Weltklima-Ratlosigkeit
»Wenn wir in die Menschenwelt hineinsehen, o, da[nn sehen wir] immer nur Adam und Eva, die vom Paradies ausgeschlossen werden (...). Da sehen wir das Schicksal regieren und den Teufel, da sehen wir in den Abgrund hinein. Wenn wir in den Spiegel und in die Zeitung gucken und wollen dann überhaupt noch an Gott denken, dann muß uns Gott ganz schrecklich vorkommen. Finster und böse steht er da im Hintergrund, gleichsam an die Wand gedrückt von all der Gottlosigkeit. Eine dunkle Erinnerung sagt uns, daß diese unsere ganze Welt etwas ganz Anderes ist als das, was Gott will, daß Gott eigentlich nichts Anderes im Sinn haben kann als die Zerschmetterung dieses ganzen Wesens. Und zu der Last, die wir ohnehin haben mit unserem bösen Gewissen, mit unserem Erdenleid, (...) gesellt sich als doppelte Last die Gewißheit, daß Gott, wenn er ist, gegen uns sein muß.« (Karl Barth, Predigt zu Jes 44,21-23, in: Predigten 1916 (GA I.29), 381f)