Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, Ewiger, / aus den Träumen der Nacht komme ich zu dir und will sehen, ob du nicht bessere Träume für mich hast. Enttäusche mich nicht. / Tue heute an mir und an vielen anderen, was du kannst und versprochen hast: / Trockne Tränen, heile Wunden, mache Münder voll Lachens. Lass die Saat deines Wortes aufgehen und gib uns Freude zur Ernte, Trost zur Nahrung, Hoffnung zur Stärkung. / Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Gott, du Heil aller Menschen, wie gerne möchten wir uns fallen lassen in den Trost der Weihnachtsbotschaft, in die Freude an deiner Geburt. Wir möchten uns dir öffnen, wir sehnen uns danach, dass du in unser Leben trittst und vieles anders wird bei uns. Aber es fällt uns so schwer, zur Ruhe zu kommen und dir und deinem Wort Raum zu geben. Wir sehen, was alles noch getan werden müsste, und sind am Ende oft mehr erschöpft als erfüllt durch das, was wir von der Adventszeit erhofft haben. / Schenke uns in der Zeit deines Ankommens Ruhe und Konzentration auf das Wesentliche, das richtig Maß und dass wir die Anderen um uns herum mit im Blick behalten. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
Ich habe in meinem Leben zwei wichtige Dinge gelernt: dass ich ein großer Sünder bin und daß Christus ein noch größerer Retter ist. (Isaac Newton, geb. am 25.12.1642)
Und wenn ich alle Erkenntnis der Welt hätte – / und hätte den Retter nicht… / So hätte er wohl sagen können / mit dem Apostel Paulus / Er, Isaac Newton / der so viel an Erkenntnis hatte / über das, was die Welt im Innersten zusammenhält. / /
Und doch ist es nicht Mathematik mit Differential und Infinitesimal / nicht Gravitation / nicht Optik / nicht Bibelerforschung / nicht Alchemie / (weiß Gott, all das hat ihn umgetrieben). / Nicht das, worauf es im Letzten ankommt. / /
Es ist der Vater, / der uns durch den Sohn / rettet. / Die Bewegung des Kosmos, / die auf uns zuläuft / / Wider alle Vernunft / Quer durch jede Vernunft / / „Den aller Welt Kreis nie beschloss, / der liegt in Marien Schoss“ / so sprach es ihm Martin Luther nach. / /
Ich der Sünder / ergreife das. / Muss dazu von keinem tief gestörten Genie wissen. / Nur von mir. / Das reicht. / Von mir tief unten, / der sich das sagen lässt: / /
Christ der Retter ist da! / /
Für mich. / Der ich mir das in all den Äußerlichkeiten / und unerträglichen Banalitäten / dieser Tage / sagen lasse: / /
Er macht das recht. / Er macht mich recht.
Albrecht Thiel, Castrop-Rauxel
Heiliger Gott, / wie sehr sehnen wir uns / nach einer heilen Welt, / in der kein Streit mehr herrscht / und alle Angst zur Ruhe kommt. / Wie sehr wünschen wir uns, / dass wenigstens heute, am Heiligen Abend, / sich diese Sehnsucht einmal erfüllt / und wir in Frieden miteinander / die Geburt deines Sohnes feiern können. / / Aber wir wissen, / selbst wenn unsere eigene Weihnachtswelt heil ist, / geht woanders das Leiden weiter, / herrschen auch heute Hunger, / Angst und Gewalt. / An vielen Orten fehlt der Frieden, / den die Engel verkündet haben. / / Gott, / gebiete den Gewalttätern Einhalt, / weise menschliche Gier in Grenzen, / heile die Wunden deiner Schöpfung / im Geist deines Sohnes / durch Liebe und Sanftmut.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! (Phil 4,4-5)
Es ist eine Freude, dich nahe zu wissen, Gott. Nahe an meinen Gedanken, nahe neben mir auf meinen Wegen, nahe bei meinen Fragen und Sorgen. Ich danke dir, für deine Nähe und freue mich. Du bist bei mir. Amen
Meike Waechter, Berlin
Herr, nun lässest du uns auch dies Jahr dem Licht, der Feier und der Freude des Weihnachtstages entgegengehen, der uns das Größte, was es gibt, vor Augen stellt: / Deine Liebe, mit der du die Welt so geliebt hast, daß du deinen einzigen Sohn / dahingabst, damit wir alle an ihn glauben und also nicht verlorengehen, / sondern das ewige Leben haben möchten.
Karl Barth (1886-1968)
Herr, Ewiger, Gerechter, / dein Lob im Munde, deinen Namen auf der Seele, deine Freude auf dem Angesicht, so will ich heute vor dir leben. Lass Engel sich um mich lagern, damit ich nicht darbe, damit ich keinen Mangel leiden muss, nicht am Brot, das aus deiner Erde kommt, nicht am Wasser, das aus ihren Quellen sprudelt, nicht am Wort, das aus deinem Munde geht. / Deinen Namen auf der Seele, deine Freude auf dem Angesicht, so will ich dich rühmen und deine Rechte halten. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Gott – dir kann ich es ja sagen, dass ich mich vor den Feiertagen fürchte. Die mir letztes Jahr auf die Nerven gegangen sind, werden es dieses Jahr wieder tun. Die ich letztes Jahr schmerzlich vermisst habe, werden mir auch dieses Jahr wieder fehlen. Und ich weiß es: ich werde wieder enttäuscht werden und andere enttäuschen. Ach Gott – komm in mein Herz und lass mich deine Nähe spüren. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Herr, unser Gott, wir danken dir dass du uns dein Kommen ankündigst. Aber in dieser Zeit merken wir auch besonders deutlich, dass die Erfüllung der Zeit noch aussteht: / Wir hoffen auf den Frieden, der mehr als das Ende aller Kriege ist, aber es brechen nur immer wieder neue Krisenherde auf. Auf Gerechtigkeit warten alle, die auf unserer Welt hungern müssen oder in unmenschlichen Verhältnissen leben. Und unser alltägliches Leben fühlt sich auch alles andere als erlöst an. Merken wir es nur nicht, was du mit uns schon bewegt hast? Könnten wir – wenn wir es merken – mehr für diese Welt tun? / Öffne uns die Augen, bewege unsere Herzen, sprich uns an, Gott!
Georg Rieger, Nürnberg
Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig. (Jes 40,3.10)
Ja, Gott, ich möchte dir den Weg bereiten, möchte mich auf dein Kommen vorbereiten. Ich möchte nicht überrascht werden, sondern bereit sein, wenn du kommst. Ich möchte dich nicht verpassen, sondern für dich da sein. // Was soll ich tun? Wie kann ich dir den Weg bereiten? Amen
Meike Waechter, Berlin
Barmherziger Gott, / in der Kälte dieser Zeit / suchen wir Wärme. / In den düsteren Stunden / zünden wir Kerzen an, / deren Flammen / unsere Gesichter geheimnisvoll / zum Leuchten bringen. / Die festlich geschmückten Räume und Straßen / sollen uns ein Gefühl von / kindlicher Geborgenheit und Vorfreude geben. / Manche nennen das alles hohl, / und deinem Kommen nicht angemessen. / Aber wir vertrauen darauf, / dass du die Sehnsucht wahrnimmst, / die sich hinter den Äußerlichkeiten verbirgt, / und dass du die Bitten hörst, / mit denen der Heilige Geist uns vertritt / in der Sprachlosigkeit unserer Seele. / Wir können dir nicht den Weg bereiten / wie es recht wäre. / Überwinde du alles, / was uns von dir trennt / und komm! / Komm! / Heile uns und unsere Welt / mit deiner Liebe!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
O mein Gott, erbarme dich meiner und aller Menschen. / Laß uns täglich besser, heiliger und glückseliger werden durch / Jesum Christum! Amen.
Johann Caspar Lavater (1741-1801)
Gott, der du uns die Augen öffnest für deine Liebe, wir danken dir, dass du uns entgegenkommst und uns suchst, wo wir wirklich sind. Du weißt, wie befrachtet die Adventszeit ist mit Erinnerungen, mit Sehnsucht und auch mit Angst vor Leere und Einsamkeit. Du weißt, dass es viele gibt, die gerade in dieser Zeit nicht wissen, wohin mit sich, die sich verloren fühlen im Trubel der Stadt und im Geplärr der Weihnachtslieder. Sei mit uns und allen, die sich Besinnlichkeit wünschen und Sinn suchen. Amen.
Georg Rieger, Nürnberg
zu Psalm 71
Gott, / als dein Sohn geboren ist, / wurde die Sehnsucht der Alten erfüllt. / Sie konnten sehen, / den sie gesucht und erwartet haben / ihr ganzes Leben. / Sie konnten in den Armen wiegen / das Kind ihrer Hoffnung, / den Retter der Welt. / Ja, du grenzt die Alten nicht aus / aus dem Neuen, / das du in der Weihnacht begonnen hast. / Du bestätigst ihren Glauben, / Du belohnst ihre Treue / und du erweist ihre Geduld nicht als sinnlos. / / Gott, / wir möchten auch so beharrlich hoffen / auf deine Verheißung / eines neuen Himmels / und einer neuen Erde. / Wir möchten auch im Alter noch / unsere Gewißheit bewahren, / daß du uns hinein nimmst / in deine Zukunft. / Und unser Glaube soll ansteckend wirken / auf unsre Nachkommen. / Mit uns gemeinsam / sollen sie dich loben, / deinem Sohn vertrauen / und ihm nachfolgen. / Gott, gib dazu deinen Segen. / Herr, erbarm dich über uns.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, mein Gott, den ich suche, / Gott, mein Gott, deine weiten Flügel, und der Schatten darunter, der mich schützt. / Gott, die Quelle, aus der alle guten Worte sprudeln. / Sag sie mir, deine Worte, die mir gut tun. Pflanze sie meiner Seele ein. Ich werde dir die Früchte bringen. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Ach Gott, bewahre mich vor Bitterkeit und Zynismus. So vieles in der Welt liegt im Argen. Oft weiß ich nicht mehr, worauf man sich noch verlassen kann. Hole mich aus der Lethargie. Zeige mir Wege, wie ich mich einmischen kann in die politischen Entscheidungen. Wecke meine Hilfsbereitschaft für Menschen, die sie brauchen können. Ich darf nicht immer nur um mich selber kreisen. Mach mir Mut! AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (Lk 21,28)
Gott, da stehe ich zwischen Weihnachtsplätzchen, Wunschzetteln, To-Do-Listen. Es blinkt und glitzert um mich herum. Ich verliere dich aus dem Blick. Erinnere mich daran, warum wir Weihnachten feiern: Weil unsere Erlösung naht! Erlösung von dem Zwang, alles richtig machen zu müssen. Erlösung von dem Getrieben sein. Erlösung von den einengenden Konventionen. Wenn ich das glaube, kann ich erhobenen Hauptes auf dich blicken. Amen
Meike Waechter, Berlin
Barmherziger Gott, / jedes Jahr ärgern sich viele von uns / über den Rummel der Adventszeit. / Wir durchschauen die Werbung, / die mit starken Gefühlen / Profit machen will. / Trotzdem können wir uns / dem Trubel kaum entziehen, / und manchmal spüren wir darin / eine verborgene Sehnsucht nach Sinn. / / Gott, belass es nicht / bei der hohlen Stimmungsmache, / durchdringe die oberflächliche Festlichkeit / mit Worten, die tragen. / Nähre du unsere Seelen, / dass sie bei allem materiellen Überfluss / nicht hungrig bleiben. / / Lass leuchten dein Antlitz, / so genesen wir.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Lieber Vater im Himmel. Wir danken dir für das ewige, lebendige, rettende Wort, / das du in Jesus zu uns Menschen gesagt hast und noch sagst. Erlaube es uns doch nicht, / es flüchtig zu hören und zu faul zu sein, ihm zu gehorchen. Laß uns nicht fallen, / sondern bleibe mit deinem Trost bei einem jeden von uns und mit deinem Frieden zwischen einem jeden von uns und seinen Mitmenschen. Laß es doch immer wieder / ein wenig hell werden in unsern Herzen, in dieser Anstalt, daheim bei den Unsrigen, in dieser Stadt, in unserem Land, auf der ganzen Erde. Du kennst die Irrtümer und Bosheiten, die die heutige Lage wieder einmal von allen Seiten so dunkel und gefährlich / machen. Laß doch einen frischen Wind hineinfahren, der wenigstens die dicksten Nebel in den Köpfen derer, die die Welt regieren, aber auch der Völker, die sich von ihnen regieren lassen und vor allem in den Köpfen der Leute, die die öffentliche Meinung machen, zu zerstreuen vermöchte.
Karl Barth (1886-1968)
Großer Gott! / du hast geredet mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob. Du hast geredet durch Mose und die Propheten und durch Jesus mit uns. Du gabst dein Wort und du hieltst dein Wort. Halte weiter Wort! / Mein Kopf ist so voll mit Wörtern, von überall dringen sie auf mich ein, leere, nichtssagende, hohle Wörter, falsche Worte, halbwahre und verwirrende Worte, so wenig Worte, die stimmen und tragen. / Deine Stimme, Herr, lassen wir untergehen, können sie kaum mehr hören. Uns fehlt die Kraft und manchmal auch die Lust, deinem Wort zu folgen. / Komm uns zu Hilfe und hilf unserer Unlust auf durch deinen heiligen Geist, der die Freude und die Lust an deinem Worte ist. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Gütiger Gott, du wendest dich uns zu und bringst Licht in unser Leben. Aber wir vergessen die vielen, deren Leben dunkel ist. Du schenkst dich uns ganz und gar und machst unser Leben reich und kostbar. Doch wir sind geizig mit unserer Aufmerksamkeit für Andere.
Georg Rieger, Nürnberg
zu Psalm 24
Barmherziger Gott, / wir möchten uns öffnen / für dein Kommen, / Wir sehnen uns / nach deiner Nähe / und hoffen, / dass du unsere Erde verwandelst / in einen Ort / des Friedens und der Gerechtigkeit. / Aber gerade in dieser Zeit, / in der wir uns vorbereiten sollen / auf deine Ankunft / sind wir mit so vielem anderen beschäftigt, / dass wir den Hunger unserer Seele betäuben. / Wir erschrecken, / wenn wir merken, / wie leer und ausgebrannt / wir in Wahrheit sind. / Gott, bahne du dir den Weg zu uns, / über alle Hindernisse. / Öffne du Tor und Tür bei uns / für die Fülle deiner Liebe / und halte in uns die Erwartung wach / dass mit dem Kommen deines Sohnes / Himmel und Erde erneuert werden.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Lieber Gott – bitte komm zu mir, wenn ich Angst habe, wenn mich meine Eltern und Lehrer nicht so richtig verstehen, wenn ich von meinen Freunden links liegen gelassen werde. Gib mir gute Ideen und ein mutiges Herz! AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sach 9,9)
Ja, Gott, so einen brauchen wir. Vielleicht keinen König. Könige passen nicht mehr in unsere Zeit. Aber wir brauchen Menschen, die gerecht sind und helfen. An der Spitze in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, Menschen, die Verantwortung tragen,- lass sie Gerechte sein und Helfer. / So wie du gerecht bist und hilfst, lass uns gerecht sein und helfen. Gerechte und Helfer brauchen wir jeden Tag und überall. Amen
Meike Waechter, Berlin
Gott, / wir fangen an, / die Tage zu zählen / bis Weihnachten. / Erwartung liegt überall in der Luft, / manchmal auch eine kindliche Hoffnung, / der Lauf der Welt / ließe sich wenigstens kurze Zeit / unterbrechen durch Liebe / und in der Heiligen Nacht / könne sich doch einmal Frieden ausbreiten / über der Erde. / Lass unsere Hoffnung nicht verlöschen / in Betriebsamkeit oder Zweifeln. / Binde sie an deinen Sohn, / der schon begonnen hat, / die Welt zu heilen / mit Barmherzigkeit. / Weite unsere Erwartung / über Weihnachten hinaus / auf die Wiederkunft des Christus, / der sein Werk vollendet / in Gerechtigkeit. /
Sylvia Bukowski, Wuppertal