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Reformierter Bund: Martin Engels legt im Herbst sein Amt als Moderator nieder
Findungsausschuss sucht nach einem/r Nachfolger*in
Seine Entscheidung begründete Engels mit „Veränderungen, die mich dazu gebracht haben, mein ehrenamtliches Engagement zu überprüfen“. Nach mehreren Monaten Bedenkzeit habe er sich deshalb dazu entschlossen sein Amt als Moderator zur Hälfte der regulären Amtszeit zur nächsten Hauptversammlung in Nürnberg (19.-21. September 2019) zur Verfügung zu stellen.
Das Amt des Moderators des RBeV ist ein Ehrenamt. Hauptamtlich war Martin Engels unter anderem für die Projektleitung des Reformationsjubiläums der Evangelischen Kirche im Rheinland zuständig. Zum März dieses Jahres wurde er auf die Stelle des Leiters des Evangelischen Forums in Bonn berufen. „In Anbetracht dieser Veränderungen zeigt sich, dass ich nicht mehr die notwendige Zeit und Aufmerksamkeit in die Leitung des Bundes stecken kann, die wichtig ist, um den Auftrag des Bundes mit Freude kreativ zu gestalten, Konflikte zu lösen und Herausforderungen anzunehmen“, sagte Engels. Das Amt endet damit vier Jahre früher als geplant. Bis zum September wird er das Amt des Moderators weiter ausüben. Ein Findungsausschuss des Moderamens des RBeV ist derzeit damit beauftragt, Kandidat*innen für seine Nachfolge zu finden.
Martin Heimbucher, Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche und stellvertretender Moderator des Reformierten Bundes, sprach zu der Entscheidung sein Bedauern aus: „Martin Engels hat mit überaus hohem persönlichen Engagement die Aufgabe des Moderators wahrgenommen und sich dafür Respekt, Anerkennung und Dank erworben. Als Sprecher der Gastgeber bei der Vollversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen im Jahr 2017 in Leipzig hat er die deutschen Reformierten glänzend repräsentiert“, sagte Heimbucher. „Mit den anderen Mitgliedern des Moderamens des Reformierten Bundes bedauere ich seine Entscheidung, die wir gleichwohl zu respektieren haben.“
Martin Engels, 38, aufgewachsen in Remscheid-Lennep (NRW) und Michigan (USA), studierte Evangelische Theologie in Wuppertal, Heidelberg, Kyoto und Bochum. Nach seinem Vikariat in der Evangelisch-reformierten Gemeinde in Ronsdorf war er Projektleiter der interaktiven Ausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung. 2015 wählte ihn die Hauptversammlung des Reformierten Bundes zum Moderator. Als „Gesicht und Stimme“ des RBeV vertritt er seitdem die Interessen von rund 1,5 reformierten Gemeindegliedern in Deutschland.
Engels war unter anderem an der Verabschiedung der Friedenserklärung 2017 beteiligt: Unter dem Titel „Die Welt, unsere Angst und der Gott des Friedens“ forderte der Reformierte Bund eine klare Bekenntnis zum Frieden Gottes als „zentrale Verheißung und Berufung der Kirche“. Auslöser waren die Luftangriffe auf Syrien 2015. Aktuell begleitet Engels das Karl-Barth-Jahr 2019. Engels engagierte sich mehrfach für Flüchtlingsarbeit in Europa. Bei einem Solidaritätsbesuch bei der Evangelischen Kirche Griechenlands machte er 2016 auf erschwerte Bedingungen in Flüchtlingslagern aufmerksam. 2018 rief er zur Unterstützung der Flüchtlingsarbeit in Ungarn auf. „Der Einsatz für Flüchtlinge ist eine Frage des Bekenntnisses zu Christus“, sagte Engels. Sein Amt habe er als Auftrag verstanden, den Bund als „Agentur für Reformierte Theologie und Frömmigkeit weiter zu entwickeln“.
Der Reformierte Bund e.V. (RBeV) ist der Dachverband reformierter Kirchen und Gemeinden und Einzelpersonen in Deutschland. Der Moderator wird von der Hauptversammlung des Reformierten Bundes gewählt und leitet das Moderamen des Reformierten Bundes. An seiner Seite leitet ein hauptamtlicher Generalsekretär die Geschäftsstelle in Hannover und führt die laufenden Geschäfte. Dieses Amt hat seit Herbst 2013 Achim Detmers inne. Zur nächsten Hauptversammlung des Reformierten Bundes im September 2019 ist die Neuwahl einer Moderatorin oder eines Moderators geplant.
ime