Westfälische Landessynode tagt in Bielefeld

Schwerpunkt Familie

WESTFALEN/BIELEFELD - Am Montag (18.11.) beginnt in Bielefeld die Tagung der Westfälischen Landessynode. Das Thema Familie wird dabei einen Schwerpunkt bilden.

aktuelle Meldungen von der Synode

Vor einem Jahr ist der Synode das Impulspapier „Familien heute“ vorgelegt worden. Seitdem gibt es auf allen Ebenen der Evangelischen Kirche von Westfalen darüber einen Diskussionsprozess. Das Anliegen beschrieb Präses Annette Kurschus am Freitag (15.11.) vor Journalisten: „Wir wollen die Menschen stärken, die in den Familien persönlich füreinander einstehen und dauerhaft Verantwortung übernehmen.“ Als Voraussetzung dafür nannte die leitende Theologin, dass die vielen verschiedenen Formen familiären Zusammenlebens von der Kirche stärker wahrgenommen werden als bisher.

Maßstäbe für gelingendes familiäres Zusammenleben

Dazu gehören außer der traditionellen Familie auch „Patchwork-Familien“, Alleinerziehende oder gleichgeschlechtliche Paare. Aus der Bibel seien Maßstäbe für gelingendes familiäres Zusammenleben abzuleiten: Verlässlichkeit, Dauer, Vertrauen, Verbindlichkeit, das gemeinsame Tragen von Verantwortung – also die Grundprinzipien der Ehe. Kurschus: „Wenn sie auf andere Formen des Zusammenlebens ausstrahlen, können wir uns nur freuen. Die Ehe bewährt sich als Leitbild also gerade darin, dass sich andere familiäre Formen im Guten an ihr orientieren.“

Das Thema Familie bleibt weiterhin auf der Tagesordnung

Albert Henz berichtete von großer Aufgeschlossenheit in der innerkirchlichen Diskussion: „Selten ist ein Thema so positiv aufgenommen worden“, sagte der theologische Vizepräsident. Ein wichtiger Punkt: Die Kirche müsse auch sich selbst als Arbeitgeber auf ihre Familienfreundlichkeit hin prüfen. Die Synode wird sich nun mit einem Zwischenbericht beschäftigen. Das Thema bleibt ein weiteres Jahr auf der Tagesordnung. Für 2014 sind abschließende Beschlüsse vorgesehen.

Vorschlag zum Patenamt

Zum Patenamt liegt dem „Kirchenparlament“ der Vorschlag für eine Änderung der Kirchenordnung vor. Bislang gilt, dass mindestens ein Pate evangelisch sein muss. Das soll auch weiterhin die Regel bleiben. Doch es steht zur Diskussion, dass Patinnen und Paten auch einer anderen christlichen Kirche angehören können.

Kirchliches Arbeitsrecht

Auch mit dem kirchlichen Arbeitsrecht beschäftigt sich diese Synode. Das Bundesarbeitsgericht hat es vor einem Jahr im Grundsatz bestätigt, jedoch einige Voraussetzungen dafür festgelegt. Mit einem neuen Gesetz erfüllt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) diese Voraussetzungen: Die Gewerkschaften werden in das Verfahren zur Regelung des Arbeitsrechts eingeladen, und die Ergebnisse sind für alle betreffenden Einrichtungen in Kirche und Diakonie verbindlich. Das Gesetz der EKD liegt der Westfälischen Landessynode nun zur Zustimmung vor.

Zu beschließen hat die Landessynode, die bis 22. November tagt, außerdem den Haushaltsplan für das Jahr 2013.

Mit 2,4 Millionen Mitgliedern ist die Evangelische Kirche von Westfalen die viertgrößte Landeskirche in Deutschland. Die Landessynode, höchstes Leitungsgremium, kommt einmal jährlich in Bielefeld-Bethel zusammen. Die Tagungen sind öffentlich.

Tagesaktuelle Berichterstattung während der Synode: www.landessynode.de

Bei Twitter: #syn2013

Hauptvorlage "Familien heute": www.familien-heute.ekvw.net


Pressemeldung der EKvW