Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Morgengebet
Du Gott des Lichts, wir preisen dich, / der du der Morgen bist und der Abend, / der Anfang und das Ende der Welt.
Wir danken dir für die Ruhe der Nacht / und das Licht eines neuen Tages. / Von dir kommt alles, was geschieht.
Du lebendige Kraft, / gib deine Kraft uns, damit wir erwachen. / Du alles umfassende Weisheit, / lehre uns verstehen, wohin unser Weg führen soll.
Du schaffst Freude in den Traurigen, / Trost in den Schwermütigen, / Klarheit in den Verwirrten, / Lebenskraft in den Schwachen. / Schaffe Licht auch in uns / in der Frühe deines Tages. Amen.
RefLit
Kind, dreimal süßes Kind! in was bedrängten Nöten / Bricht dein Geburts-Tag ein! Der Engel-Scharen Macht / Bejauchzet deine Kripp und singt bei stiller Nacht; / Die Hirten preisen dich mit hellgestimmten / Flöten. Ach, um mich klingt der Hall der rasenden Trompeten, / der rauhe Pauken-Klang, der Büchsen Donner kracht. / Du schläfst; der tolle Grimm der schnellen Zwietracht wacht / Und dräut mit Stahl und Schwert und Flamm und Haß und Töten. / O Friede-Fürst! Lach uns aus deinen Windeln an! / Daß mein bestürztes Herz, das nichts als seufzen kann, / Dir auch ein Freuden-Lied, o Sohn der Jungfrau! bringe. / Doch wenn ich, Gott! Durch dich mit Gott in Frieden steh, / So kann ich fröhlich sein, ob auch die Welt vergeh, / Indem du in mir ruhst. O Kind! mein Wunsch gelinge! (Andreas Gryphius)
Kind / Dreimal süsses Kind / In was bedrängten Nöten bricht dein Geburtstag ein / O Gott / Im 30 jährigen Krieg (1618 – 1648) von Gryphius ausgerufen / Und immer noch rufen wir / Die Nöte wachsen in den Himmel / Wir reden davon und beklagen uns / Was tun wir / Wir erkennen, dass wir uns hilflos fühlen / Ohnmächtig / Entwaffnet / Wir erschrecken ob der Drohungen der hoch gerüsteten Mächte / O Friedefürst / Lach uns aus deinen Windeln an / Dass mein bestürztes Herz / Das nichts als seufzen kann / Kind / Dir auch ein Freudenlied singe / O Kind / Mein Wunsch gelinge mein Wusch gelinge mein Wunsch gelinge
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Catherine McMillan, Schweiz
Du treuer Gott, / wir danken dir, / dass du durch Jesus noch einmal bekräftigst, / was du Abraham verheißen hast. / Wir zweifeln manchmal an deiner Treue, / haben Angst, du könntest uns vielleicht übersehen / oder schon längst vergessen haben / mit unseren Sorgen. / Gott, hilf uns im Gedenken an Abraham hoffen zu lernen / auch da, wo nach menschlichem Ermessen / kein Grund zur Hoffnung mehr besteht. / Präge uns deine Verlässlichkeit ein, / wenn wir uns verlassen glauben. / Mach uns mit allen Nachkommen Abrahams / zu Zeugen deiner Barmherzigkeit und Güte / und lass Gerechtigkeit und Frieden wachsen auf der ganzen Erde.
Gott, Freundin des Lebens, / wir danken dir für alles Glück, / das du uns geschenkt hast. / Viele von uns können sagen: / Du hast uns von Kindheit an umgeben mit Menschen, / die uns mit Liebe begegnet sind, / die uns Raum gaben / uns zu entfalten, / Zeit, unsere Sorgen anzuhören, / und die ein Herz hatten / auch für unsere Fehler und Schwächen. / Bis heute genießen wir Freundschaft und Liebe / und viele sind dankbar, eine Familie zu haben. / Gott lass uns in allem Glück, das uns widerfährt, / Spuren deiner Güte erkennen / und daraus in Zeiten von Verlust und Trauer / die Hoffnung schöpfen, / dass du weiter Gutes mit uns vorhast.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
13. Januar 2024
Herr des Himmels und der Erden / um Jesu willen auch für uns Vater und Mutter im Himmel.
Feuersäule und Wolke, damit wir wissen, / in welche Richtung wir unsere Schritte lenken sollen / - das hätten wir auch gerne! / / Wo sind die neuen Wege, auf die du uns weist? / wie und an was erkennen wir deine Stimme unter den vielen? / Wie lernen wir unterscheiden, zwischen dem was du uns sagen willst / und dem, was unsere Ängste und Wünsche uns einflüstern?
Kein Weg ist zu erkennen, Herr der Welten! / Wie soll das gehen: Frieden in der Ukraine? / Wie lange darf der kleine Mann aus dem Kreml noch Bomben werfen? / Wie soll das gehen: Frieden in Israel? / Wie soll das gehen!? / Wie soll das ausgehen: mit den Umfragewerten für die AfD? / Hörst du das Flehen deiner Kinder, siehst die Tränen / der Geiseln in den Tunneln der Hamas, / der Palästinenser, die von der Hamas in Geiselhaft genommen werden, / der Mutter von dem toten Soldat?
Wenn Du nicht versprochen hättest, / dass du deine Erde nicht noch einmal im Wasser versinken lässt, / dann würden wir jetzt besser eine Arche bauen. / Die Wasser bedrohen nicht nur die Wohnungen an den überlaufenden Flüssen, / auch die Fluten der Bosheit und der Gewalt lassen Welten untergehen.
Eile uns zur Hilfe Herr! / Schau nicht länger weg! / Tu nicht länger so, als wenn dich das alles nichts anginge! / Sieh nicht auf unsere Schuld, sondern komm mit deinem heiligen Geist, / der uns die Augen öffnet für das, was wir tun können, / jeder an seinem Platz. / Komm mit deinem heiligen Geist, / der uns die Augen öffnet für deine Möglichkeiten / und mach uns Lust noch mal neu aufzubrechen: / in das Land, in dem DU das Sagen hast / in das Land, in dem Gerechtigkeit und Frieden sich küssen. / Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Jürgen Kaiser, Berlin
Barmherziger Gott, / wir sehen, was in unserer Welt geschieht / und drohen alle Hoffnung zu verlieren. / Wir bekommen mit, wie viel Lug und Trug herrscht, / wie viel Verantwortungslosigkeit und Kälte / und unsere Hoffnung schwindet, dass es besser werden wird.
Wir kommen zu Dir, / sehen uns selber ehrlich an / und sehen wenig, was uns Hoffnung macht. / Du bist der Gott der Hoffnung, / Du verlierst die Hoffnung mit uns nicht / und hast in der Auferweckung Jesu Christi / den Grund für eine lebendige Hoffnung gelegt – / für jeden von uns und für Deine Erde.
Wir wollen hören, was Du erhoffst / Und weil Du es erhoffst, / darauf vertrauen, / dass diese Hoffnung nicht trügt / und Du wahrmachst, was Du versprichst. / Sende Deinen Geist. / Erwecke unser Singen, Beten, Reden und Hören, / dass sie zu einer Saat werden, / aus der eine lebendige Hoffnung wächst, / die uns verändert. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
RefLit
Gnädiger Gott, / was du David versprochen hast, / hast du gehalten: / Aus seinem Haus stammt Jesus, dein Sohn. / Wir können manchmal nicht begreifen, / wie eng du dich an Menschen bindest / die so widersprüchlich sind: / Großherzig und boshaft, / liebevoll und eigennützig, / mutig und feige.
Halte auch an uns fest, Gott, / und bewahre uns deine Treue! / Vereine uns mit Israel / und mit Christen aller Nationen / im Lob deiner großen Güte.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
6. Januar 2024
Das neue Jahr kommt mit einer Flut. / Und ich japse schon jetzt nach Luft, Gott. / So vieles strömt auf mein Herz ein: / Überschwemmungen, anhaltende Kriege, Antisemitismus, Hass. / Ich japse nach Luft, Gott, denn zu viel strömt auf mich zu: / Jahresplanungen, Vorsätze, Aufgaben, Erwartungen. / Ich japse nach Luft, Gott, japse nach dir. / Brauche deinen Lebensatem, deinen Geist der Freiheit, der mir ins Herz weht, mich frei pustet, mich atmen lässt und mir Raum schenkt. / Ach, lass wehen, Gott, und puste mich frei!
Carolin Springer, Leer
Komm
Steh auf
Mach dich auf
Beten ist besser als Schlafen
Sei mit mir am Morgen
Ich bin bei dir am Abend
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Herr und Vater, / am Beginn dieses Jahres, / und das ganze Jahr über, / entfalte in mir durch deinen Geist das Wort, / das du mir durch deinen Sohn sagst. / Pflanze mir dieses Wort fest ein, / das ein „Ja“ ist, das Liebe ist.
Und so gib mir / Mut zur Freiheit, / Mut zur Entscheidung, / Mut zur Aufrichtigkeit, / Mut ich selbst zu sein, / wie du willst, dass ich es sei / mit deinem Sohn Jesus Christus.
(« Le courage des choix »“ aus: Alain Arnoux: Passages, Réveil Publications, Lyon 1998, S. 62)
Christoph Landré, Berlin
Nadine, Altenfeldsdeich (9 J.)
aus: Regine Schindler "Was Kinder von Gott erwarten"
Du unser Stern, Licht der Welt – Die Weihnachtsbeleuchtung und die Silvesterraketen haben das Dunkel um uns nicht zu erhellen vermocht. Der Friede auf Erden hat die Kriegszonen nicht er¬reicht. Die Zukunftsangst der Rentnerinnen hat die Christmasshows und Silverstergalas über¬dauert. Und schon vor Weihnachten haben im reichen Europa Obdachlose gefroren.
Du unser Stern, Licht der Welt – Die Lieder und Predigten der vergangenen Wochen haben unsere Herzen erreicht, aber unsere Fragen und Zweifel werden wiederkommen, wenn erst die Christbäume entsorgt sind. Noch stehen wir an der Krippe, aber wir haben oft nichts zu bringen oder gar zu schenken. Und die Angst steigt in uns hoch: vor dem Eingeständnis unserer Versäumnisse, vor der Ratlosigkeit für die Zukunft, vor dem Verlust unserer Glaubenssicherheit.
Du unser Stern, Licht der Welt – Bleibe bei uns, jetzt wo die Feiertage vorüber sind. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Simon Froben, Bayreuth
Herr der Zeit. / Wir blicken zurück auf das vergangene Jahr, / und erkennen manche Spuren / deiner Güte und Barmherzigkeit / in unserem Leben. / Du hast uns glückliche Stunden geschenkt, / Freundschaft und Trost in Krisenzeiten, / und manchmal haben wir / den Flügelschlag von Engeln gespürt, / durch die du uns beschützt und geleitet hast. / Dafür danken wir dir.
Aber die vielen Katastrophen, / die das Leben anderer Menschen zerstört haben, / stellen deine Gerechtigkeit und Liebe in Frage, / und klagen unseren Lebensstil an. / Wir fürchten uns vor dem, / was auf uns und unsere Welt zukommen könnte. / Gott, präge uns ein, / dass deine Zusagen verlässlich sind, / und niemand je aus deiner Hand heraus fällt. / Vertreibe das Dunkel in unserem Herzen / mit dem Licht deiner Gegenwart / und führe uns im Neuen Jahr / näher zu anderen Menschen / und zu dir.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
30. Dezember 2023
Wieder ein Weihnachten vorbei. Die vielen Gottesdienste und Feiern. / Das Weihnachtsevangelium gelesen, selbst gepredigt, wieder gehört. / Was bleibt?
Dass das Maß gegeben ist von dir, meinem Gott! / Das Maß deiner Treue, deines Friedens, deiner Gerechtigkeit, deiner Liebe. / Nicht meiner, oh nein!! Und wenn ich nun in ein neues Jahr gehen soll, dann lehr mich erkennen, urteilen, Wege finden, / verlässlich sein und helfen, lieben und vertrauen nach deinem Maß.
Nicht dass ich ihm jemals von ferne genügen werde. Aber ich will auch nach keinem anderen erkennen und urteilen, leben und hoffen. Das Maß ist gegeben von dir, meinem Gott. / Und dafür sei dir Lob und Ehre, auch auf meinem Weg von Weihnachten ins neue Jahr. Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
Jürgen Kaiser, Berlin
Großer, / geheimnisvoller / und unbegreiflicher Gott, / heilig bist Du / und kein Mensch kann sich Dir nähern.
Aber Du machst Dich auf den Weg zu uns. / In Deinem Namen hast Du uns offenbar gemacht: / „Ich bin bei Euch“ / In Deinem Sohn / hast Du uns Dein Herz aufgeschlossen / und unser zerrissenes Leben geteilt und geheilt.
Unser Lob und unser Dank / sollen am Beginn unseres Gebets stehen. / Von Deiner Gnade leben wir, / von Deiner Güte erwarten wir alles Gute, / von Deinem Gericht erhoffen wir die Gerechtigkeit, / Vater von uns allen in den Himmeln.
Manchmal führst Du unser Leben in große Höhen, / schenkst Erfolg, Gesundheit, Wohlergehen / lass uns nicht hochmütig werden.
Manchmal stürzen wir ab, fallen tief, / tragen schwer an Krankheit, Niederlagen und Traurigkeit / lass uns nicht verzweifeln, mut- und hoffnungslos werden.
Übernimm Du, barmherziger Gott, / das Sagen in unserem Leben. / Sende Deinen Geist, / dass wir tun, was wir hören / und alles, was Dir widersteht, / die Macht über uns verliert. / Darum bitten wir im Namen deines Sohnes, / Jesus Christus, unseres Herrn. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Barmherziger Gott, wir danken dir, dass du dich einmischst in unser Leben und in das Geschick unserer Welt. Du begegnest uns in der Menschlichkeit deines Sohnes, du setzt dich unserer Wirklichkeit aus, du veränderst sie mit der Kraft deiner Liebe.
Wir bitten dich, dass du in unserer Gesellschaft nicht nur Geld und Macht regieren lässt, sondern der Menschlichkeit Raum verschaffst. Bewahre uns davor, dass wir unsere Freiheit missbrauchen und meinen, wir müssten nicht mehr an andere denken. Mach uns sensibel für die Nöte und Schwierigkeiten anderer Menschen.
Wir bitten dich, lass uns das erkennen und auf dich vertrauen. Stehe heute besonders denen bei, die Angst vor den Weihnachtstagen haben, weil sie um einen Menschen trauern, weil sie in sich nur Leere verspüren oder weil sie es zu Hause nicht aushalten.
Wecke Bereitschaft, Frieden zu schließen zwischen zerstrittenen Menschen und kriegführenden Völkern; lass sie Schritte tun, die sie zueinander führen.
Georg Rieger, Nürnberg
RefLit