27. Dezember 2019
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, hab Dank für Weihnachten. Hab Dank für Freude und Begegnung in den Gemeinden und Familien. Hab Dank für gute Worte und Lieder. Hab Dank, dass wir glauben dürfen: Du bist da. Mit Dir wird uns die Welt leichter. / Freilich: Wir bekennen Dir, wie sehr uns diese Welt festhält. Wir bekennen Dir, dass wir auch an Weihnachten nicht frei von uns selbst sind. Dass wir uns auch an Weihnachten mit uns selbst beschäftigt sind. Dass wir auch an Weihnachten nur uns selbst wollen. / Wir wollen das gern anders. Wir wollen gern als die ersten Freigelassenen der Schöpfung leben und wirken. Wir wollen gern der so überdeutlichen Sehnsucht nach einer heilen Welt entsprechen. Aber wir vermögen das nicht. Und vor allem bleiben wir der Sehnsucht nach einer heilen Welt den Heiland der Welt schuldig. / Darum musst Du selbst auf den Plan treten. Musst Herzen bekehren. Den Verstand vieler erleuchten. Neue Wege gehen lehren. / Viele Menschen, von deren Elend wir wissen. Viele Menschen, die Hilfe brauchen. Wie gut freilich, dass auch viele Menschen hilfsbereit sind in unserem Land. Wie gut, dass mehr Menschen auf Hilfe ansprechbar sind, als man so denkt. Dennoch, das gib: Zu Brot für die Welt Verstand für die Welt. Das gib: Eine Hilfe, die eine Wende ist. Eine Hilfe, von der Menschen in 20 Jahren sagen: Das war gut und richtig und hat Zeit und Zukunft geschenkt. / Ebne Wege dahin. Denn was gut und richtig ist, was Zeit und Zukunft schenkt, ist von uns nicht zu erkennen im Dickicht von Interessen und Meinungen, politischem Kalkül, bösem Willen, guten Absichten. Wir vermuten immer nur und sind da ratlos. / Wir danken Dir für Weihnachten. Für die große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Und zugleich haben wir Angst vor dem großen Schrecken, der aller Welt widerfahren könnte. / Lass uns Menschen sein, die beschenkt mit Weihnachtsfreude und begabt mit Deinem Bei-uns-Sein, befähigt sind, auf Erden den Lobpreis Deines Namens zu mehren. Menschen, die wie die Weisen aus dem Morgenland nicht den Herodes-Weg gehen, sondern Wege, auf denen Dein Segen liegt. / / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim