Gebet
Tagesaktuelles Gebet
So wie wir uns von dir getragen und angesprochen fühlen, können das nicht alle. / Doch deine Liebe und dein Plan mit der Welt macht keine Unterschiede. Das machst du uns vor und das sollen wir von dir lernen. / Lass uns dankbar dafür sein, was du mit uns und der Welt vorhast. Aus dieser Dankbarkeit lass uns Ängste überwinden und mutig sein. Aus dieser Dankbarkeit lass uns gelassen und friedlich werden.
Georg Rieger, Nürnberg
Ewiger Gott – du bist Schöpfer der sichtbaren und unsichtbaren Dinge, dir verdanken wir auch Kunst und Musik. Du sprichst durch Bilder und Töne zu uns. Du lässt Maler und Musiker zu dir sprechen. Sie helfen uns, all das auszudrücken, was sich nur schwer sagen lässt: was uns überschwänglich glücklich macht, was uns grauenvoll ängstigt, was uns tröstet. // Ewiger Gott – wir danken dir, dass wir in Frieden und Wohlstand leben dürfen, dass wir uns den Reichtum von Kunst und Musik leisten können, dass es viele junge Menschen gibt, die sich für ein Leben als Musikerinnen und Musiker entscheiden oder sich der Schulmusik widmen, damit unsere Traditionen nicht verloren gehen und damit wir auch in neuen Liedern loben und danken können. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, / dir zur Freude machen wir Musik, / dir zur Freude singen wir, / dir zur Freude beten wir zu dir, / und in Momenten der Stille und der Ruhe bemerken wir, / was du alles für uns getan hast, / dass wir nicht allein sind / und uns nicht verloren fühlen müssen. / Dafür danken wir dir, Gott, / und freuen uns bei dir Sicherheit finden zu können.
Selma Dorn, Leipzig
Herr, Gott, unser Vater! Wir wissen wohl, wie es um uns steht, und du weißt es noch viel besser. / Aber da kommen wir und danken dir für die Freiheit, die wir haben, / von uns weg und auf dich zu sehen, der du Solches für die Welt und auch für uns Alle getan hast. / Laß uns jetzt aufrichtig reden und hören - damit es dein wahres Wort sei, / das uns in dieser Stunde regiert, bewegt und erfüllt - damit es uns Alle tröste, / ermutige und ermahne - damit unser armes Lob auch dir gefallen dürfe! / Laß das unter uns geschehen, aber auch überall sonst in Stadt und Land, / in der Nähe und in der Ferne: wo immer Menschen sich heute versammeln, / um die Verheißung der Auferstehung und des Lebens zu vernehmen und zu ergreifen. / Sieh dein Volk in Gnaden an! Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Barmheriger Gott, / täglich diese vielen Nachrichten. / Sie machen Angst. / Verändert sich gerade unsere Welt? / Wo führt das alles hin? / Haben wir es noch in der Hand? / Hast Du es in der Hand? / / Lass uns in dem Dunkel der Nachrichten Dein Licht sehen, / damit wir darauf vertrauen können, / dass wir in dieser Welt nicht uns selbst überlassen sind. / / Gibt uns Orientierung / für unser Beten, / für unser Nachdenken, / für unser Handeln. / Amen
Achim Detmers, Hannover
zu Psalm 66
Gott, / wir sind hier, / um uns an dich und deine Taten / erinnern zu lassen. / Was wir heute hören / soll uns tragen / über die Abgründe unserer Sorgen, / soll uns Halt geben / im Strudel unsrer trüben Gedanken, / soll uns bewahren, / in unserm Selbstmitleid zu versinken. / Du, unser Gott, / hast schon früher / die tiefen Kerker der Trauer geöffnet, / hast die Meere der Angst geteilt / und Menschen in die Weite / neuen Freiheit geführt. / Gott, was du früher getan hast, / das tu auch an uns, / damit das Jubellied von früher / auch zu unsrem Jubellied wird.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Allmächtiger Gott, lieber himmlischer Vater! / Dein Heiliger Geist macht uns Mut, dich anzurufen: / um dich zu loben, wenn du uns froh und dankbar machst; / um nach dir zu schreien, wenn uns elend und erbärmlich ist; / und wenn andere Menschen in Not sind, für sie zu beten. / Wir bitten dich um Hilfe für die Hungernden und Verfolgten, / um Freiheit für die Unterdrückten und zu Unrecht Gefangenen, / um Hoffnung für die Kranken und Sterbenden / und um Vergebung für die schuldig Gewordenen. / Wir bitten dich für unsere und unserer Kinder Zukunft: / um Gesundheit der Luft, Fruchtbarkeit der Erde, / gerechte Verteilung der Güter und friedliche Zeiten. / Vor allem aber gib uns allezeit die Kraft, dir zu vertrauen / und auch dann nach dir zu rufen, wenn du uns / auf unheimliche und schreckliche Weise verborgen bist. / Wir lassen dich nicht, du segnest uns denn.
RefLit
Ewige/r / / Du säuselst im Wind / blühst in den Blumen / schnurrst in Katzen / leuchtest in Sternen / und erfrischst im Regen. / / Du zeigst dich tausendfältig in liebevoller Zuwendung. Lässt uns zusammen reden, schweigen, lachen und weinen. Lass mich Sorge tragen zum Leben auf Erden, das über mich hinausgeht. Schenk mir Mut zu werden, wie Du mich siehst und wie ich möchte. Lehr mich zu teilen. Ich danke Dir dafür.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Gott, du Schöpfer unseres Lebens, du bist der Anfang unseres Daseins und schenkst uns jeden Tag, was wir zum Leben brauchen. Und wenn uns etwas fehlt, dann bist du da, dass wir uns beschweren können. / Wir bitten Dich, dass du die Not von Menschen linderst und dafür sorgst, dass die nötigen Güter gleichmäßiger verteilt sind.
Georg Rieger, Nürnberg
Du Gott des Lebens, / am Morgen weckt uns / der Jubel der Vögel. / Deine Schöpfung / hat ein neues Kleid angelegt / und die Blumen spiegeln / die Buntheit deiner Gnade. / Wir stimmen ein / in das Lob deiner Treue / trotz all der Risse / in der Schönheit der Welt. / Wir verlassen uns / auf dein Versprechen, / nicht preiszugeben, / was du geschaffen hast, / sondern Himmel und Erde zu erneuern / durch deine Lebensmacht. / Gott, halte dein Wort / und breite unter uns eine Hoffnung aus, / die alle Müdigkeit und Verzweiflung vertreibt, / und die uns wach macht / zu beherztem Handeln / nach deinem Willen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
O Herr, allmächtiger Gott, himmlischer Vater du hast uns an deinem heiligen Wort befohlen, / daß wir ohne Unterlaß beten und nicht müde werden sollen, / dich anzurufen zur Zeit der Not, du wollest uns erhören, / und wir sollen dich preisen. / Wir, deine Kinder, erkennen uns schuldig, deinem Befehl zu gehorchen / und dir früh und spät unser Gebet darzubringen. / Wir sind es täglich vonnöten; denn wir haben nichts, / als was wir durch das Gebet von deiner Gnade empfangen, / und haben es für eine große Ehre zu halten, daß du uns gestattest, mit dir zu reden, / da wir nur Staub und Asche sind. / Wir erkennen, daß das Beten ein guter und dir wohlgefälliger Gottesdienst sei. Aber wer ist tüchtig dazu? / Wer kann beten, wie es sich gebührt? Deshalb bitten wir dich, / o himmlischer Vater, um Gnade, recht zu beten, damit unser Gebet nicht wie unreines Brot auf deinem Altar erscheine.
Felix Wyss (1596-1666)
Geheimnisvoller, / unbegreiflicher / ewiger Gott, / wir sehen Dich nicht / und doch umgibt uns Deine Gegenwart / wie die Luft, die wir atmen, / die Wärme der Sonne, / das Licht des Tages. / / Wir sehen Dich nicht / Und doch hältst Du unser Leben, / wie die Liebe der Mutter / die Treue des Vaters, / die Geduld eines guten Freundes. / / Wir loben Deinen Namen / Du bist da für uns / barmherzig und gnädig / und mit Deinem Wort / erleuchtest Du unsere Wege. / / Großer Gott, / wir malen kleine Karos / und Du entwirfst ein Kaleidoskop / an Farben und Formen / Wir machen alles billig, käuflich und belanglos / Du verleihst jedem Deiner Geschöpfe / Würde, Leben und Einmaligkeit / / Vergib uns unsere Achtlosigkeit / Löse uns von Sehnsucht, alles im Griff zu haben. / Erlöse uns von der Gewalt, / die selbstgemachte Götzen über uns haben / / Dein Wort bleibt in Ewigkeit / Ihm wollen wir unser Vertrauen schenken. / Wir glauben, Herr, / hilf unserem Unglauben auf. / / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
nach Psalm 98
Gerechter Gott – so rühmen dich Psalmen und Lieder, so möchten auch wir dich rühmen. / / Aber noch bist du nicht gekommen, zwischen Recht und Unrecht zu schlichten, noch hören wir täglich etwas über Gewalt, über Rechtlosigkeit von politischen Gefangenen, über Unterdrückung von Schwachen, noch müssen wir uns täglich sagen, dass wir selber nicht genug tun, um deine Rechte siegen zu lassen. // Wunder wirkender Gott – so rühmen dich Psalmen und Lieder, so möchten auch wir dich rühmen. / Aber noch ist der Kreis der Erde kein Eden geworden. Nein, das Weltmeer, die Ströme und die Berge haben keinen Grund zum Jubeln. Sie warten auf das Wunder, dass wir umdenken und sie nicht länger eigennützig zerstören. Und viele von uns warten vergeblich auf ein Wunder: in schwerer Krankheit, nach einer zerbrochenen Beziehung, in Einsamkeit. // Barmherziger Gott – / so rühmen dich Psalmen und Lieder, so möchten auch wir dich rühmen. / Schenke uns die Zuversicht, dass du uns auch dann auf deinen Armen trägst, wenn wir uns ganz ratlos und verlassen fühlen. Gib uns Kraft und Mut, dort aufzustehen, wo Unrecht geschieht, wo Menschen gering geachtet werden, wo Rücksichtslosigkeit herrscht. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, wir bitten dich, dass wir kritisch bleiben in aller Versuchung, / dass wir nicht selbstgerecht werden gegenüber den anderen, / dass wir nicht zynisch werden in unserer Enttäuschung, / dass wir ohne Selbstmitleid leben auf dieser wunderbaren Erde in der Hoffnung auf dein Reich, das kommen wird.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott, unser Vater, / du hast uns deinen Sohn gesandt: / Jesus, den guten Hirten, / der uns sammelt, / der uns den Weg weist, / der uns schützt in Gefahr. / Wir bitten dich: / Gib uns deinen Geist, / damit wir die Stimme des Hirten erkennen / und ihm folgen auf dem Weg ins ewige Leben.
RefLit
Erlöser, Christus, Du / / Dein Weg leuchtet ins Dunkel dieser Welt. / Deine Fussstapfen und die Deines Eselfüllens funkeln auf schwarzem Grund. / Lass mich weder hohe noch tiefe Sterne vergessen. Lass sie leuchten. / Vor irdischer Unbarmherzigkeit, trotz aller, die den Skandal verschlafen, / bitten, der Kelch möge vorbeigehen, das hast Du getan. / Hast angenommen, was nicht vorbeiging / – den Wandel – die Verwandlung in den Tod hinein / durch den Tod ins Leben vollzogen.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Hüter des Lebens / du siehst, / wie oft wir uns verloren fühlen / in einer Zeit, / in der alles möglichst schnell gehen muss, / in einer Gesellschaft, / die gnadenlos urteilt über Menschen, / in einer Welt, / deren Probleme uns oft überfordern. / / Du weißt, / wie leicht wir uns verirren / in trübe Gedanken / in leeres Gerede, / in achtloses Tun. / / Wir bitten dich: / Suche uns, / wenn wir nicht mehr wissen, / wohin wir gehören. / Finde uns auf den Irrwegen, / die uns von dir entfernen. / Rufe uns / wie ein Hirte / in deine tröstliche Nähe.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Herr Gott, unser Vater! / Du bist das Licht, in dem keine Finsternis ist - und nun hast du auch uns ein Licht angezündet, / das nicht mehr erlöschen kann und das endlich und zuletzt alle Finsternis vertreiben wird. / Du bist die Liebe ohne Kälte - und nun hast du auch uns geliebt / und uns freigemacht, dich und auch uns untereinander zu lieben. / Du bist das Leben, / das des Todes spottet - und den Zugang zu solch ewigem Leben hast du auch uns eröffnet. / In Jesus Christus, deinem Sohn, unserem Bruder, / hast du das Alles getan. Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Du väterlicher und mütterlicher Gott – dir will ich unsere Kinder anvertrauen. Die getauften und die ungetauften. Alle, die in christlichen Häusern aufwachsen und alle, die ohne Bekenntnis erzogen werden. Alle, die sich mit ihrer Religion bei uns fremd fühlen und alle, die mit ihren Fragen alleingelassen werden. // Geh du still und unerkannt an ihrer Seite, wenn wir als Pfarrerinnen und Lehrer, als Eltern und Großeltern, als Gesellschaft versagen. Leite sie an deiner lieben Hand. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Du, Gott, wir preisen und loben dich und danken dir. / Wir danken dir für das Leben, dass du uns schenkst. / Wir danken dir für das Wort, das du zu uns sprichst. / Wir danken dir für die Freude und die Kinder, für die Sonne und das Lachen. / Du, Gott, hilf und erhöre uns, wir bringen vor dich unsere Not. / Wir leiden an Unrecht, Ungerechtigkeit und Gewalt in der Welt. / Wir leiden unter der Einsamkeit, der Trauer und der Angst. / Wir leiden unter der Unsicherheit und unserer Schuld. / Du, Gott, wir sagen danke! und wir sagen hilf! / Erbarme dich unser. / Amen
Meike Waechter, Berlin
Gott, unser Freund, es ist schrecklich, täglich zu sehen, wie Kinder in unseren Schulen gemobbt werden. Man sieht wie Kindern Gewalt angetan wird, wie sie ausgegrenzt werden und über sie gelacht wird. / Wir bitten dich, beschütze sie und gib ihnen Kraft. / Und führe uns nicht in Versuchung, dass wir anderen dieses Leid zufügen. / Amen
Konfirmanden der Französischen Kirche Berlin
Ewige/r Gott / brennend im Geist, / aufrichtig im Glauben, / überrascht mit unergründlichen Wegen, / erscheinst als Gärtner, bist freundlich mit Kindern, / geduldig mit schwachen und kranken Menschen. / Und würzig im Gespräch wie Salz der Erde ... / Auf Augenhöhe mit dem ganz Anderem Deine Schöpfung begreifen ... / sich als Teil davon anerkennen und wahr werden. / Lass mich lernen von der Kresse, was Auferstehung heisst. / Leiblich. Grad und klar in den Frühling spriessen, grünen. / Halleluja, es ostert in mir und um mich herum. / Wer nimmt es wahr? Ich glaube Du. / Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Gnädiger Gott, du sprengst die Ketten des Todes / und zerbrichst den Riegel, der uns das Leben versperrt. / Du sendest deinen Sohn; / er geht seinen Weg mitten durch unsere Welt, / und wir können ihm folgen – / nicht nur in diesem Leben, / sondern durch den Tod hindurch / in ein Leben, das unvergänglich ist – in das Licht. / Es wäre so einfach, deinem Weg zu folgen / und sich auf dich zu verlassen. / Aber wir schaffen es nicht, / die Stimmen der Furcht und der Traurigkeit / in uns zum Verstummen zu bringen. / Sie reden zu uns, wir hören ihnen zu, / manchmal Tag und Nacht. / Und oft scheinen sie uns zuverlässiger zu sein, / als die Stimme deines Wortes und als dein Licht. / Darum bitten wir um deinen Geist, / der uns auf die Beine stellt, / der unsere Ohren und Augen, / unseren Verstand und unser Herz öffnet / für deine Ostertat und für dein Kommen. / Gott, wende dich jetzt zu uns und sei bei uns! Amen.
RefLit
Barmherziger Gott, / die Botschaft von deiner alles erneuernden Kraft / trifft bei manchen von uns eine große Sehnsucht: / die Sehnsucht, endlich ausbrechen zu können / aus allen festgefahrenen Lebensmustern, / anders reagieren zu können / auf Herausforderungen und Krisen / und sich endlich mehr am Leben zu freuen. / Andere möchten dagegen gar nichts verändern, / sind glücklich mit dem, / was sie haben, und wie sie sind, / oder sie fürchten alles Neue mehr / als das vertraute Leiden. / Du, Gott, weißt, was wir brauchen, / damit unser Leben nicht erstarrt. / Öffne uns für dein gutes Wort / und bewege uns / im Einklang mit deinem Willen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, deine Stimme reist von einem Ende der Erde zum anderen. Unhörbar ist deine Stimme, deren Schall sich überall verbreitet. Dein Wort ist ein Geheimnis. / Wir versuchen, auf dich zu hören, dich zu verstehen, dir zu folgen. / Aber oft sind unsere Ohren verschlossen, unsere Herzen träge und unsere Blicke anderen Dingen zugewandt. / Unsicherheit und Sorgen sind unsere lauten Begleiter. / Öffne unsere Ohren, öffne unsere Herzen, schärfe unseren Blick. / Dass wir dich wahrnehmen und hören wie der Himmel von deiner Herrlichkeit erzählt und das Werk deiner Hände verkündet. / Amen
Meike Waechter, Berlin