Wochenrückblick
19. September 2020
Der Sommer geht zu Ende. Der Herbst kommt und danach der Winter. Die Gärten zeigen es und fragen leise, ob ich vorbereitet bin. Ach Gott, Vater, Bruder, Trösterin: ich bin es nicht. Nicht vorbereitet auf die Bilder der geflüchteten Menschen die aus dem langen, auch politisch gewollten Elend im furchtbaren Lager in das Elend ohne das Nötigste auf der Straße gekommen sind, und das kalte Reden und nur scheinbar verantwortungsvolle Entscheiden über sie. Nicht vorbereitet für die Sorge, wie sich die Pandemie in der kalten Jahreszeit entwickeln wird und wie meine Mitmenschen sich verhalten werden - was sie verstehen, einsehen und tragen werden und was vielleicht nicht mehr. Und ich soll mit ihnen sprechen. Kaum vorbereitet auch auf noch mehr Monate Arbeiten auf Abstand und mit wenig Kontakt in einer Gemeinde, die sich kaum versammeln kann, mit und für Menschen, die ganz verschiedene Lasten zu tragen haben. Und jede drückt, und keine kann ich einfach wegreden. Gott, Vater, Bruder, Trösterin, bereite du mich vor, trage mich und rüste mich aus. So wie du die Gärten durch die Jahreszeiten erhältst und wieder wachsen lässt, was wir doch gar nicht können und auch nicht müssen. Und so, wie du uns zum Arbeiten brauchst und rufst, in den Gärten und in deiner ganzen Welt. Das bitte ich durch Jesus Christus, in dem deine ganze Liebe und Sorge für deinen großen Garten ist. Amen.
Stefan Maser, Hoerstgen