Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, / du ergreifst Partei für die Rechtlosen und Leidenden. / Wir bitten dich: / Weise zurecht, die die Macht missbrauchen / und verschaffe denen Recht, die unterdrückt werden.
RefLit
O Lord God, we come before you in humility recognizing that we have sinned against you by governing this land with laws that oppress and cause much harm and suffering to people. We have actively followed a system based on neither love nor justice. We have resorted to violence to maintain this system, and this in turn is leading to more violence. Forgive us folly. // We pray that you will deliver us and bring change to our situation. If it is your will to remove from office those rulers who have misgoverned and oppressed and who have misused the authority with which they have been invested, we ask for courage to do our part in this and wisdom to choose leaders who will obey your will, enact just laws and eradicate the evils and divisions that we have allowed to have dominion over us. This we ask in the name of Jesus Christ. Amen.
The Presbyterian Church of Southern Africa 1984
6. April 2019
Barmherziger Gott, / die Uhr tickt lauter als sonst: / für den Brexit und für das Klima. // Ein Unterhaus gefüllt mit Narren / macht sich zum Gespött seiner selbst, / führt ein gespaltenes Land in den Schlund rechter PopulistInnen. // In welchen Taumel werden auch wir da gezogen? / Ist da noch jemand mit Fäden in der Hand? / Tickt die Uhr jetzt anders – nach 70 Jahren Frieden in Europa? // Barmherziger Gott, / Zeichen der Zeit: das Klima – / Schüler und Schülerinnen haben sie entdeckt, / schwänzen die verordnete Unmündigkeit. // Um ihre Zukunft bangen sie und um unsere. / Den taumelnden Narren trauen sie nicht. / Die wohldotierten Besserwisser sind ihre Feinde. // Sind das Deine ProphetInnen, Gott? / Freitags auf der Straße? / Hören wir sie sonntags in unseren Kirchen? // Gott, erbarme Dich!
Achim Detmers, Hannover
Herr unser Gott! Wir treten noch einmal vor dich mit der herzlichen Bitte, / dich unser anzunehmen, uns also keine Ruhe zu gönnen, bis wir es annehmen, / in dir zur Ruhe zu kommen – gegen uns und für uns zu streiten, / bis dein Friede in unserem Herzen, in unseren Gedanken und Worten, / in unserem Sein und Verkehr untereinander zur Geltung / und zu seinem Rechte kommt. Ohne dich können wir gar nichts, / mit dir und in deinem Dienst werden wir alles können. / Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Ewiger, himmelgütiger Gott, / Gib mir heute dein Wort zu trinken, gib mir deine Wahrheit als Speise. Dann sehe ich morgen den Himmel und deine Güte, die Wolken und deine Wahrheit, dann sehe ich übermorgen die Berge und werden wissen, was Gerechtigkeit ist und die Täler und werden das Recht kennen. Und ich werde sehen, dass Menschen Schatten finden in der Hitze der Welt und werde dir dafür danken. / Was du gemacht hast, wird zum Gleichnis deiner Güte. Dafür lobe und preise ich dich, großer Gott. Gib mir die Augen, dein Licht zu sehen, gib die Ohren, deine Wahrheit zu hören, gib mir den Glauben, dich an deiner Güte zu erkennen. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Du freundlicher und freundschaftlicher Gott – ich danke dir für meine Freundinnen und Freunde. / So viel Gutes erfahre ich durch sie: Wertschätzung, Verständnis, / Mitgefühl, Rat und Hilfe, gemeinsame Lebensfreude. / Sie helfen mir, dein Da-Sein in meinem Leben zu glauben. Was für ein Geschenk! / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Lieber Gott, bitte hilf mir in der Matheschulaufgabe, / denn ich habe den Stoff nicht verstanden. / Lieber Gott, bitte hilf auch den Lehrern, dass sie nicht alles so ernst nehmen sollen, was wir sagen. / Amen.
Barbara, Nürnberg (12 J.)
Gott, / dein Sohn ist das Weizenkorn, / das in die Erde fiel und erstarb. / Aus seinem Tod leben wir. / Nimm uns die Angst, für andere verbraucht zu werden. / Hilf uns, einander Gutes zu tun, damit wir nicht vergeblich leben, / sondern Frucht bringen in Jesus Christus, / der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir / lebt und herrscht in Ewigkeit.
RefLit
Grant, O Lord, that thy church, / as it hath one foundation and one head, may verily and indeed be one body; / holding forth one faith, proclaiming one truth, / and following one Lord in holiness of living and love, / even thy Son our Saviour, Jesus Christ. Amen.
Lesslie Newbigin, Birmingham (1909-98)
30. März 2019
Treuer Gott, / Herr der Völker, der Länder, der Meere. / / Vierhundert Menschen mit Hubschraubern von einem Kreuzfahrtschiff gerettet, / das mit Maschinenstillstand in Seenot geraten ist. Das Schiff mit den übrigen tausend Menschen in einen sicheren Hafen geleitet. / / Die Europäische Union beendet die Seenotrettung mit Schiffen auf dem Mittelmeer. / Todesangst und Tod auf dem Meer für unzählige Menschen. / / Zwei Nachrichten in dieser Woche. / / Hilfe für Geängstigte, so schnell es nur geht, / jede Aufmerksamkeit auf die Folgen der Angst, die sie ausgestanden haben, für die einen. / / Keine Hilfe, keine Grenze für Angst und Grauen, Sterben, weil Schiffe im Hafen bleiben, / auch nach einer Rettung Rücktransport in grauenhafte Verhältnisse für die anderen. / / Was macht diesen Unterschied? Sind sie so viel weniger wert? / Ich weiß nicht, was ich meinen Kindern auf ihre Fragen antworten soll. / / Treuer Gott, / viele Probleme kann ich nicht lösen, viele Fragen nicht beantworten. / Viele Entscheidungen sind nicht meine Aufgabe. / / Aber ich bitte dich: / Erhalte mir ein echtes Mitgefühl für Menschen in Angst, Not und Gefahr. / Erhalte mir das klare Denken und Fragen, wie es meine Kinder haben. / Und gib mir den Mut, aus Denken und Fragen Schlüsse zu ziehen, / auch wenn es unbequem wird. / / Das bitte ich durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, / unseren Herrn, unzertrennlich von Menschen in Angst und Grauen. / / Amen.
Stefan Maser, Hoerstgen
Wir wissen wohl, daß nur Eines dich freuen und dir Ehre machen kann: / ein ernstliches Bitten um deinen Geist, ein ernstliches Suchen / nach deiner Wahrheit, ein ernstliches Begehren nach deinem Beistand / und deiner Leitung. Wir wissen aber, daß auch das nur dein Werk in uns sein kann. / Herr, wecke du uns auf, so sind wir wach! Amen
Karl Barth (1886-1968)
HERR, unser Gott. / Vater und Mutter von uns allen. wir danken Dir für einen gut gefüllten Kühlschrank und denken an alle, / die nicht mal für ihre Kinder sorgen können. / wir danken Dir für Schuhe an unseren Füßen und denken an alle, / die barfuß auf den Schotterpisten dieser Welt unterwegs sind. / wir danken Dir dafür, das warmes Wasser aus unserer Dusche kommt, / für die Seife, mit der wir den Schmutz von unserer Haut bekommen und denken an alle, / die nicht mal sauberes Trinkwasser bekommen. / Du willst, dass alle deine Kinder Leben in Fülle haben. / Lehre uns das Maßhalten und Teilen. / Mach uns zu Friedenstiftern. Gib uns Mut den Kriegstreibern zu widerstehen. Amen.
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
zu Psalm 130
Aus der Tiefe rufe ich / Hört mich jemand? / Oder ist mein Schreien umsonst? // Aus der Tiefe rufe ich, / Wo bist du, Gott? // Aus der Tiefe rufe ich, / Hast du Ohren, mich zu hören? // Aus der Tiefe rufe ich / Aus den Abgründen meines Lebens / Es ist nicht alles gut, was ich getan habe / Es ist nicht alles gut, was mir zugestoßen ist. // Bist du es Gott, der dieses krumme Leben gerade macht? / Bist du es, der mir einst alle Fragen beantworten wird? / Bist du die Güte selbst? // Aus der Tiefe rufe ich / Ich warte so sehr auf eine Antwort / Wie jemand, der die ganze Nacht durchwacht hat. // Und ich höre von ferne die Stimmen meiner Vorfahren aus Abrahams und Sarahs Schoß. // Ja, mit ihnen allen werde ich aus der Tiefe aufgehoben werden / Und bei Dir, Gott, aufgehoben sein.
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Schön ist es auf der Welt zu sein. / Wenn Gott dir und mir beiseite steht, hast du großes Glück. / Ich danke dir, du lieber Gott, daß die Welt so schön ist. / Sara, Cham
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
Gott, du bist uns nah an diesem Morgen, / in deinem Wort, in deiner Gemeinde, im Brot, das wir teilen. / Vor dir denken wir an alle, die in der vergangenen Nacht / kein Dach über dem Kopf hatten, / an alle, die nicht wissen, wo sie heute Ruhe finden. / Wir denken vor dir an alle, / die von der Hand in den Mund leben, / denen ein ausreichendes Einkommen fehlt. / Wir bringen alle vor dich, die zu müde sind / für den nächsten Schritt, / weil Schulden und Zinsen an ihnen hängen / wie schwere Gewichte. / Nimm ihnen die Angst, nichts mehr wert zu sein, / und zerbrich die Mauer des Schweigens, / die uns von ihnen trennt. / Gib ihnen Kraft, um Hilfe zu bitten / und ihre Schwierigkeiten anzupacken – / und gib uns den Mut zum offenen Gespräch. / Herr, wir bitten dich auch für die, / die glücklich und sicher leben. / Für alle, denen die Zukunft gehört, / die Achtung und Anerkennung erfahren. / Wir bitten für uns: / Gib uns ein offenes Herz / für das Glück und die Not unserer Mitmenschen. / Schenke uns die Liebe, / die Leiden mindert / und die Großzügigkeit, die Gutes gönnen kann.
RefLit
Almighty God, Ruler of all peoples of the earth: Forgive, we beseech thee, / our shortcomings as a nation; purify our hearts to see and love truth; give wisdom to our counsellors and steadfastness to our people; / and bring us at last to that fair city of peace whose foundations are mercy, / justice, and good-will, and whose Builder and Maker thou art; through thy Son, / Jesus Christ our Lord. Amen.
Woodrow Wilson, Princeton (1856-1924)
23. März 2019
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, wir rufen zu Dir aus den Schrecken dieser Welt. / Wir denken an die Menschen im südlichen Afrika, deren Heimat ein Wirbelsturm zerstört hat. Zu aller Armut nun auch noch dieses Leid. / Wir denken an das Chaos in Europa. Wir haben das Gefühl, Zuschauer unserer eigenen Unfähigkeit zu sein, und können es nicht fassen, dass Lüge und Kleingeist tonangebend sind. / Wir denken an das Elend der Kinder, deren Leben durch Missbrauch zerstört wurde. Unfassbar, wie lange weggeschaut wurde. Unfassbar, wie blind viele waren. Und wie zerstört die sind, die zerstört haben – dafür fehlen uns die Worte. / Da ist so vieles, das uns Angst macht: / die Kriegslust, die sich nun auch des Weltalls bemächtigt; / die Profitgier, die nach den letzten Oasen unberührter Natur greift; / und ja – das bekennen wir: dass die Wahrheit, die freimacht, befreiend auszusagen wir selber nicht in der Lage sind. / Gib uns, dass wir herunter finden von der Titanic zur Arche. / Um der Elenden willen bitten wir Dich das. Um unserer Kinder und Enkel willen. / Erbarme Dich. / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Gott, / Du hältst die Zeit in deiner Hand. Du teilst sie uns zu, wie es dir gefällt, und so ist es gut. / Ich werde wissen, wann ich reden muss und wann ich schweigen darf. / Ich werde spüren, wann ich mich fürchten soll und wann ich mutig und frei sein kann. / Ich werde erfahren, wann ich etwas bewahren muss und wann ich etwas wegwerfen soll. / Ich werde wissen, wann ich Ja sagen kann und wann ich Nein sagen muss. / Ich werde erkennen, was ich suchen muss und wann ich es gefunden habe. / Ich werde merken, wann ich lachen darf und wann ich weinen muss. / Gott, du sagst mir, wann die Zeit ist. Ich erkenne die Ordnung der Zeit nicht, ich erkenne die Ordnung der Dinge nicht. Lass mich zufrieden sein mit dem Maß an Erkenntnis, das du mir gibst. / Deine Gnade wird mich halten, Gott, in Zeit und Ewigkeit. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
meine Kraft ist in den Schwachen mächtig, hast Du zu Paulus gesagt. Wenn Du soviel Geduld mit meiner Schwachheit und meinem Versagen hast, dann kann ich das wohl auch etwas gelassener nehmen? Bleib in meiner Nähe und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Dann wird so etwas entstehen wie Frucht, oder Segen. Für meine Lieben, meine Nächsten und auch für mich. Darum bitte ich für heute, mein Herr und mein Gott. Amen.
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf
Du, unser Arzt und Wundermann – so rühmt es das alte Kirchenlied. Und wir möchten einstimmen, wenn wir erleben, wie gut es uns geht: Vorsorgeuntersuchungen für alle Kinder, Operationen auf hohem technischen Niveau, Medikamente gegen viele Leiden. / Wir danken dir. / Und wir bitten dich / stärke unsere Herzen und Hände und unser politisches Gewissen für alle, die durch die Zweiklassenmedizin benachteiligt sind, für alle, die sich als geringverdienende Selbstständige keine Krankenversicherung leisten können / für alle, die keine ärztliche Praxis in Reichweite finden. Hier in unserem reichen Land. Und erst recht in den Armenhäusern der Welt. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Vater im Himmel, du hast die Welt erschaffen und uns erschaffen, aber wir machen die Welt kaputt. Da ist der Gott nicht zufrieden. Christian, Hünenberg (8 J.)
aus "Was Kinder von Gott erwarten", Autorin Regine Schindler, Verlag Kaufmann
Schöpfer des Alls! Aus deiner Liebe kommt unsere Welt. / Wir bestaunen dein Werk und loben dich. / Gut, sehr gut ist, was du geschaffen hast. / Erhalte uns die Freude an der Natur / und mehre die Ehrfurcht vor dem Leben. / Gib, dass wir nichts tun, was deiner Schöpfung schadet. / Hilf uns barmherzig zu sein mit allen Kreaturen. / Auch wir sind von der Erde und danken dir für jeden Atemzug. / Segne uns, damit auch Kinder und Kindeskinder / mit all deinen Geschöpfen diese Erde bewohnen können. / Mit dem Hauch deines Geistes willst du die Welt erneuern. / Wir preisen dich dafür und hoffen auf dich. Amen.
RefLit
As we near the hallowed grounds of Gethsemane and Golgotha, we confess to a sense of unworthiness and shame. / Our deprivations are so few, / Our scars so scarce, / Our courage so seldom summoned, / Our passion so wasted on self. / Who are we that we should bear thy name or purport to be thy people? // Forgive us, O God, for we know not what we do. / Expose the games we play with thee to stave off the moment of full surrender; / and help us to come as the sinners we are, that we may obtain mercy / and find help in time of need. / Our prayers we offer in faith and with thanksgiving, through Jesus Christ our Lord. Amen.
Ernest T. Campbell, New York 1983
16. März 2019
Wir sind so dankbar Gott für den Frieden in Europa und sehen daher mit Befremdung, was in Großbritannien passiert. Das Land will aus der Europäischen Gemeinschaft austreten und riskiert damit Vieles - auch, dass die Unruhen in Nordirland wieder aufflammen.
Ist es eine gute Idee auszutreten, wenn etwas stört? Haben die Briten sich das gut überlegt? Wissen wir es wirklich besser oder verstehen wir nur nicht, was sie bewegt?
Bei aller Verwunderung, Ärger und Häme: Lass Du uns bedenken, ob wir dieses Verhalten nicht auch von uns kennen. Manchmal ergreifen auch wir die Flucht vor einer Situation, statt uns ihr zu stellen. Manchmal weichen wir Konflikten aus, statt sie auszutragen. Manchmal hauen wir einfach ab, weil der Ausweg leichter scheint.
Lass uns an die Vielen denken, die gerne in der Gemeinschaft bleiben würden und die gerne noch einmal abstimmen würden. Mach die Parlamentarier im Unterhaus frei von ihren taktischen Überlegungen und lass sie bei den noch anstehenden Abstimmungen das Wohl ihres Landes mehr im Blick haben als ihre jeweilige Partei und deren Disziplin.
Lass ein Wunder geschehen, dass doch noch eine vernünftige Lösung am Ende herauskommt. Mach beide Seiten, Großbritannien das restliche Europa willig, auch die unlösbar scheinenden Probleme zu lösen.
Und gib uns in unserem Leben die Kraft, vor Schwierigkeiten nicht zu fliehen, auch nicht in die innere Verbannung, sondern Konflikte mit Anderen und mit uns selbst mutig auszutragen. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott, dir Herr, befehle ich meine Wege, die geraden und die krummen, die gepflasterten und die sandigen, die Irrwege und die Holzwege, die Leidenswege und die Freudenwege, die Lebenswege und die Auswege. Dir befehle ich sie alle und sage dir entschieden: Mach‘s wohl damit, mach aus allen deine Wege, mach aus allen Gott befohlene Wege. Deine Treue sei ihr Grund, deine Gerechtigkeit die Wegmarken und du, du selbst ihr Ziel. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin