Psalm 85
1. Du warest vormals gnädig deinem Land,
du schontest es mit väterlicher Huld.
Bei dir, o HERR, das Volk Errettung fand,
und du vergabst aus Gnaden seine Schuld.
In Liebe hatte sich dein Zorn verkehrt,
es bat um Segen und es ward erhört.
So tröste jetzt auch uns mit deiner Gnad,
erbarme dich, vergib die Missetat.
2. Horch nun, mein Geist, ob Gott nicht Antwort gibt
und nicht von Heil zu seinem Volke spricht.
O ja, von Frieden spricht er, denn er liebt
noch treu sein Volk, und er verlässt es nicht.
Nur dass man treu auf seine Worte hör
und niemals wieder sich zur Torheit kehr!
Ja, wer ihn ehrt, dem naht die Hilfe schon,
dass wieder Ehr in unserm Lande wohn.
3. Die Güte wird der Treu entgegengehn,
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
Du, Erde, wirst die Treue blühen sehn,
vom Himmel schaut Gerechtigkeit auf dich.
Gott ist uns gut und gießt Gedeihen aus,
das Erdreich bringt den Segen uns ins Haus.
Seht, vor ihm her geht die Gerechtigkeit,
die unser Land mit jedem Schritt erfreut.
Melodie: Genf 1562
Text: Str. 1 nach Johannes Stapfer 1719-1803, Str. 2 und 3 nach Matthias Jorissen 1793
Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.