steht nimmer fest. / Wollt ihr auf den Menschen bauen, / dessen Geist ihn bald verlässt? / Seht, er fällt, des Todes Raub, / und sein Anschlag in den Staub.
3. Heil dem, der im Erdenleben / Jakobs Gott zur Hilfe hat, / der sich dem hat ganz ergeben, / dessen Nam ist Rat und Tat! / Hofft er von dem HERRN sein Heil, / seht, Gott selber wird sein Teil.
4. Er, der Himmel, Meer und Erde / mit all ihrer Füll und Pracht / durch sein schaffendes: Es werde! / hat aus nichts hervorgebracht, / er, der Herrscher aller Welt, / ist’s, der Treu und Glauben hält.
5. Er, der HERR, ist’s, der den Armen, / Unterdrückten Recht verschafft, / gibt mit mächtigem Erbarmen / Hungernden stets Brot und Kraft, / und von Zwang und Tyrannei / macht er die Gefangnen frei.
6. Er, der HERR, ist’s, der den Blinden / liebreich schenket das Gesicht. / Sehet, die Gebeugten finden / bei ihm Stärke, Trost und Licht. / Seht, wie Gott, der alles gibt, / treulich die Gerechten liebt.
7. Er ist’s, der den Fremdling schützet / und die Witwe schirmt im Land, / der die Waisen unterstützet, / ja, sie führt an seiner Hand. / Die ihm ruchlos widerstehn, / lässt er in die Irre gehn.
8. Er ist Gott und Herr und König, / er regieret ewiglich. / Zion, sei ihm untertänig, / freu mit deinen Kindern dich! / Sieh, dein HERR und Gott ist da, / Halleluja, er ist nah!
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: Claude Goudimel 1565 (Ganzton höher)
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman