'Völlig unpassende Vereinnahmung'

AGDF reagiert auf AfD-Pläne


Porträt des Erasmus von Hans Holbein (Ausschnitt) © Wikipedia

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat die Pläne der AfD, die "Desiderius-Erasmus-Stiftung" als parteinahe Stiftung anzuerkennen, scharf kritisiert.

Erasmus von Rotterdam stehe für Weltoffenheit, Toleranz, Humanität, Frieden. Und damit für Werte, die von der AfD regelmäßig mit Füßen getreten würden, macht Jan Gildemeister, der Geschäftsführer des Friedensverbandes, deutlich. Er forderte die Partei auf, die entsprechenden Pläne aufzugeben und die beiden bereits bestehenden AfD-nahen „Erasmus-Stiftungen“ umzubenennen.

Der Parteivorstand der AfD hatte sich im April dafür ausgesprochen, die von der ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach geleiteten Desiderius-Erasmus-Stiftung als parteinah anzuerkennen und den AfD-Bundesparteitag Ende Juni darüber entscheiden zu lassen. Allerdings hat Anfang Mai der AfD-Parteikonvent dieses Vorhaben abgelehnt, so dass die Anerkennung als parteinahe Stiftung derzeit wohl noch offen ist.

"Sich mit den Idealen und Werten dieses großen Theologen und Humanisten zu schmücken, kann angesichts der wiederholten menschenverachtenden, intoleranten und fremdenfeindlichen Äußerungen aus der AfD nur als Geschmacklosigkeit bezeichnet werden"“, betonte AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister. "Hier müsste es aus der Gesellschaft deutlichen und entschiedenen Widerspruch geben."

Gildemeister verwies dabei auf eine Initiative des deutschen Zweiges des Internationalen Versöhnungsbundes, der eine Online-Petition gestartet hat, um eine parteinahe Erasmus-Stiftung der AfD zu verhindern. "„Es wäre schön, wenn möglichst viele Menschen diese wichtige Petition unterzeichnen würden und damit deutlich machten, dass die Gesellschaft diese völlig unpassende Vereinnahmung von Erasmus von Rotterdam durch die AfD klar und deutlich ablehnt"“, sagte der AGDF-Geschäftsführer.


Quelle: PM AGDF