Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Ach Gott – / wie nachlässig ist doch mein Gebet. / So vieles kommt dazwischen. / So vieles spricht dagegen. / So vieles lenkt mich ab. / So vieles trennt mich von dir. // Sprich du mich an, / damit ich antworten kann. // AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Meike Waechter, Berlin
Barmherziger Gott, / wir sehen, / was in unserer Welt geschieht / und drohen alle Hoffnung zu verlieren. // Wir bekommen mit, / wieviel Lug und Trug herrscht, / wieviel Verantwortungslosigkeit und Kälte / und unsere Hoffnung schwindet, / dass es besser werden wird. // Wir kommen zu Dir, / sehen uns selber ehrlich an / und sehen wenig, / was uns Hoffnung macht. // Du bist der Gott der Hoffnung, / Du verlierst die Hoffnung mit uns nicht / und hast in der Auferweckung Jesu Christi / den Grund für eine lebendige Hoffnung gelegt – / für jeden von uns und für Deine Erde. // Wir wollen hören, was Du erhoffst / Und weil Du es erhoffst, / darauf vertrauen, / dass diese Hoffnung nicht trügt / und Du wahrmachst, was Du versprichst. // Sende Deinen Geist. / Erwecke unser Singen, Beten, Reden und Hören, / dass sie zu einer Saat werden, / aus der eine lebendige Hoffnung wächst, / die uns verändert. / Amen.
Jochen Denker, Wuppertal-Ronsdorf
9. März 2024
Wir danken dir, GOTT, / dass du uns die Weisheit geschenkt hast. / Mit ihrer Hilfe lernen wir / unser Leben zu verstehen. / Sie macht uns vorausschauend und gelassen. // Gar nicht dankbar sind wir dafür, / dass du uns auch die Dummheit mitgegeben hast. / Sie lässt uns Dinge machen, / die uns selbst schaden. / Obwohl wir es besser wissen, / zerstören wir die Grundlagen unseres Lebens. / Wir suchen nach Autoritäten, / die gar nicht das Wohl aller im Blick haben. / Wir leben lieber mit einem schlechten Gewissen, / als Menschen gerecht zu behandeln, / die unter unserem Lebenswandel leiden. // Es hilft auch nichts, GOTT, / wenn wir die Dummheit bei Anderen noch krasser finden. / Lass uns vor allem auf uns selbst und unser Leben schauen! / Mach uns selbstkritisch und mutig! / Gib uns die Kraft, Dinge zu verändern / und die Weisheit für uns zu entdecken. // Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Du Gott der Liebe, / wir danken dir, / dass du Männer und Frauen / zu deinem Ebenbild geschaffen hast. / Du hast den Geschlechtern / unterschiedliche Stärken gegeben / und uns auf Ergänzung angelegt.
Wir sind froh, / wenn Männer und Frauen / in Liebe und Achtung / miteinander leben, / wenn es keine Benachteiligung gibt, / keine Machtkämpfe, / keine einengenden Rollenklischees.
Aber wir wissen, / dass an vielen Orten / immer noch Ungleichheit und Gewalt / das Verhältnis von Männern und Frauen prägen, / dass Männer sich immer noch / über Macht definieren / und sich hinwegsetzen / über die Rechte und Wünsche von Frauen. / Wir bitten dich, / dass heilsame Veränderungen / möglich werden.
Für die, / die ihre Männlichkeit neu zu verstehen suchen, / und dabei manchmal verunsichert werden, / für die Väter, / die um Zeit für ihre Kinder kämpfen / und nicht immer Verständnis finden, / für alle, / die neue Modelle von Partnerschaft leben / bitten wir: / schenk ihnen / Rückhalt und Beharrlichkeit.
Gott, / so viele Paare leiden aneinander. / Sie finden keinen Ausdruck, / oder kein Verständnis / für das, was sie / voneinander brauchen, / und oft geben sie einander zu schnell auf. / Fördere ihre Geduld / und die Bereitschaft, / Hilfe zu suchen / in ihren Krisen.
Halte deine Hand über die Liebenden, / segne die Männer und Frauen, / die nach Gerechtigkeit suchen / und mach uns alle / unserer Würde / als deiner Ebenbilder gewiss.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Georg Rieger, Nürnberg
The Iona Community
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Selma Dorn, Stuttgart
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
2. März 2024
Ein erster Sonnenstrahl nach Wochen im Grau. / Was für ein Moment! // Ich möchte ihn gerne als Hoffnungsstrahl sehen: / Dass Du, Gott, Dein Angesicht nicht verhüllst / vor aller Gewalt, vor Elend und Leid, / dass Du die Unbarmherzigen nicht gewähren lässt / und die Gedemütigten in Gnade ansiehst. // Ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, / dass Du, Gott, Dein Angesicht hebst auch zu mir / voll Glanz und Klarheit, / dass Du die Schatten vertreibst / und mich ins Handeln setzt für Deinen Frieden. / Das wäre ein Segen! // Amen!
Simon Froben, Bayreuth
Gott, Freund des Lebens, / wir wenden uns an dich / mit unserem ohnmächtigen Entsetzen über die Lage in Gaza. / Wir sehen die Bilder maßloser Zerstörung. / Hungernde Kinder warten auf Brot. / Frauen mit leeren Augen blicken aus ihrem zerstörten Zuhause. / Und überall kleine und große Bündel von Toten, / in weiße Leichentücher gehüllt. / Kein Ort ist mehr sicher. / Überall lauert der Tod. / Gott, wie unendlich traurig ist die Lage in Gaza!
Wir wollen aber auch das Leid nicht vergessen, / das der Terror in Israel verursacht hat. / Auch dort trauern Menschen um ihre Liebsten, / die bestialisch ermordet wurden. / Immer noch bangen sie um das Schicksal der Geiseln / in der Hand der gnadenlosen Hamas. / Und jeden Tag beklagen sie den Tod ihrer jungen Soldaten, / die lieber feiern als töten würden. / Nichts ist mehr sicher, / auch in Israel.
Gott, du siehst doch auf beiden Seiten: / Der Preis des Terrors ist so hoch! / So viele Opfer! / So viele Wunden! / So viele Traumata! / Wir wollen ins nicht damit abfinden, / dass dieses Leid immer so weitergeht. / Wir wollen dem Terror nicht den Triumph lassen, / auch uns mit Hass anzustecken.
Zeige doch Wege, / die Feindschaft zwischen beiden Völkern zu heilen / und Frieden zu finden / für Israel und Palästina.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Michael, Neuß (2. Kl.)
aus: Regine Schindler "Was Kinder von Gott erwarten"
Meike Waechter, Berlin
Georg Rieger, Nürnberg
Ewiger und Allmächtiger, du gnädiger und liebender Gott! / / Zwei Jahre nun bitten wir dich um Frieden für die Ukraine und auch für Russland. Jeden Sonntag und fast jeden Werktag. Hörst du nicht unsere Bitten? Hörst du nicht die Bitten der Soldaten in den Gräben? Hörst du nicht die Klagen der Mütter an den Gräbern? Willst du etwa keinen Frieden? Hast du andere Pläne? / / Das fragen wir dich heute, nach zwei Jahren schrecklichen Kriegs. Und wir ahnen, dass wir auch heute keine Antwort kriegen. Kannst du uns wenigstens sagen, wie lange noch? Nur eines wissen wir heute schon: Siegen wird am Ende nur einer: der Tod.
Zwei Jahre hofften wir, du wüsstest, wie Frieden geht, Frieden mit Freiheit für die Menschen, die in Freiheit leben wollen und nicht unter russischer Herrschaft. Frieden auch für alle Russen, die diesen Krieg nicht wollen. Wer will schon Krieg? Wer, außer diesem einen zynischen und einsamen Mann in seinem Kreml? / / Zwei Jahre hofften wir, du wüsstest es. Weißt du es etwa nicht? Darf ich dir einen Vorschlag machen? Setz ihn endlich ab! Du weißt doch, wie das geht. Und du wirst es anständiger machen als er mit seinen Gegnern. Bring ihn doch endlich vor dein Gericht. Damit Friede werde.
Zeige dich! Zeige, dass du Herr über die Geschichte bist und nicht Herr Putin. Dass du regierst und dabei nicht über Leichen gehst. Es wird Zeit, Gott, nach zwei Jahren, es wird Zeit, erbarme dich, mach Frieden, Gott! / / Und vergiss dabei Israel nicht und den Gazastreifen. Lass es dort nicht auch zwei Jahre werden, wir bitten dich. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Dabei vergessen wir oft, / was uns alles gegeben ist: / Deine Verheißung gilt auch in schwierigen Zeiten; / Du führst uns an ein Ziel. / Und doch will sich beim Blick nach vorn kein hoffnungsvolles Bild einstellen. / Wie lange müssen wir noch warten, / bis etwas sichtbar wird von der neuen Welt? / Wie lange müssen wir noch warten, / bis den Kriegstreibern das Geld für die Waffen ausgeht? / Wie lange müssen wir noch ertragen, / dass Hass und Misstrauen unser Miteinander vergiften? //
Barmherziger Gott, / begleite uns in dieser Zeit des Übergangs. / Mach sichtbar, wo es hingeht / und was unsere Aufgabe dabei sein kann. / Lass uns nicht allein mit den Nachrichten, / die uns die Hoffnung rauben. / Erfülle uns mit dem Mut, / die Zukunft unserer Welt mit neuen Augen zu sehen. / Darum bitten wir Dich. / Amen.
AD
Selma Dorn, Stuttgart
O Gott – du Gärtnerin aus Liebe
Gepflanzt hast du uns Menschen „in deinen Vorhöfen“, / wo wir „noch im Alter saftig und frisch“ bleiben, / gepflanzt „an den Wasserbächen“, / wo die „Blätter nicht verwelken“. / So singt es aus den Psalmen.
Und ich missmutiges Wesen / sollte Kopf und Hände hängen lassen, / weil um mich nur Wüste und Dürre ist. / Die Weltwirklichkeit ohne Hoffnung auf Frühling.
O Gott – du Gärtnerin aus Liebe
Gieß mich eifrig mit deinem Lebenswasser / Dünge mich mit deinem Geist / Vertreibe das Ungeziefer der nagenden Fragen.
Lass mich wachsen / durch die harte Erdkruste hindurch / wie meine tapferen Krokusse im Garten. / / Amen
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Jürgen Kaiser, Berlin
Du Gott Abrahams, Isaaks und Israels / und Vater unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. / So haben unsere Vorfahren dich angeredet / und wir versuchen uns anzulehnen an diese uralten Worte.
Vielleicht finden wir Halt in diesen haltlosen Zeiten, / Trost, in diesen trostlosen Tagen, / Hoffnung, in diesen hoffnungslosen Wochen.
Wir sind unsicher geworden, / kann es sein, dass Du dich von dieser Welt abgewandt hast, / ihr eine Zeitlang den Rücken zeigst?
Weil der Eindruck sich aufdrängt, dass Bosheit, Gewalt und die Gier nach Macht / die Überhand gewinnen.
Wir rüsten wieder auf, / wer mehr Waffen und Munition produzieren kann, wähnt sich auf der sicheren Seite, / kriegstüchtig sollen wir wieder werden. / Und wer wollte dem widersprechen?
Wir legen dir die Menschen ans Herz, die sich in den Lagern Russlands / und Weißrusslands nach ihrer Befreiung sehnen, / für das Leid in Israel und Palästina finden wir keine Worte mehr.
Wende uns dein Angesicht wieder zu HERR, / gieß deinen Geist aus, lass es regnen, schütten wie aus Eimern, / damit wir Kraft und Wege finden dem Krieg und der Gewalt ein Ende zu bereiten, / diesen abgrundtiefen Hass zu überwinden.
Damit wir Kraft und Wege finden die zerstörten Städte und Dörfer wieder aufzubauen, / wieder Getreide auszusähen, wo jetzt die Panzer rollen, / Schulen und Konzerthäuser bauen, anstelle von Munitionsbetrieben.
Damit wir Kraft und Wege finden / den radikal frei flottierenden Brandstiftern in unserem Land die Lunte auszublasen / und auch damit wir angemessene Antworten finden auf das, was Mädchen und Jungen / in der Jugendarbeit von Kirche und Gemeinde angetan wurde.
Gieß deinen Geist aus, der Leben schafft, / Geistkraft aus der Schalom wächst.
Wir halten dir das hin, was wir haben: / unsere kleine Kraft und Zaghaftigkeit, unseren Kleinglauben; / fünf Brote und zwei Fische. / Mach was draus. / Bitte! / Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Du Gott mit uns // Geh uns nicht verloren, wenn wir die Welt nicht verstehen können, wenn wir nicht wissen, wohin die Evolution führen wird, wenn wir enttäuscht sind über unsere Mitmenschen und über uns selber.
Geh uns nicht verloren, wenn wir keinen Sinn in der Geschichte erkennen können, wenn der Glaube an den Fortschritt ein Hohn geworden ist, wenn uns hasserfüllte und grausame und gewalttätige Menschen Angst machen.
Geh uns nicht verloren, wenn kirchliche Traditionen den Blick auf dich verdunkeln, wenn wir im Leiden und Sterben Jesu nichts Heilvolles zu erkennen vermögen, wenn wir uns ganz neu und anders auf die Wahrheiten in der Bibel einstellen wollen.
Lass uns aus den Passionserzählungen lernen, dass du in Jesus unsere Wege bis zum bitteren Ende mitgegangen bist, dass wir in allen Menschen, die in die Nachfolge Jesu treten, deinen Geist ahnen können, dass du nicht von uns scheiden wirst, wenn wir einmal scheiden sollen. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
18. Februar 2024
Ach Gott, die Fastenzeit ist ja nicht so meins. / Und auch dieses Jahr wollte ich der “am Aschermittwoch ist alles vorbei”-Stimmung ein trotzig “NÖ!” entgegen blöken. / NÖ, es ist ja eben nicht alles vorbei! Zumindest nicht die Kriege, der Hass, der Antisemitismus, der Hunger, der Klimawandel…. / Es verstummen schlicht die ausgelassenen Lieder, wir lösen uns aus den schunkelnden Umarmungen und unsere Narrenkostüme ziehen für die nächsten Monate auf den Dachboden. / NÖ, Gott, ich will nicht fasten! Ich will die Fülle und Buntheit des Lebens - Für jede und jeden! Ich will, dass Frieden, Freude, Liebe, Freundschaft, Verständnis und Versöhnung auf die Menschen hinabfallen wie süße Kamelle. / Ich will, dass wir einander in unserer unkostümierten Vielfalt bewundern und akzeptieren. / Ich will, dass wir uns in den Arm nehmen und die Liebe besingen. / Mit einem trotzigen “NÖ” im Herzen starte ich also in diese Tage und rufe dir sehnsüchtig zu: „Wirf reichlich Segen!“
Carolin Springer, Leer
Nawalny
Zu Tode gefroren / Wer steht für ihn auf / Wir stehen auf / Wir stecken die Wärmekissen aus / Und treten hinaus ins Gefrorene / Es trifft uns hart bis auf die Knochen / Wir schlottern in Ohnmacht / Und sind gleichwohl mächtig / Weil wir gemeinsam das Aufstehen wagen / Den Aufstand der Menschen / Gegen Unmenschen / Den Aufstand des Lächelns / Im Land gefrorener Ohren / Höre uns Gott / Schenk uns heisse Zungen / Für Gerechtigkeit / Und friere unsere Angst ein / Im Eisschkrank der Hölle
Marianne Reifers, Luxor, Egypt