Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, Ewiger, / aus den Träumen der Nacht komme ich zu dir und will sehen, ob du nicht bessere Träume für mich hast. Enttäusche mich nicht. / Tue heute an mir und an vielen anderen, was du kannst und versprochen hast: / Trockne Tränen, heile Wunden, mache Münder voll Lachens. Lass die Saat deines Wortes aufgehen und gib uns Freude zur Ernte, Trost zur Nahrung, Hoffnung zur Stärkung. / Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Gott, / wir danken dir für alle Erfahrungen / von Vergebung und neuem Anfang. / Oft tun wir uns schwer. / auch nur uns selber einzugestehen, / dass wir schuldig geworden sind, / weil wir uns selber nichts nachsehen können, / weil jeder Riss in unserem Selbstbild / uns aus der Bahn wirft, / und wir Angst haben, durch unser Versagen / nichts mehr wert zu sein. / Wie gut tut es da, / wenn wir erleben, / dass ein anderer uns nicht / auf unsere Schuld festnagelt, / uns nicht verachtet für unser Scheitern, / sondern uns trotzdem noch Neues zutraut. / Wie gut tut es, / vertrauen zu dürfen: / Du bist ein Gott, / der uns vergibt!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Du mein Heiland // wie dankbar bin ich nach jedem Arztbesuch für die Fortschritte der Medizin und für meine Krankenversicherung / Aber im Wartezimmer erlebe ich eine Zweiklassengesellschaft / Aber auf dem Nachhauseweg sehe ich Menschen, die sich keine Zahnbehandlung leisten können / Aber in den Nachrichten höre ich von Frauen, die im Kindbett sterben, und Kindern, die ohne Medizin nicht überleben können // Störe mein Gewissen / damit ich solidarisch werde // Öffne meine Hand / damit ich großzügig helfe. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Du Heiland der Welt, / wir machen uns und andere oft kaputt / mit überzogenen Erwartungen. / Wir tragen möglichst viel Stärke zur Schau, / um uns nur ja keine Blöße zu geben. / Durch heillose Zustände in der Gesellschaft / werden wir krank an Leib und Seele. / Gott, lehre uns, / unsere Grenzen zu akzeptieren, / und einzugestehen, / dass wir verletzlich sind. / Ermutige uns, / nicht hinzunehmen, / was unser Leben und die Zukunft zerstört. / Heile du uns durch dein gnädiges Wort. / Hilf uns durch deine mächtige Hand.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still. Ich wurde, was womöglich ein grösserer Gegensatz zum Reden ist, ich wurde ein Hörer. Ich meinte erst, beten ist Rede. Ich lernte aber, dass Beten nicht nur Schweigen ist, sondern Hören. So ist es: Beten heisst nicht, sich selbst reden hören, beten heisst, still werden und still sein und warten, bis der Betende Gott hört.
Sören Kierkegaard, (1813-1855)
Lobe den Herrn meine Seele, Halleluja. / Ja, barmherziger Gott, dich loben und preisen wollen wir. / Zu dir können wir kommen, immer wieder aufs Neue mit all unseren Sorgen und Nöten, beladen mit Schuld und mit Beklommenheit im Herzen. / Du bist ein Gott, der die Niedergeschlagenen aufrichtet und die Belasteten erquickt. / Dafür wollen wir dir danken. / Amen
Meike Waechter, Berlin
God of light and warmth / / O God, star kindler / kindle a flame of love within us / to light our path in days of darkness / / O God , sun warmer / warm us with your love / to melt the frozen hand of guilt / / O God, moon burnisher / burnish the shield of faith / that we may seek justice / and follow the ways of peace
The Iona Community
Ewiger, / wir preisen dich mit unsren Gedanken, wir loben dich mit unsren Worten, wir singen dir mit unsern Versen. / Auch mit unseren Taten wollen wir dich loben. Wenn es aber zählt, dann sind wir wie gelähmt. Löse uns die Hände, lockere uns die Füße, damit auch, was wir tun, dich preist und dem Nächsten guttut. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Gott, bewahre uns vor Überheblichkeit und davor, allzu sehr in den Kategorien der Macht zu denken. Lass uns erkennen, dass vor dir alle Menschen gleich sind, gleich, ob sie in ihrem Leben Großes vollbringen oder nur ein ‚normales‘ Leben führen. Richte unser aller Handeln nach diesem liebevollen Menschenbild aus.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott, / gelobt und gepriesen sei dein Name. Zu deiner Ehre hast Du uns zu gemacht. Das sollte uns genügen, das sollte reichen, damit wir unseres Lebens froh werden. / Gib deinen Geist, dass wir uns nicht zu schade sind, deine Kinder zu heißen. Mach uns Lust an deinen Geboten, Freude an deinem Gesetz. Denn wie Kinder wollen wir hören und beherzigen, was Du uns lehrst durch deinen Geist. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Jesus, dein Weg ist nicht einzuholen. Meine Nachfolge wie ein Mosaiksteinchen. Ziemlich fehlbar. Ohne die anderen Steinchen des Gesamtbildes kaum sichtbar. Als Teil wird es tragend. Dein Leib – an den ich mich beim teilen erinnere. Und der mich erinnert, an das Ganze Leben, das geheimnisvolle, uneinholbare – das du verschenkst in Fülle.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
So will ich diesen Tag bestehen: / nicht über die Schrecklichkeiten der Nachrichten jammern, sondern den kleinen Wink für meinen persönlichen Einsatz finden / mich nicht überfordern lassen, sondern tun, was ich kann / Provokationen nicht erwidern, sondern vernünftig dagegen halten / einen guten Rat und Hilfe annehmen / nicht auf Freundlichkeit warten, sondern Freundlichkeit ausstrahlen / der Liebe eine Chance geben / das Vertrauen zu dir nicht verlieren / Hilf mir dazu, o Gott.
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Wir brauchen in allem, was wir tun, das richtige Maß. Darum bitten wir dich: / Wenn wir dich bitten, Herr, und zu dir beten, dann schenke uns das richtige Maß zwischen dem, was heute nötig ist und dem was wir uns am Ende aller Tage von dir erhoffen. Wir glauben, dass du allem einen Sinn gibst und müssen doch in der Ungewissheit leben. Wir brauchen im Alltag deine ganz konkrete Hilfe und wir bitten dich für die die es noch viel nötiger haben als wir.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott des Himmels und der Erde, / öffne den Himmel, öffne dich, öffne uns und verbinde uns mit dir. / Lass uns erkennen, wie wir von dir erkannt werden. Hilf uns, uns so anzunehmen, wie wir sind, mit all unseren Schwächen und Unzulänglichkeiten. Lass uns mit deiner Hilfe leben, aus unseren Fehlern lernen, Versöhnung wagen und immer wieder neu beginnen. Amen
Meike Waechter, Berlin
Du strenger und gütiger Gott // jedem und jeder von uns traust du zu, nach deinem Willen zu handeln / Aber es gelingt uns nicht / weil wir in unserem Wissen beschränkt sind / weil wir zu sehr an unseren eigenen Wünschen hängen / weil uns so viele Verpflichtungen gleichzeitig beanspruchen / weil wir zu bequem geworden sind / weil, ach weil wir keine Helden und Heldinnen des Glaubens sind // Wir bitten dich / die Jungen – um Phantasie und Tatkraft, dass du an ein gutes Ende bringst, was wir anfangen / die Alten – um Gelassenheit und Vertrauen, dass du zurechtrückst, was wir versäumt haben // Gönne uns immer wieder deine Nähe // Wir brauchen dich, um dieses Leben zu bestehen. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, / was andere Generationen sagen / im Vertrauen auf dich, / das können wir nicht einfach wiederholen. / Was wir erleben, / läßt uns oft zweifeln / an deinem Lenken und deinem Leiten, / Wir sehen so viel Gewalt und Willkür, / dass uns dein Retten verborgen bleibt. / Und in der Härte unseres Alltags / vermissen wir oft jegliches Erbarmen. / Gott, wie sollen wir die Widersprüche / zwischen den alten Sätzen des Glaubens / und unsrer Erfahrung so verbinden, / dass wir nicht irre werden an dir? / Wie sollen wir lernen, / auf dich zu hoffen, / wenn alles so hoffnungslos erscheint! / Gott, du selber musst uns helfen, / dass wir in der Verworrenheit / unseres Lebens / das Licht deiner Güte / durchscheinen sehen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Wir beten für den Frieden, Gott, von ganzem Herzen bitten wir dich. / Deinen Frieden schenkst du uns, nach Frieden in der Welt sehnen wir uns. / Und wir klagen: so viele Konflikte, so viel Gewalt, Kriege, Vertreibung und Flucht. / Und wir klagen: Unvernunft und Leichtsinn, Drohungen und Kriegsgeschrei der Mächtigen. / Du siehst das Leid und die Opfer, du siehst die Angst und die Verunsicherung. / Hilf, wie nur du helfen kannst. / Amen
Meike Waechter, Berlin
Gnädiger Gott, / wir kennen dein Gebot, / jedem Menschen mit Liebe zu begegnen. / Wir möchten es auch gern erfüllen, / aber scheitern doch immer wieder / an unserer Scheu, / auf andere zuzugehen, / und uns einzulassen / auf deren Eigenart. / Wir vergessen / oder wir trauen uns nicht, / unsere Wertschätzung auszusprechen. / Manchmal sehen wir in anderen / auch nur eine Bedrohung / für unseren Selbstwert / und für unsere Identität. / Gott, nimm uns die Ängste, / die uns daran hindern, / unser Herz für andere zu öffnen, / und sättige unseren Hunger nach Liebe!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Oh Gott, bin ich auch ein Populist? Mache ich mir die Dinge zu einfach? Bin ich selbstgerecht? Sage ich Dinge, weil sie ankommen, und weil ich mit solchen Aussagen weiterkomme? Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Sieh, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf ewigem Weg. Amen.
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Gott, / der Schrecken hat uns eingeholt. / Mitten in der Hauptstadt des Vergnügens, / der funkelnden Lichter und des Vergnügens, / schießt ein Mann vom Fenster eines Hotels / mit Sturmgewehren auf die Besucher einer Musikveranstaltung, / als führe er Krieg gegen Menschen, die er nicht einmal kennt. / / Es sei kein terroristischer Anschlag – / erklären die zuständigen Experten. / Aber was kann mir mehr Schrecken verursachen / als einer, der als unauffälliger Nachbar gelebt hat, / scheinbar einer von uns, / nicht verblendet von politischem oder religiösem Wahn, / der Waffen über Waffen angehäuft hat, / um zu töten? / / Ich höre die Zahl von 30 000 Toten im Jahr in den USA / Durch den Gebrauch von Schusswaffen. / Es sei ein Vielfaches der Toten, die in kriegerischen Missionen sterben. / Angeblich über 300 Millionen Waffen dort, / wieviele in Europa? / / „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen“ / So singen wir in diesen Tagen von der Kraft, / die Du zum Leben gibst. / Von Deinem Wort, das uns stark macht. / / Erfülle Du uns mit Kraft, / lass uns auf Dich vertrauen. / Lass uns das Leben suchen.
Albrecht Thiel, Castrop-Rauxel
Barmherziger Gott, / Du hast uns erlaubt und geboten, / mit allem zu Dir zu kommen, / was uns auf dem Herzen liegt. / / Wir spüren, dass unsere Welt im Umbruch ist. / Wir wissen nicht, wohin sie treibt. / Viele machen sich Sorgen, / dass Mitmenschlichkeit und Toleranz auf dem Rückzug sind. / Der Ton in den Diskussionen verschärft sich / eine Atmosphäre von Wut und Angst macht sich breit. / Wir können darin Deinen Geist nicht mehr erkennen, / der zur Wahrheit führt / und doch ein Geist der Versöhnung und Liebe bleibt. / / Wir brauchen Dich, gnädiger Gott. / Schon immer war das so, / aber es gibt Zeiten, / in denen wir uns noch mehr danach sehnen, / dass Du uns und unsere Welt zurechtbringst. / / Wir beten für die Verfolgten dieser Welt. / Für unsere Geschwister, / die das Bekenntnis zu Jesus Christus / Freiheit und manchmal sogar das Leben kostet. / Wir reden von dem Kreuz, das wir auf uns nehmen, / wenn wir Dir folgen. / Sie tragen die echten Kreuze! / Wir bitten Dich / um Kraft und Trost und Gnade für sie. / / Wir beten für die Heimatlosen. / Für die, deren Hoffnung in seeuntüchtigen Booten / im Meer versinkt. / Für die Kinder, / deren Augen schon sehen mussten, / was keine Seele erträgt. / Schütze, heile und berge sie. / / Wir beten für die Kranken und Schwachen / um Hilfe, Kraft und Geborgenheit. / / Wir beten für Deine Kirche / und alle, die in ihr Verantwortung tragen / um Glaubensmut, Demut und Deinen Geist. / / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
God of our life, whose presence sustains us in every circumstance, / As the sound of gunfire again echoes over another American city, / we seek the grounding power of your love and compassion. / As death rained down from above in the dark of night, / We pray this day for the Sun of Righteousness to arise with healing in its wings, / and rain mercy, grace and peace upon our broken people. / So many have been lost: brothers and sisters, neighbors and friends / gathered in the unity of music, scattered by evil and hatred. / We pray for solace for all who loved them. / We pray for those who have been spared and those whose lives are changed forever / that they may find healing, sustenance, and strength in the hard days to come. / We give thanks for first responders: / who ran toward gunfire, rather than away / who dropped everything to save the wounded and comfort survivors / We pray for doctors and nurses and mental health providers / who repair what has been broken / who to try to bring healing and hope / in the face of the unchecked principalities and powers of violence . / We ask for sustaining courage for those who are suffering and traumatized. / We cry, how long, O Lord? / But the same words echo back, again and again / as if the question comes to us from You— how long, how long, how long… / In the wake of an event that should be impossible to contemplate / but which has become all too common in our experience, / open our eyes, break our hearts, / and turn our hands to the movements of your Spirit, / that our anger and sorrow may unite in service to build a reign of peace, / where the lion and the lamb may dwell together, / and terror no longer holds sway over our common life. / In the name of Christ, our healer and our Light, we pray, Amen.
Laurie Kraus, Louisville, Kentucky, USA
Guter und gerechter Gott, wir danken dir für die Freiheit, die du uns schenkst: die Freiheit im Denken, das uns von falschen Urteilen befreit und uns die Augen und Ohren öffnet; die Freiheit im Handeln, für das du uns Mut schenkst, damit wir Grenzen überwinden und Schritte auf Menschen zugehen können.
Georg Rieger, Nürnberg
1.000 Schuss Munition und 23 Waffen / in der 32. Etage lauert das Waffengesetz in seiner Freiheit / unten wird den Menschen die Freiheit genommen / in den Himmel zu schauen / Gebete gegen Kugeln / gestern ein unfairer Kampf.
»Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.« / zitiert der Präsident / Jetzt muss die Bibel ran / Du, Gott, sollst jetzt trösten / jetzt darfst Du nahe sein / mit präsidialer Erlaubnis / als bräuchte es dafür ein Bibelzitat / als würden Dir nicht schon beim ersten Schuss / die aus den Mündungen erstickten Gebete entgegenschlagen.
Oh Gott, wie kriegen wir die Bilder aus unseren Köpfen? / Wie können wir wieder in den Himmel schauen?
Tödlicher als die Kugeln sind die Beteuerungen der Waffenlobbyisten / das alles habe mit ihrer Arbeit nicht zu tun / Sei auch ihnen nahe / schleudere ihnen die Gebete der Zerbrochenen entgegen / vertreibe sie aus den Etagen ihrer eingerichteten Freiheit / damit die Menschen wieder in den Himmel schauen können. Amen
AD
Du Lebendige/r siehst mich / auch wenn es regnet - / in gutem Licht / und sanfter Frische. / Ermutigst meine grauen Tage, / förderst meine Herbstfreuden / in denen ich der Vergänglichkeit fröne / und ganz im Vertrauen auf das ewige Leben / alles gebe um so gering und nah zu werden, / dass der Schmerz nachlässt.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz