Psalm 2
1. Was soll der Aufruhr und der Widerstand, / mit dem die Völker sich vergeblich brüsten? / Die Mächtigen erheben ihre Hand / und halten Rat, sich gegen Gott zu rüsten. / Sie rufen: Lasst die Fesseln uns zerreißen! / Wir sind die Herren! Nur was wir sind, zählt. / Wir wollen nicht mehr nach dem König heißen, / den Gott für uns gesalbt hat und erwählt.
2. Doch der im Himmel thront, der HERR, der lacht / und spottet über sie und ihr Erkühnen. / Dann weist er die Selbstherrlichen mit Macht / in ihre Grenzen und gebietet ihnen: / Ich bin der HERR und will die Völker führen / und habe meinen König eingesetzt! / Nur er wird auf dem heilgen Berg regieren / und wird in Zion herrschen bis zuletzt.
3. Der König spricht: Gott rief mich auf den Thron. / Was er beschlossen hat, das wird geschehen. / Gott hat zu mir gesagt: Du bist mein Sohn. / Ich habe heute dich dazu ersehen. / Sprich nur ein Wort – ich schenke dir die Erde / mit allem Volk, dem ich das Leben gab. / Damit dein Reich dir ganz zu Willen werde, / regiere es mit festem Herrscherstab.
4. So seid vernünftig nun und nehmt ihn an, / ihr Könige und Mächtigen der Erde, / ihn, der allein die Welt bewahren kann, / den Sohn des HERRN und Hirten seiner Herde. / Dient ihm in Ehrfurcht, huldigt ihm mit Loben! / Weh dem, der ihm sich widersetzt und flucht! / Denn nur bei ihm sind wir gut aufgehoben, / und glücklich ist, wer bei ihm Zuflucht sucht. / Melodie: Straßburg 1539 / Lyon 1548 / Text: Detlev Block 1990
Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin