Bibeltext 17. März 2017
Klgl 5
1 Erinnere dich, HERR, was mit uns geschehen ist, schau her und sieh unsere Schande! 2 Unser Erbbesitz ist Fremden zugefallen,
unsere Häuser gehören den anderen. 3 Wir sind Waisen geworden, da ist kein Vater, Witwen gleich sind unsere Mütter. 4 Gegen Silber dürfen wir von unserem Wasser trinken, gegen Bezahlung kommt unser Holz. 5 Die uns verfolgen, sitzen uns im Nacken, wir sind erschöpft, keine Ruhe wird uns zuteil. 6 Ägypten haben wir die Hand gereicht, Assur, um genug Brot zu haben. 7 Unsere Vorfahren haben gesündigt und sind nicht mehr, ihre Verschuldungen tragen wir! 8 Knechte herrschen über uns, da ist keiner, der uns ihrer Hand entreisst. 9 Unter Einsatz unseres Lebens holen wir unser Brot in der Wüste im Angesicht des Schwerts. 10 Glühend wie ein Ofen ist unsere Haut geworden, der Hungerqualen wegen. 11 In Zion hat man Frauen Gewalt angetan, Jungfrauen in den Städten von Juda. 12 Fürsten sind erhängt worden von ihrer Hand, den Ältesten hat man die Ehre verweigert. 13 Junge Männer hat man genommen, damit sie die Handmühle bedienen, und unter der Last des Holzes sind Knaben gestrauchelt. 14 Die Ältesten bleiben dem Tor fern, die jungen Männer dem Saitenspiel. 15 Die Freude unseres Herzens hat aufgehört, in Trauer hat sich unser Reigentanz verwandelt. 16 Unsere Krone ist vom Kopf gefallen. Wehe uns, wir haben gesündigt! 17 Darum ist unser Herz krank geworden, deshalb sind unsere Augen verdüstert: 18 wegen des Bergs Zion, der verödet ist; Schakale streunen auf ihm. 19 Du, HERR, bleibst in Ewigkeit, dein Thron bleibt von Generation zu Generation. 20 Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen für alle Zeit? 21 Bring uns zurück, HERR, zu dir, wir wollen umkehren. Mach unsere Tage neu, wie sie einst waren. 22 Oder hast du uns ganz und gar verworfen, bist du über alle Massen zornig auf uns?