Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, / du beurteilst unser Leben. / Wir bitten dich: / Bei allen Beurteilungen, / die wir in unserem Alltag erfahren, / lass uns nie vergessen, / dass du das letzte Wort über uns hast. / Erhalte uns in der Hoffnung auf dein gnädiges Gericht.
RefLit
Gott, / wie sollen wir bestehen, / wenn du kommst, / über uns zu richten? / Wir denken zurück an das Unheil der Kriege, / die von unserem Volk ausgegangen sind, / an das zertretene Glück / und das zerstörte Leben / so vieler Menschen. / Wir versuchen, / der Schuld unseres Volkes ins Auge zu sehen, / sie nicht zu verharmlosen oder wegzureden. / Aber wir trauern auch um unsere Gefallenen / und um die Opfer der Bombennächte. / / Gnädiger Gott, / wir bitten dich: / richte uns mit Barmherzigkeit. / Lass Versöhnung wachsen, / wo Feindschaft war / und Trost einkehren, / wo Menschen noch leiden. / Breite den schönen Glanz deines Friedens aus / über Zion / und über die Völker unserer Welt.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Ewiger Gott, / du hast einen neuen Himmel und eine neue Erde verheißen. / Hilf uns, im Glauben festzubleiben, / in der Liebe zu wachsen / und voller Hoffnung auf dein Kommen warten. / Lass uns schon jetzt deine Herrlichkeit erfahren / durch Jesus Christus, unseren Herrn.
RefLit
Beloved God / we fear your judgement: / teach us to know it as our friend. / Your word has pierced us to the bone; / we are exposed, laid open to your sight. / / Therefore, let us bless you / for you come to us when we are most ashamed, / and when we long to hide our face from you / you will nut suffer us to turn away. / You call us by our name / you touch us , raise us, / invite us into shameless love. / God our lover, know us, judge us, / turn us, wound us, demand of us, / forgive us. / We are yours. / We abandon ourselves to your love. / We trust you.
The Iona Community
Gott ich denke an Menschen, die benachteiligt werden. Die schlecht bezahlte Arbeit ohne geregelte Freizeit machen müssen. Die von Klimakatastrophen betroffen sind. Die von Krieg betroffen sind oder die ihre Kinder nicht in die Schulen schicken können. Schenke ihnen Kraft und Hoffnung, tröste sie in ihrer Verzweiflung und Schwäche und ermutige mich, dass ich grosszügig, klar und aufrecht dafür einstehe, dass alle Menschen entsprechende Rechte zu ihren Pflichten bekommen. Damit Hunger und Durst, Angst und Not nachlassen, damit wir den Namen Mensch so tragen lernen, dass niemand von deinen Gütern abgeschnitten wird und wir miteinander, heute und dort, wo wir sind, teilen lernen, was unser Leben gut und möglich macht. Du hast es gut gemacht. Hilf mir, dass ich das meine beitrage. Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Lebendiger Gott – um uns lauert der Tod. Ich spüre ihn auf den Gängen der Klinik / Ich rieche ihn beim Besuch im Altersheim / Ich sehe ihn in den Gesichtern von Menschen in der U-Bahn / Ich höre ihn aus den Abendnachrichten / Ich fühle ihn am eigenen Körper // Um uns lauert der Tod. / Lebendiger Gott – wir haben Angst. / Zeige uns in den Nächten dein lebendiges Angesicht. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Ewiger Gott, / Birg uns im Mantel deiner Liebe, / wenn uns kalt wird von innen her, / wenn Trauer und Trostlosigkeit über uns herfallen / und alles nur noch sinnlos erscheint. / Gewähre uns Zuflucht, / wenn wir nur noch darüber grübeln / was wir versäumt / oder falsch gemacht haben / und wenn uns die Erinnerung / an ungelebte Träume einholt. / Halt uns fest, du starker Gott, / wenn der Boden unter uns wankt / und unsere Lebensentwürfe zerbrechen, / wenn wir erkennen, wie hohl vieles ist, / was wir darstellen und behaupten, / oder wenn uns das Ziel unseres Daseins verschwimmt. / Gott, mit der Verworrenheit unserer Gefühle, / mit Fragen und Zweifeln / flüchten wir uns zu dir. / Herr, erbarme dich über uns! Amen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, / Da bin ich und habe bei mir, was mich beschäftigt, ein Sammelsurium an Gedanken, ein Chaos an Gefühlen und auch Leere und Nichts. / Da ist das Leben und der Tod, da sind die Engel und Gewalten, da ist das, was gerade jetzt ist, und das, was werden wird, da ist ganz Hohes und auch sehr Tiefes und viel zu viel Flaches. Alles, was mich trennen könnte von dir. Aber das soll es nicht. / Darum: Nimm all das und mach ein bisschen Trost daraus - wenigstens für die Tage dieser Woche - und Hoffnung, die ein bisschen länger reicht. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Herr der Zeiten, / wir danken dir, / dass uns deine Güte / alle Morgen neu begegnet. / Wir hingegen bleiben oft der Vergangenheit verhaftet, / erwägen immer wieder, was wohl gewesen wäre wenn..., / und verpassen darüber / die Chancen des Heute. / / Auch schieben wir gern auf Morgen, / was heute dran ist, / verlieren uns in Zukunftsplänen / und nehmen uns keine Zeit für das Jetzt. / / Gott, ruf uns in die Gegenwart! / Lass uns mit Dank für deine Gnade / jeden neuen Tag beginnen / und das Geschenk unserer Zeit auskosten / in jedem Moment.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott! Das Unfassbare an terroristischen Taten verstellt uns den Blick darauf, was unsere Gesellschaft, aber auch wir persönlich dazu tun können, um solchen Hass gar nicht erst aufkeimen zu lassen. Oder wollen wir es auch nicht wissen? Weil es sicherlich Mühe und Geld kostet, Menschen bessere Lebensperspektiven zu eröffnen? Wenn wir Deine Barmherzigkeit ernst nehmen, sollte uns am Glück aller Menschen gelegen sein. Doch was können wir tun, um wenigstens solche Katastrophen zu verhindern. Wir sind so sehr auf Deine Hilfe angewiesen – lass uns nicht alleine!
Georg Rieger, Nürnberg
Du, Lebendige/r bist beziehungsreich. Dein Mut Gott und Mensch zu vereinen ist unvergleichlich. Die Spannungen zwischen armen und reichen Menschen sind aber nicht nur schön oder kreativ. Arme hoffen auf Dich und Reiche fürchten Dich. Würde, wenn wir auf das Leben mehr geben würden als auf das Haben, der Friede wachsen? Danke, dass Du Reichen Mut machst ihre Habe los zu lassen. Gelobt bist du für deine Kraft Reichtum in Solidarität zu verwandeln. Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Barmherziger Gott, / dein Volk Israel blickt zurück / auf viele Erfahrungen von Zerstörung, / Demütigung und Vertreibung, / und trauert vor dir. / Die Kirche hat diese Trauer lange nicht geteilt, / sondern oft genug vergrößert; / viele von uns haben noch gelernt, / die Katastrophen Israels / als verdientes Gericht für seine Verstocktheit zu deuten. / Nun sehen wir ein, dass wir es sind, / die deinen Zorn verdient haben, / weil uns nicht zusteht, uns über dein Volk zu erheben / und es in seinem Leid allein zu lassen. / Gott, wir bitten dich, vergib uns, / und hilf, dass wir heute nicht nur mit Lippenbekenntnissen / Umkehr und Veränderung beteuern, / sondern uns berühren lassen von der Klage deines Volkes. / Lass aus Gleichgültigkeit Teilnahme werden, / aus Kälte Herzlichkeit / und aus Selbstgerechtigkeit tätige Buße. Amen.
RefLit
Gott, lass leuchten dein Antlitz über uns, in dieser Stunde, an diesem Tag, in dieser Woche. Unsere eilige Zeit halte fest in deiner Hand, dass unser Leben nicht ein Flüchten sei vor dir und vor uns selbst. / Wir suchen etwas. Den Glauben suchen wir. Wir suchen die Hoffnung. Und die Liebe suchen wir. / Gib uns einen größeren Glauben, eine mutigere Hoffnung und eine wärmere Liebe, durch deinen Sohn Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Aus der Tiefe rufe ich / Hört mich jemand? / Oder ist mein Schreien umsonst? / Aus der Tiefe rufe ich, / Wo bist du, Gott? / Aus der Tiefe rufe ich, hast du Ohren, mich zu hören? // Aus der Tiefe rufe ich / Aus den Abgründen meines Lebens/ Es ist nicht alles gut, was ich getan habe / Es ist nicht alles gut / Was mir zugestoßen ist. // Bist du es Gott, der dieses krumme Leben gerade macht? / Bist du es, der mir einst alle Fragen beantworten wird? / Bist du die Güte selbst? // Aus der Tiefe rufe ich / Ich warte so sehr auf eine Antwort / Wie jemand, der die ganze Nacht durchwacht hat / Und ich höre von ferne die Stimmen meiner Vorfahren aus Abrahams und Saras Schoß // Ja, mit ihnen allen werde ich aus der Tiefe aufgehoben werden und bei Dir, Gott, aufgehoben sein. AMEN
nach Psalm 130
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Bewahre uns davor, uns immer nur in Konkurrenz zu anderen zu sehen, uns mit anderen zu vergleichen und auf ihre Kosten groß herauszustellen. Lass uns lernen, dass wir einander ergänzen, dass wir uns gegenseitig stark machen und uns in unseren schwachen Momenten gegenseitig unterstützen. Gib uns die Kraft, miteinander aufrichtig zu sein, einander zu akzeptieren und zu stärken.
Georg Rieger, Nürnberg
Du freundlicher und freundschaftlicher Gott – ich danke dir für meine Freundinnen und Freunde. / Sie sind ein wunderbarer Teil meines Lebens. / Hilf mir, meine Freundschaften zu pflegen / durch Aufmerksamkeit und Mitgefühl, / durch Geduld und Nachsicht, / durch Offenheit und Anteilnahme. / Zeige mir auch, wo jemand alleine ist und vielleicht gerade auf mich wartet. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Heiliger, ewiger Gott, / Du bist der Schöpfer der Welt, der Retter der Menschheit, der Richter des Bösen. / Du kennst unsere Taten, aber auch unsere Gedanken und unsere Gefühle. / Erleuchte unsere Gedanken, ordne unser Leben, bewahre unsere Seelen. Vergib uns unsere Sünden, die so groß sind. Gedenke, Herr, deiner Barmherzigkeit und deiner Güte, die noch größer sind. Um deines Sohnes Jesu Christi willen. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Wenn du ihnen nicht gesagt hättest, dass sie ihre Sandalen abklopfen können und weiterziehen von dort, wo die Freundlichkeit nicht wohnt, dann hätte sich der Evangelist vielleicht auf einen anderen Grundsatz der Gastfreundschaft und der Lust an der Besitzlosigkeit erinnert. Du erinnerst mich daran, dass Besitz keine Seligkeit verspricht. / Es befreit.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Wir brauchen in allem, was wir tun, das richtige Maß. Darum bitten wir dich: / Wenn wir uns mit den Problemen dieser Welt befassen, dann gib uns das richtige Verständnis. Wir brauchen Menschen, die uns richtig informieren. Und wir brauchen das richtige Maß an Vertrauen und Vorsicht, wenn wir die Nachrichten sortieren und uns ein Bild machen wollen. / / Wir brauchen in allem, was wir tun, das richtige Maß. Darum bitten wir dich: / Wenn wir die Zusammenhänge durchleuchten, dann schenke uns das richtige Maß an Selbstkritik. Wir sind nicht an allem schuld, aber es gibt viele Verbindungen zwischen Problemen in fernen Ländern und unserer Lebensweise. Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Du Gott der Wahrheit / so offen würden wir niemals behaupten, / wir seien so sicher, was richtig ist / und was falsch im Glauben. / Als Suchende möchten wir uns sehen, / als Menschen, die offen sind zu lernen. / Aber oft lassen auch wir / nur unseren eigenen Glaubensweg gelten / und ohne zu merken werden wir, / was wir anderen unterstellen: / selbstgerecht und intolerant. / Gott, dein Wort leuchte uns heraus / aus allen frommen Lebenslügen / und leite uns in Wahrheit / zu dir.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Geist Gottes, leiser, zärtlicher Atem / und starker kräftiger Sturmwind, / komm und belebe uns neu. / Geist Gottes, fege hinein in unser Leben und unsere Kirche, / fege hinweg, was darin falsch und verlogen ist. / Geist Gottes, kehre in uns ein, / damit wir einsehen, wo wir umkehren und neu anfangen müssen. / Geist Gottes, leuchte uns, / damit wir klar sehen, wo unser Licht und unser Dunkel ist. / Geist Gottes, entzünde uns neu, / damit das Feuer in uns wieder brennen kann / und der Funke überspringt, auf den es ankommt. / Geist Gottes, berate uns gut, / damit wir erkennen, was zu tun und zu lassen ist. / Geist Gottes, treib uns an, / damit wir neuen Antrieb in uns haben. / Geist Gottes, beflügele uns, / damit wir es wagen zu träumen / und uns trauen zu kämpfen. Amen.
RefLit
Gott des Himmels und der Erde, / komm zu uns. Öffne den Himmel, komm herab, wie damals als Jakob die Himmelsleiter im Traum sah. / Lass uns ein Stückchen deiner Herrlichkeit sehen, einen Hauch deines Segens spüren, eine Melodie der Loblieder deiner Engel hören. Lass uns erkennen wie wir von dir erkannt werden. / Sei und bleibe bei uns und verlass uns nicht. / Amen
Meike Waechter, Berlin
Gold rot gelbe Hänge zeichnen sichtbare Horizonte, die sich sich mit der Jahreszeit sichtbar verwandeln. Auch Menschen verwandeln sich mit den Jahren, die sie leben, mit den Erfahrungen, die sie machen. So bin auch ich geprägt von meiner Geschichte in Deiner Geschichte. Lehre mich mit dem Herzen gut zu sehen, mit den Ohren gut zu hören, meine Sinne zu schärfen und dem Augenschmaus der Werbungen ein bisschen zu misstrauen - Schönheit ist wandelbar und du wohnst nicht nur im Schönen. Lass mich auch zuversichtlich bleiben, wenn ich den weniger schönen Wandel sehe. Und dankbar für die Weite der bleibenden Horizonte. Glücklich für die geschenkte Zeit. Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Du Gott der Liebe, wir danken dir, dass du uns mit unseren persönlichen Sorgen und Nöten so ernst nimmst; dass du für uns da bist, obwohl unsere Probleme an anderen gemessen so klein sind. Du machst keine Unterschiede wie wir. Daraus lass uns lernen und schenke uns, dass es uns im Miteinander gelingt, die Unterschiede zwischen uns kleiner werden zu lassen.
Georg Rieger, Nürnberg
Barmherziger Gott, / Du liebst das Leben. Du schenkst uns das Leben. / Dafür danken wir. / Doch wir bekennen auch, dass wir das manchmal vergessen. / Wir vergessen, wem wir unser Leben zu verdanken haben. / Wir vergessen, wer uns bewahrt und erhält. / Wir vergessen, woher wir kommen. / Wir versuchen, uns selbst am Leben zu erhalten. / Wir versuchen, unsere eigenen Wege zu gehen und verlieren uns selbst und gehen in die Irre. / Wir wissen nicht mehr, wohin oder zu wem wir gehören. / Barmherziger Gott, rufe uns, erinnere uns, sei bei uns. / Amen
Meike Waechter, Berlin