Geschäftsstelle des
Reformierten Bundes
Calvin-Zentrum
Knochenhauerstraße 42
D-30159 Hannover
tel.: +49-511-47 399 374
fax: +49-511-47 399 428
e-mail: info@reformierter-bund.de
url: www.reformierter-bund.de
Öffnungszeiten:
Mo - Do: 8-13 Uhr
Aktuelle Termine
8. September 2024 - 15. Dezember 2025, Emden
Immanuel Kant (1724–1804) formulierte in seinem Essay „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ in der Berlinischen Monatsschrift von 1784 die klassische und bis heute gültige Definition des Begriffes „Aufklärung“:
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“.
Die Aufklärung nahm bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts ihren Anfang und zeichnete sich durch ein auf Vernunft basierendes Denken aus, das traditionelle Sichtweisen in Frage zu stellen und zu überwinden bereit war. Das Plädoyer für religiöse Toleranz und die Anerkennung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse der Frühen Neuzeit waren Anliegen dieses Zeitalters.
Im kirchlichen Leben Ostfrieslands gewann die Aufklärung erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts an Bedeutung. Im lutherischen Teil Ost-frieslands traten die Vertreter der Aufklärung früher als im reformierten Bereich auf, wo sie bedingt durch ihre niederländische Prägung gemäßigter in Erscheinung trat.
In der Ausstellung werden jedoch nicht nur die Geschichte der Aufklärung in Ostfriesland und die durch sie entstandenen Kontroversen behandelt.
Das Zeitalter soll anhand dinglicher Exponate greifbar werden. Neben einer historischen Naturaliensammlung wird der Blick auf Arbeiten des ostfriesischen Silberschmieds Hermann Neupert (1727–1807) aus Norden gewährt, der Hoflieferant Friedrich des Großen war. Thematisiert werden aber auch die Möbel aus der berühmten Roentgen-Manufaktur in Neuwied.
Johannes a Lasco Bibliothek, Kirchstraße 22, 26721 Emden
08.09.2024 bis 15.12.2025
03.02. bis 04.05.2025
Eintritt: 6,00 €, ermäßigt: 3,00 €
Kinder/Jugendliche bis 15 Jahre Eintritt frei
Gruppenführungen – nach Terminabsprache (Eintritt zuzüglich 2,00 € pro Person)
FrauenORTE Niedersachsen: Herzogin Eléonore d’Olbreuse in Celle geehrt
Hugenottin Eléonore d’Olbreuse (1639-1722) engagiert für Meinungsfreiheit und Wohlfahrt
Im Rahmen der Feierstunde im Schloss mit rund 350 Gästen – darunter eine französische Delegation aus Olbreuse – stellten die Celler Landfrauen ein eigens kreiertes Gebäck vor: die „Eléonoren-Locken“. Die Zutaten für die Kekse wurden bereits in der Barockzeit verwendet. Zudem wurde eine neue Orchideenzüchtung auf den Namen der Herzogin getauft. Die Würdigung der Celler Hugenottin erfolgt im Rahmen der Initiative FrauenORTE des Landesfrauenrates Niedersachsen, deren Schirmherrin die ebenfalls anwesende niedersächsische Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) ist. Die Initiative hat das Ziel, das Leben und Wirken bedeutender niedersächsischer Frauen im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verankern. „Heute ist ein stolzer Tag für Celle, ein stolzer Tag für die Frauen in Celle und ein wichtiger Tag für die Menschen in Niedersachsen“, betonte Celles Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende (SPD).
Eléonore d’Olbreuse habe Einfluss genommen auf den Gedanken der Meinungsfreiheit, der Wohlfahrt und der Sorge um Verfolgte und Mittellose. „Ohne die Tatkraft und die Gedankenwelten der nach Celle übersiedelten Hugenotten hätte sich Celle ganz anders entwickelt. Ohne diese Ansiedlungspolitik, die Gewährleistung von Gedanken- und Religionsfreiheit wären bestimmte Denkprozesse bei uns nicht möglich gewesen oder erst sehr viel später zustande gekommen“, unterstrich Mende.
Neben Führungen durch die im Celler Residenzmuseum gezeigte Ausstellung „mächtig. verlockend“, die erstmals eine umfassende Darstellung des Lebens und Wirkens Eléonore d’Olbreuses präsentiert, wurde im Rahmen des Festakts auch ein Stadtrundgang auf den Spuren der letzten Celler Herzogin durchgeführt. Zu dessen Stationen zählte auch die von ihr umfassend geförderte Evangelisch-reformierte Kirche, der einzig erhaltene hugenottische „temple“ in Niedersachsen.
Mehr Infos auf der Internestseite zu den FrauenOrten in Niedersachsen:
http://landesfrauenrat-nds.de/Frauenorte-El%E9onore+d%27Olbreuse/3,25.html
Pastor Dr. Andres Flick, Celle