Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Großer Gott, / unser Vater / und unsere Mutter im Himmel, / Du begleitest unsere Wege, / trägst uns durch die Zeit / und füllst deine Erde mit Segen, / dass sie uns Nahrung gibt / und ein Lebensraum ist, / der Mensch und Tier Heimat geben kann. / Dafür danken wir Dir!
Wir bitten für die Stolzen und Überheblichen, / dass sie die Gnade der Bedürftigkeit erleben.
Wir bitten für die hoffnungslos Reichen, / dass all ihre Habe sie nicht hindert, / zu sein und zu werden, / was sie in deinen Augen sind: / Deine hilfsbedürftigen, / wertvollen / und geliebte Kinder.
Wir bitten für die, / die in ihrem Leben nichts finden, / an dem sich Hoffnung entzünden kann, / dass Du den Funken schlägst / und die Gewissheit schenkst, / dass das Dunkel endlich, / dein Licht / und deine Liebe / aber ewig sind.
Wir bitten für die Geschlagenen, / dass sie von ihren Peinigern befreit, / die Gabe der Vergebung leben können.
Wir bitten für die Gewalttäter, / dass sie von ihrem Irrtum befreit, / beschämt die Folgen ihres Tuns erkennen / und umkehren.
Wir beten für die Mächtigen, / dass sie ihrer große Verantwortung / gewachsen sind.
Wir bitten für die, / die in den Stürmen des Lebens / zu kentern drohen – / lass sie Ruhe finden in dir!
Wir bitten für die Glücklichen, / dass sie die Dankbarkeit nicht verlernen, / die uns an dich / und unseren Mitmenschen verweist.
Wir beten für die Trauernden – / sei ihnen besonders nah.
Wir beten für die Sterben – / trage sie auf Mutterhänden zu dir. / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
26. August 2023
"Ach, Sie haben noch nicht/Wir müssen aber noch/Ich habe gedacht, Sie melden sich früher bei mir zurück/Der Superintendent hat angerufen, Düsseldorf wegen der Abgabefrist/Früher hatten wir ja irgendwie mehr/Die Austritte liegen in ihrem Fach, zwei diese Woche, auch der Vater von dem einen Konfirmanden vom Mai. Gehen Sie da eigentlich immer noch jedesmal hin?"
Ach, Herr, lass mich fröhlich ein und bleiben, vergnügt, erlöst, befreit, gelassen, getragen - und das auch ausstrahlen.
Dann will ich gerne noch ein paar Jahre tun, was ich kann. Dazu hilf mir, mein Gott. Durch Jesus Christus, Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
Catherine McMillan, Schweiz
Gnädiger Gott, / du hast uns zu deinem Volk gemacht / und nicht wir selbst. / Wenn wir nicht wissen, / was wir noch machen sollen, / um die Menschen in der Kirche zu halten, / dann lass uns getröstet werden durch die Zusage, / dass du selbst deine Gemeinde sammelst und erhältst.
Wenn wir meinen, / wir könnten die Probleme unserer Kirche / aus eigener Kraft in den Griff bekommen, / dann lass dein Wort uns eine Mahnung sein, / dass nicht wir dich erwählt haben, / sondern du uns.
Wenn wir zu zweifeln beginnen, / ob wir selber wirklich zu dir gehören, / dann mach uns in dem Vertrauen gewiss, / dass du uns zu deinem Volk gemacht hast / und nicht wir selbst. Amen.
RefLit
Jürgen Kaiser, Berlin
Meike Waechter, Berlin
"Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. / Seid aber klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!" Mt 10,16
Gott, immer wieder sendest du uns aus, im Sinne deines Sohnes Jesus Christus zu wirken.
Wir danken dir, dass wir dabei auf dich vertrauen dürfen, wie Schafe ihren guten Hirten. Sei bei uns, auch wenn du uns unter Wölfe schickst - und hilf uns, zu erkennen, welche Aufträge du uns anvertraust.
Klug wie die Schlangen sollen wir sein. Und wir bekennen: Manchmal halten wir uns selbst für klüger, als wir sind. Hilf uns zu erkennen, was klug ist und was nicht - und hilf uns, Möglichkeiten zu erkennen und kluge Entscheidungen zu treffen.
Gott, verleih uns auch die Aufrichtigkeit der Tauben: anderen und vor allem uns selbst gegenüber. Dass wir uns nicht irgendwo herum winden, dass nicht giftig wirkt, was wir sagen und tun - also, dass wir in deinem Geist und bei deinem Auftrag bleiben.
Friederike Ursprung, Leipzig
Heiliger Gott, / Wir haben viel Grund, / deinen Namen zu loben. / Auf dich ist Verlass. / Du bleibst uns treu. / Vieles andere ist ins Wanken geraten: / Menschen haben uns enttäuscht, / Werte haben sich geändert / und wir stehen oft so unter Druck, / dass wir schon mit Angst aufwachen.
Gott, du weißt, / wie verunsichert wir im Innersten sind, / an wie vielen Verletzungen wir leiden / und wie viel Scham und Wut / wir hinter Masken von Coolness verbergen. / Behüte uns vor allem, / was uns krank macht. / Hilf uns, wenn wir zu zerbrechen drohen. / Sei uns gnädig / und leite uns mit deiner Güte / durch unser wechselhaftes Leben.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
19. August 2023
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist,
was ist nur los mit uns, dass wir ein so seltsames Land sind?
Warum dauert Vernünftiges so lange, wenn es denn überhaupt gewollt wird?
Woher kommt die allseitige Bedenkenträgerei?
Warum braucht selbst das, was dringend ist, so viel Zeit?
Warum werden – sobald irgendetwas passiert: der Angriff auf einen Politiker, zum Beispiel – abstrakte Werte beschworen: Demokratie, etwa?
Wo doch jedem Menschen, der außerhalb der Parlamente sein Geld verdient, klar ist: Dieses Beschwören nützt nichts und nährt nur den Verdacht:
Vom Alltagsärger haben die, die uns regieren, keinen Schimmer. Schlimm, dass es so mit uns steht.
Wir sind nicht in Form. Und das: wo man hinschaut. Im Endspiel der Frauen-WM stehen England und Spanien.D eutschland schied in der Vorrunde aus. Nicht clever genug.
Gewiss: Alltagsfreude gibt es auch. Aber fast nur noch im Privaten. Was die große Öffentlichkeit angeht, nehmen die Sorgen zu.D er Einfluss Russlands in Afrika wächst. Donald Trump scheint nicht zu bremsen. Von Lukaschenko bis zu Assad muss einem angst und bange werden.
Man müsste sich einmischen. Aber ohne Mut und ohne funktionierendes Flugzeug geht das nicht.
Nein, uns bleibt nicht nur Galgenhumor. Uns bleibt das Flehen zu Dir. Und das tun wir.
Wir flehen zu Dir. Um unserer selbst und der nachwachsenden Generationen willen.
Sieh, was so sehr lähmt: Das Sich-Verstecken im Formalen, das Nicht-mehr-Unterscheiden-Können von wichtig und unwichtig, der Verlust von Selbstverständlichkeiten des Anstands. Dass der Ehrliche der Dumme ist.
Gib uns Menschen, die wie das Kind im Märchen von des Kaisers neuen Kleider, die Wahrheit erkennen und aussprechen. Gib eine gedeihliche Zukunft. Gib eine Umkehr zum Leben. Zu Dir.
Wir bitten Dich. Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Georg Rieger, Nürnberg
Simone, Simmersdorf
aus: Regine Schindler "Was Kinder von Gott erwarten"
Gudrun Kuhn, Nürnberg
RefLit
Barmherziger und gerechter Gott, / Liebhaber des Lebens, / Täglich hören wir / von Krieg und Gewalt, / täglich sehen wir / Bilder von Hunger und Zerstörung, / und immer wieder erschüttern uns Terroranschläge. / Wir sehnen uns nach Hoffnungszeichen. / Wir brauchen Menschen, / die uns stärken in dem Vertrauen, / dass unsere Welt veränderbar ist.
Deshalb danken wir dir für alle, / die sich für Versöhnung einsetzen, / die verfeindete Menschen zusammenführen / und ihnen helfen, / mit den erlittenen Wunden zu leben, / ohne Rache zu nehmen, / ohne in Feindschaft zu verharren. / Lass sie nicht müde werden durch Rückschläge. / Ermutige sie durch dein Wort / und durch wirksame Unterstützung.
Wir danken dir für alle, / die sich um Recht und Gerechtigkeit mühen, / die für die sprechen, / deren Stimme nicht zählt / im Kampf um Macht und um Profit. / Lass sie standhaft bleiben / gegen Einschüchterung und Verleumdung, / und bestätige sie / durch Erfolge in ihrer Arbeit.
Gott, wir danken dir für alle, / die die Demokratie verteidigen, / die Korruption aufdecken, / Unrecht anprangern / und einschreiten, / wenn Menschen ausgegrenzt werden, / weil sie anders denken, anders leben oder anders lieben. / Erhalte ihnen ihre Wachsamkeit / und schenk ihnen einen langen Atem.
Gott, es gibt viele Menschen, / die sich nicht lähmen lassen / von den täglichen Schreckensmeldungen, / Männer und Frauen, die empfindsam sind / für das Leid anderer Menschen / und für das Seufzen der Kreatur. / Sie stehen mit ihrem Leben ein / für deine Verheißung von Schalom. / Sie verbreiten Hoffnung / und sie machen Mut zum handeln. / Wir möchten zu ihnen gehören, / und bitten wir dich / um die Kraft dazu.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
12. August 2023
Gott, wie sollen wir damit umgehen, dass es wieder "normal" wird, Menschengruppen verächtlich zu machen? Diese Woche waren es im Sommerinterview "die Behinderten", letzte Woche im Hörsaal "die Jugendlichen". Täglich wird gegen "die Ausländer" gehetzt und eine Politik gemacht, der das Leben von Fliehenden nicht viel wert ist. Müssen wir wirklich keine Angst haben, dass solche Meinungen wieder mehrheitsfähig werden und der Wert eines Lebens unterschiedlich beurteilt wird?
Gott, wie sollen wir dieser Täter-Opfer-Umkehr umgehen, die uns ständig begegnet: Da wollen Menschen eigentlich nur ihre verächtlichen Meinungen unwidersprochen hinausposaunen, aber sie behaupten, ihnen würde das Wort verboten. Was hilft gegen diesen giftigen Trick? Müssen wir für die Wut Verständnis haben, die hinter solchen Verdrehungen steckt?
Gott, wie sollen wir mit den Lügen umgehen, die immer ungenierter erzählt werden – einzig und alleine um Stimmung zu machen. Das war während Corona schon schlimm, macht aber jetzt, wenn es um das Klima geht, jede vernünftige Diskussion um die wichtigsten Schritte kaputt. Wie kann es sein, dass nicht einmal mehr bei den Themen, bei denen es um aller Zukunft und die unserer Nachkommen geht, die Vernunft und die Ehrlichkeit die Oberhand behalten?
Gott, wie sollen wir mit der Resignation umgehen, die sich zunehmend breit macht? Woher sollen wir die Kraft nehmen, wenn nicht von dir? Woher sollen Veränderungen kommen, wenn nicht mit deiner Unterstützung?
Regiere uns Gott! Schenke uns Vernunft, Geduld, Ideen, Kraft und Mut! Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Catherine McMillan, Schweiz
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Kathrin Rehmat, Zürich
Jürgen Kaiser, Berlin
Georg Rieger, Nürnberg
Gott, Geber aller Gaben, / du hast uns reich gemacht / an Erfahrungen und Möglichkeiten, / an Beziehungen und auch an Besitz. / Wir möchten anderen Anteil geben / an dem, was wir haben und was wir können, / aber wir sind oft ratlos, / auf welche Weise. / Wir haben Sorge, / dass unser Geld / nicht bei den Richtigen ankommt. / Wir wollen wir niemanden / mit unserer Hilfe beschämen, / nicht lästig fallen / mit klugem Rat.
Bewahre uns davor, / uns aus übertriebener Vorsicht / lieber aus allem herauszuhalten. / Gib uns Weisheit, / richtig zu entscheiden / und unseren Reichtum / sinnvoll zu teilen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
5. August 2023
Gütiger Gott!
Aus dem siebten Tag rufe ich zu Dir:
Reiß mich aus meiner Gewöhnung!
Lass mich Empörung spüren
über Unrecht und Unfrieden,
über Ausbeutung und Egoismus
und über "Freiheit", die keine Verantwortung mehr kennt.
Gib mir die Kraft und die Weisheit,
mit meiner Empörung umzugehen
zur Gerechtigkeit
zum Frieden
zum Miteinander.
Öffne mich für das Eigentliche:
Trost und Dankbarkeit,
Anteilnahme und Vertrauen,
Hoffnung und Liebe
so dass ich mit Mut und Freude
in den neuen Tag gehen kann.
Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Gott, / Warum bist du eigentlich in den entscheidenden Momenten so weit weg? / Warum fühle ich mich dir so fern?
Das ist unfair. / Du hast versprochen, da zu sein. / Vor allem wenn es hapert.
Lass mich nicht allein. / Ich will ja auf dich vertrauen. / Ich versuche es. / So wie der Beter des Psalms 42.
Aber komm mir doch auch ein Stück entgegen. / Amen.
Selma Dorn, Stuttgart
Kathrin Rehmat, Zürich