Bibeltext 10. Januar 2017
Psalm 89
1 Ein Weisheitslied Etans, des Esrachiters. 2 Die Gnadentaten des HERRN will ich ewig besingen, von Generation zu Generation deine Treue kundtun mit meinem Mund. 3 Ich bekenne: Auf ewig ist Gnade erbaut, im Himmel gründest du fest deine Treue. 4 Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten, habe David, meinem Diener, geschworen: 5 Für ewig gründe ich deine Nachkommenschaft, und für alle Generationen erbaue ich deinen Thron. Sela 6 Die Himmel sollen preisen deine Wunder, HERR,
und deine Treue in der Versammlung der Heiligen. 7 Denn wer in den Wolken kann sich messen mit dem HERRN, wer unter den Gottessöhnen gleicht dem HERRN? 8 Ein Gott, gefürchtet im Kreis der Heiligen, gross und furchterregend über allen rings um ihn her. 9 HERR, Gott der Heerscharen, wer ist wie du? Stark bist du, HERR, und deine Treue ist rings um dich her. 10 Du bist es, der über das Ungestüm des Meeres herrscht, wenn seine Wellen sich erheben, du besänftigst sie. 11 Du hast Rahab zermalmt wie einen Erschlagenen, mit deinem starken Arm deine Feinde zerstreut. 12 Dein ist der Himmel, dein auch die Erde, der Erdkreis und was ihn erfüllt, du hast sie gegründet. 13 Du hast Nord und Süd erschaffen, Tabor und Hermon jubeln über deinen Namen. 14 Du hast einen Arm voller Kraft, stark ist deine Hand, hoch erhoben deine Rechte. 15 Gerechtigkeit und Recht sind die Stütze deines Throns, Gnade und Treue stehen vor deinem Angesicht. 16 Wohl dem Volk, das zu jubeln weiss, HERR, sie gehen im Licht deines Angesichts. 17 Über deinen Namen jauchzen sie allezeit, und in deiner Gerechtigkeit richten sie sich auf. 18 Denn du bist ihnen Stolz und Kraft, und in deinem Wohlgefallen erhebst du unser Horn. 19 Dem HERRN gehört unser Schild, dem Heiligen Israels unser König. 20 Einst hast du geredet in einer Schauung, zu deinen Getreuen gesprochen: Einem Helden habe ich Hilfe gewährt, einen jungen Mann aus dem Volk erhöht. 21 Ich habe David, meinen Diener, gefunden, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt, 22 an dem meine Hand festhalten wird, mein Arm wird ihn stärken. 23 Kein Feind soll je ihn überlisten, kein Ruchloser ihn bezwingen. 24 Vor ihm zerschmettere ich seine Gegner, und die ihn hassen, schlage ich nieder. 25 Meine Treue und meine Gnade werden mit ihm sein,
und in meinem Namen ist sein Horn erhoben. 26 Ich lasse ihn die Hand auf das Meer legen und auf die Ströme seine Rechte. 27 Er wird mich anrufen: Mein Vater bist du, mein Gott und der Fels meiner Rettung. 28 Ich aber will ihn zum Erstgeborenen machen,
zum Höchsten unter den Königen der Erde. 29 Ewig bewahre ich ihm meine Gnade, und mein Bund hat für ihn Bestand. 30 Für immer setze ich seine Nachkommen ein und seinen Thron, solange der Himmel steht. 31 Wenn seine Söhne meine Weisung verlassen
und ihren Weg nicht nach meinen Vorschriften gehen, 32 wenn sie meine Satzungen entweihen und meine Gebote nicht halten, 33 werde ich ihr Vergehen ahnden mit dem Stock und mit Schlägen ihre Schuld. 34 Doch meine Gnade will ich ihm nicht entziehen,
und meine Treue will ich nicht brechen. 35 Ich will meinen Bund nicht entweihen und den Spruch meiner Lippen nicht ändern. 36 Ein für alle Mal habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen, und wie sollte ich David belügen: 37 Ewig soll seine Nachkommenschaft bestehen und sein Thron wie die Sonne vor mir, 38 wie der Mond, der ewig fest steht, ein treuer Zeuge in den Wolken. Sela 39 Aber du hast verstossen, verworfen, zürnst gegen deinen Gesalbten. 40 Widerrufen hast du den Bund mit deinem Diener, zu Boden geworfen, entweiht sein Diadem. 41 Du hast alle seine Mauern eingerissen, seine Festungen in Trümmer gelegt.
42 Alle, die des Weges kommen, haben ihn geplündert, seinen Nachbarn ist er zum Spott geworden. 43 Die Rechte seiner Gegner hast du erhoben, hast alle seine Feinde erfreut. 44 Stumpf gemacht hast du sein scharfes Schwert und hast ihn nicht bestehen lassen im Kampf. 45 Du hast seinem Glanz ein Ende gemacht und seinen Thron zu Boden gestürzt. 46 Du hast die Tage seiner Jugend verkürzt, hast ihn mit Schande umhüllt. Sela 47 Wie lange, HERR! Willst du dich immerzu verbergen? Soll dein Grimm wie Feuer brennen? 48 Bedenke, Herr, was ist das Leben, wie nichtig hast du alle Menschen erschaffen. 49 Wo ist einer, der lebt und den Tod nicht schaut, der sein Leben rettet vor der Macht des Totenreichs? Sela 50 Wo sind deine früheren Gnadentaten, Herr, die du David in deiner Treue geschworen hast? 51 Bedenke, Herr, die Schmach deiner Diener, dass ich in meiner Brust trage den Hohn der Völker,
52 mit dem deine Feinde schmähen, HERR, mit dem sie schmähen die Spuren deines Gesalbten. 53 Gepriesen sei der HERR in Ewigkeit. Amen, Amen.