19. November 2020
Gott, unsere Zuflucht, / wir suchen bei dir Trost und Stärkung / in dieser beängstigenden Zeit. / Als die Pandemie über uns kam, / wussten wir nicht, wie uns geschah, / mussten uns an Regeln gewöhnen, / die wir nie für möglich gehalten hatten, / und hofften, es ginge alles bald vorbei. / Aber jetzt ist sie gekommen, / die befürchtete zweite Welle, / schwemmt wieder viele Pläne weg / und verbreitet neue Angst und Ungeduld. / Gott, es ist schwer, sich daran zu gewöhnen, / dass unser Leben so lange von Corona bestimmt ist. / Wir vermissen unsere Unbefangenheit, / die körperliche Nähe zu anderen Menschen, / alles, was uns früher so selbstverständlich schien. / Bei manchen von uns liegen die Nerven blank, / der Umgangston wird rauer, / das Misstrauen wächst. / Wir bitten dich, Gott: / Steh uns bei. / Wir wollen uns nicht unterkriegen lassen von Corona, / uns nicht den Blick vernebeln lassen für das Gute, / das wir immer noch erleben, / wollen nicht blind sein für das Leid vieler anderer Menschen, / das oft viel größer ist als unseres, / wollen nicht schweigend hinnehmen, / dass die Zerstörung der Schöpfung immer weiter geht. / Gott, du kannst alles wenden. / Wir bitten dich, / befrei die Welt von den Schrecken der Pandemie, / und stärke unseren Zusammenhalt / über alle Grenzen hinweg, / damit aus den beklemmenden Erfahrungen / Gutes wachsen kann. / / Amen
Sylvia Bukowski, Wuppertal