Wochenrückblick
Barmherziger Gott, / da sind sie wieder: / die Parther, Meder und Elamiter, / sowie die aus Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, / die aus Pontus und der Provinz Asia, / aus Phrygien und Pamphylien, / aus Ägypten, Libyen und Rom – / Juden und gottesfürchtige Fremde, / Kreter und Araber, Männer und Frauen. //
Zu Pfingsten marschieren sie auf / und zeigen, dass Deine Welt eine bunte Welt ist. / Damals im Melting Pot Jerusalem / und heute in unserer zerbrechenden Welt. // 50 Tage nach Ostern lernten die, / die Jesus nahestanden, / dass Abschottung, Verkriechen und Selbstabschließung keine Verheißung hat. / Dass Jesus nicht tot ist, / sondern lebendig. / Dass Du Deinen Geist sendest / sodass jedeR verstehen kann. //
Und doch bauen wir neue Mauern, / grenzen aus, schieben ab. / Schon an den Schlagbäumen Europas und in den Sammellagern Afrikas sollen sie abgefangen werden. / In ›sichere Drittländer‹ sollen sie verbracht werden – / die, die kommen wollen und kommen müssen. //
Barmherziger Gott, / damals in Jerusalem fuhr Dein Geist als brausender Wind durch die verschlossenen Türen. / Er vertrieb die Angst der Abgeschotteten vor denen da draußen. / Einen Hauch davon wünschen wir uns zu Pfingsten in diesem Jahr. // Amen.
Achim Detmers, Hannover (inspiriert durch Heribert Prantl, Anti-Pfingsten, SZ 17.5.2024)