Gebet
Tagesaktuelles Gebet
„Jesu geh voran“ (EG 391), doch wir haben einfach nicht die Kraft, Dir zu folgen. Wir sehen hohe Anforderungen und ziehen uns auf unsere Hilflosigkeit zurück. Es ist halt so, wie es ist. Wir bitten dich, dass du uns zeigst, was der Tod Jesu und die Auferstehung für unser Leben bedeuten.
Georg Rieger, Nürnberg
du hast uns deinen Sohn gesandt:
Jesus, den guten Hirten,
der uns sammelt,
der uns den Weg weist,
der uns schützt in Gefahr.
Wir bitten dich:
Gib uns deinen Geist,
damit wir die Stimme des Hirten erkennen
und ihm folgen auf dem Weg ins ewige Leben.
RefLit
Jürgen Kaiser, Berlin
Hüter des Lebens
du siehst,
wie oft wir uns verloren fühlen
in einer Zeit,
in der alles möglichst schnell gehen muss,
in einer Gesellschaft,
die gnadenlos urteilt über Menschen,
in einer Welt,
deren Probleme uns oft überfordern.
Du weißt,
wie leicht wir uns verirren
in trübe Gedanken
in leeres Gerede,
in achtloses Tun.
Wir bitten dich:
Suche uns,
wenn wir nicht mehr wissen,
wohin wir gehören.
Finde uns auf den Irrwegen,
die uns von dir entfernen.
Rufe uns
wie ein Hirte
in deine tröstliche Nähe.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott -
Bitte mach uns ‚frisch und neu‘.
Unsere Ängste und Sorgen haben sich
bereits wie eine alte Gewohnheit eingenistet.
Unsere Fragen und Zweifel kommen uns
von den Lippen wie eine alte Litanei.
Ja, wir haben auch dieses Jahr Ostern gefeiert.
Trotz Corona.
Ja, wir wollten mit den alten Liedern und Texten
der Resignation und Ungeduld etwas entgegensetzen.
Aber es ist schwer, die Botschaft lebendig zu halten.
Wir sind verzagte Zeuginnen und Zeugen.
Bitte mach uns ‚frisch und neu‘
heute und ‚alle Morgen‘.
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Ann Weems, The Lord of Life 1980
17. April 2021
Schreckliche Zahlen. Und hinter jeder Zahl ein Mensch, eine Familie, ein Schicksal. Oft sehe ich die Tränen, manchmal höre ich die letzten Worte./ Unklare Maßnahmen. Das jetzt? Oder doch nicht? Reicht das denn? Aber es muss doch wirksam gehandelt werden!/ Schreckliches Reden. Kalt, selbstsüchtig, dumm und böse. Und jede Woche eine oder einer mehr, die ich kannte, und die jetzt mitmachen. Und ich unterwegs im Altenpflegeheim und, aushilfsweise am früheren langjährigen Arbeitsplatz, im Krankenhaus der Nachbarstadt. Unterwegs vor diesem Sonntag mit Psalm 23.
"Mir wird nichts fehlen. Er führt mich auf rechter Straße. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal ... Ich fürchte kein Unglück. Ich werde bleiben.\" Herr, Hirte meines Lebens, Gastgeberin, Pflegerin, Trösterin, das sag mir neu in Herz und Kopf, dass ich mit den anderen umgeben, getragen, beschützt, regiert und erwartet bin/ von deiner ewigen Solidarität, die auf unserer Seite steht,/ mit uns leidet, für uns kämpft, sich für uns opfert und die Zukunft gewinnt./ Das ist unsere Wirklichkeit. Davon leben wir. Amen.
(mit Teilen von Helmut Gollwitzers Umschreibung des 23. Psalms)
Stefan Maser, Hoerstgen
Johannes Calvin (1509-1564)
Ewiger Gott, /wir bitten dich, zähle deine Menschen,/zähle die Menschen, die sich vor Gewehren und Bomben verstecken./Zähle die Menschen, die über das Mittelmeer kommen auf der Suche nach einem besseren Leben,/Zähle die Kinder, die nicht zur Schule gehen dürfen./Zähle die, die kein Dach über dem Kopf haben./Du kennst sie alle und leidest, hungerst und frierst mit ihnen.
Meike Waechter, Berlin
Glaubensbekenntnis
Wir glauben an den einen Gott,
der Himmel und Erde geschaffen hat
und uns Menschen zu seinem Bild.
Er hat Israel erwählt, ihm die Gebote gegeben
und seinen Bund geschlossen zum Segen für die Völker.
Wir glauben an Jesus von Nazareth,
den Nachkommen Davids, den Sohn der Maria,
den Christus Gottes.
Mit ihm kam Gottes Liebe zu allen Menschen,
heilsam, tröstlich und herausfordernd.
Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
aber Gott hat ihn auferweckt nach seiner Verheißung,
uns zur Rettung und zum Heil.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der in Worten und Zeichen an uns wirkt.
Er führt uns zusammen aus der Vielfalt des Glaubens,
damit Gottes Volk werde aus allen Völkern,
befreit von Schuld und Sünde,
berufen zum Leben in Gerechtigkeit und Frieden.
Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir
auf das Kommen des Reiches Gottes.
Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
RefLit
Barmherziger Gott,
Du versprichst uns neue Zukunft.
Zukunft, in der aufrecht geht,
was heute niedergetreten wird,
in der lacht und singt,
was heute weint und klagt.
Du versprichst uns Todgeweihten
einen neuen Anfang und neues Leben.
Ach, wenn wir das nur glauben könnten,
wenn wir es nur wagten,
alles auf diese Hoffnung zu setzen.
Wenn wir Deinem Wort nur mehr vertrauten
als allem anderen,
was sich den Schein der Allmacht
und der Unausweichlichkeit gibt.
Wie anders sähe unsere Gegenwart aus!?
Der Schleier der Trauer
wäre schon heute zerrissen,
die Hoffnungslosigkeit,
bekäme Risse.
Wir bitten dich,
vergib uns unsere Trägheit
und unseren Kleinglauben.
Leg uns das Lied der Erlösten
schon mitten in unserer Unerlöstheit auf die Lippen
Damit der Tod
und alle seine Helfershelfer
es hören
und erschrecken,
weil wir nicht mehr Ihnen gehören,
sondern Dir.
Schenk uns einen neuen und beständigen Geist,
der uns nahe bei Dir hält,
dem Gott des Lebens
und der uns hören lässt auf deine Stimme,
die uns aus der Todeswirklichkeit herausruft
in das Leben der Kinder Gottes.
Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Gott, woher wir kommen
und wohin wir gehen,
beides ist ein Stück des Wegs,
den du bereitet hast für uns.
Wir danken dir
und bitten dich,
gib Demut dafür, was wir müssen,
und Frohmut dafür, was wir dürfen,
und stärke uns mit deinem Geist
durch Jesus Christus. Amen.
Walter Wickihalder, Winterthur, Schweiz
Judith L. Watt, Fourth Presbyterian Church, Chicago, Homepage 10.3.20
10. April 2021
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / wenn wir aufzählen, wer uns lieb ist, wen wir schätzen, welche Begegnungen / uns erfreuen, dann kommen viele Namen zusammen. / Wir machen uns das oft nicht klar. / Nachrichten und Protestler tun so, als lebten wir in einem Jammertal. / Sie vergreifen sich dabei im Ton. / Sie halten ihr Selbstmitleid für wichtig. / Lass uns davon nicht angesteckt sein. / Lass uns im Blick behalten, wofür wir Dir dankbar sind. / Denn da ist vieles. Und da sind viele. / Das Jammertal gibt es. Ja. In Syrien gibt es das. Und in Nigeria. Und im / Jemen. In Weißrussland auch. Und in Myanmar. / Auch da viele Namen. Viele Namen einer Elendsspur. Und so viele, die auf / Freiheit warten – und nicht nur auf ihren Impftermin. / Schenke uns, dass wir über den Tellerrand hinausblicken. / Lass uns Dich allein fürchten. / Und lass diese Furcht der Anfang unserer Weisheit sein. / Auf dass nicht die Elenden gegen uns auftreten am Jüngsten Tag. / Auf dass wir zusammen mit ihnen an Deinem Tisch sitzen. Als Brüder und Schwestern. / Die wir doch jetzt schon sind. / Dazu hilf uns. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Glaubensbekenntnis
Wir sind nicht allein.
Wir leben in Gottes Welt.
Wir glauben an Gott, der geschaffen hat und noch schafft,
der in Jesus Christus gekommen ist,
das Wort, das Fleisch wurde,
um zu versöhnen und neu zu machen,
der in uns und anderen wirkt durch den Geist.
Wir vertrauen auf Gott.
Wir sind berufen, Kirche zu sein:
Gottes Gegenwart zu feiern,
zu lieben und anderen zu dienen,
Gerechtigkeit zu suchen und dem Bösen zu widerstehen.
Wir verkündigen sein Reich.
Im Leben, im Tod,
nach dem Leben, nach dem Tod
ist Gott mit uns.
Wir sind nicht allein.
Wir glauben an Gott.
Gott sei Dank.
Église unie du Canada
RefLit
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Meike Waechter, Berlin
Lieber Gott, bitte, ich möchte so gern in den Himmel kommen. Mein Bruder möchte es bestimmt auch. Meine Eltern möchten es glaube ich auch. Lieber Gott, bitte, ich möchte, daß unsere Familie gesund lebt und meines Vaters Rückenschmerzen sollen auch wieder weggehen. Amen.
Arne, Oldenburg (2. Kl.)
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
Im Morgengrauen meiner Gedanken suche ich dich,
aber ich finde dich nicht.
Ratlos stehe ich am Ort des Versagens, am Ort meiner Ohnmacht und Trauer.
Ich weiss nicht weiter.
Die Vergangenheit haftet an mir, zieht mich hinunter.
Ja, ich selber bin in diesem Grab gefangen.
Mein Verlangen nach Leben ist nicht stark genug.
Es vermag nicht den schweren Stein zu wälzen, der mich vom Leben trennt.
Doch ohne dass ich selber irgendetwas tue,
beginnt sich der Stein zu lösen. Er wird von aussen zur Seite gerollt.
Das Licht des neuen Tages strömt hinein.
Du lässt mich aus dem Grab steigen und ins neue Leben hineintreten, wie neu geboren.
Ich danke dir, Herr Jesus Christus, dass du meine Schuld und mein Verzagen überwunden hast.
Wie ein älterer Bruder nimmst du mich an der Hand und sagst:
„Ich lebe und du sollst auch leben!“
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Gather up / In the arms of your pity / The sick, the depraved, / The desperate, the tired, / All the scum / Of our weary city // Gather up / in the arms of your pity. / Gather up / In the arms of your love - / Those who expect / No love from above.
Langston Hughes, Prayer 1926
Vieles bleibt stehen
Es geht nicht voran
wie wir es gerne möchten
trotz der vieler Zeit
sind wir wie gelähmt
Wir wünschen uns das Alte zurück
und gleichzeitig alles anders
und besser
Hilf uns aufstehen
und loslegen
uns umeinander kümmern
widersprechen wo nötig
die Vernunft hochhalten
die Leidenschaft wiederentdecken
Fehler gestehen
uns in die Augen schauen
und frei sein
Mit dir auferstehen
wäre schön
unser Leben neu kennenlernen
uns mit dir einlassen
mutig sein und achtsam
uns nicht mehr bewerten lassen
und uns nicht selbst bewerten
sondern menschlich sein
und leben
Amen
Georg Rieger, Nürnberg
RefLit
Karl Barth (1886-1968)
Jürgen Kaiser, Berlin
Georg Rieger, Nürnberg