29. März 2021
Allmächtiger Gott / Vater und Mutter von uns allen / um Jesu willen gehören auch wir zu deinen Kindern.
Wenn wir mit unverstelltem Blick in die Welt schauen / wird uns Angst und Bange: / Fukushima und die Maschine, die Mensch und Wirtschaft mit Energie versorgen sollte; / ein Bürger- und Stellvertreterkrieg in Syrien, der sprachlos macht; / verbrannte Erde in Australien und Kalifornien. / Mächtige und Möchtegerne in allen Erdteilen, die jedes Maß verloren haben. / Unverschämter Reichtum bei den einen – himmelschreiende Armut bei den anderen. / Und seit einem Jahr diese Plage, dieses Virus. / Ein unsichtbares Lebewesen, das den einen den Atem, den anderen die Existenz nimmt.
Wohin sollen wir uns wenden, HERR? / Ist es dein Zorn, der uns nun trifft? / Ist es die Frucht unserer Art zu leben? / Keiner von uns kann die Welt retten, / Wir haben keine Möglichkeit dem Leiden in Syrien ein Ende zu bereiten, / oder Naturkatastrophen aufzuhalten. / Aber auf den Weg zu Dir können wir uns machen. / Die kleinen Schritte können wir tun. / Liebe üben und Barmherzigkeit. / Dem, der geflüchtet ist vor Krieg und Hunger / können wir Wohnung geben und Nahrung / und unsere Freundlichkeit. / Dem Obdachlosen aber auch. / Deiner Schöpfung mit der notwendigen Achtung vor dem Leben begegnen, / anbauen anstelle von ausbeuten, / das können wir auch. / Maß und Mitte suchen, finden und einüben. / Wir können anders sein, / weil Du es uns zutraust. / Wenn du uns, in der Begegnung mit dir, / von uns selbst befreist / und wir in dieser Begegnung zum Menschen werden, / führst du uns so auf die Wege, die uns aus Angst und Tod / in die Weite deiner Liebe führen.
Dann sind wir Salz der Erde und Licht der Welt. / Wenn du deinen Sohn für diese Welt gibst, / dann gibt es doch Hoffnung für diese Welt. / Wie die kleinen Kinder nach der Hand ihrer Eltern greifen, / so suchen wir deine Hand, die uns mitnimmt auf den Weg ins Leben. / AMEN
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf