Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gott, du siehst mich./ Manchmal möchte ich mich verstecken, vor den Blicken anderer, vor den Erwartungen und auch vor dir./ Ich möchte nicht gesehen werden./ Ich möchte ganz allein sein./Doch du siehst mich und kennst mich. / Ich vertraue dir. / Du lachst mich nicht aus. / Du bist mein Versteck und meine Zuflucht. / Amen
Meike Wächter, Berlin
Gott, wir fordern keine Wunder, aber wisse: Wir haben auch nichts dagegen! Es liegt ja so vieles an uns und nicht an dir. Aber trage das Deine dazu bei, dass uns das Wunder gelingt, Gerechtigkeit in der Welt zu säen, damit Friede wächst. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Du treuer, barmherziger Gott, / wir danken dir, dass du bis heute deine Kirche erhalten hast, / trotz ihrer Verfehlungen und ihrer Schuld. / Noch immer lässt du Menschen dein Lebenswort hören, / deinen Trost erfahren / und in deiner Weisung Orientierung finden. / Wir bitten dich: / Mache uns bereit und fähig weiterzugeben, / was wir von dir empfangen haben. / Hilf uns, auch die anzusprechen, / die sich weit von dir entfernt haben. / Hilf uns wahrzunehmen, / was Menschen am kirchlichen Leben abstößt, / und mache uns empfindsam für das, / was sie suchen. / Bewahre uns vor selbstgerechtem Urteil, / aber gib uns auch die Kraft zur Klarheit, / wo sie gefordert ist. / Lass uns Wege finden, / jungen Menschen dein Wort / als Hilfe zum Leben auszulegen. / Führe uns zu denen, / die auf geistliche Stärkung warten, / es aber so nicht ausdrücken können. / Lass unsere Gemeinde einen Ort sein, / an dem sich die Buntheit deiner Gnade spiegelt, / wo unterschiedlichste Menschen sich zu Hause fühlen / und sich und ihre Gaben einbringen.
RefLit
Gott / Du hast alles geschaffen. / Ich bete in Ehrfurcht und im Vertrauen zu Dir. Ich träume davon, dass der Krieg und die tragischen Missverständnisse vergehen. Lass zu, dass wir Menschen einander im Bewusstsein der Vergangenheit begegnen. Gewähre, dass wir trotz allem ehrliche Absichten, Mut und die Bereitschaft einander zu vertrauen einbringen, in Liebe und Zuversicht. Heute und jeden Tag. / / Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Dreieiniger Gott! Wir wollen wissen, wer du bist und wie du bist. Wie diese drei Namen und Du als einziger Gott zusammen passen, wie du uns durch die dreifaltige Gestalt einerseits nahe kommst und uns doch auch fremd bleibst.
Georg Rieger, Nürnberg
Ach Gott / während Dutzende von Menschen in Portugal / von den Flammen eingeschlossen wurden / und grausam starben / saß ich im Garten / und freute mich an der Sommersonne. // Ich weiß ja, dass du in die Naturgesetze nicht eingreifst / ich weiß ja, dass du nicht der Blitzeschleuderer bist / wie es unsere Vorfahren glaubten / ich weiß ja, dass die ganze Schöpfung noch auf Vollendung wartet. / Aber dieses Wissen ist schwer auszuhalten. // Ach Gott / bitte tröste doch wenigstens die Trauernden / und gib den Helfenden Kraft / und den Überlebenden Mut für die Zukunft.
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, der du uns die Augen öffnest für unsere Verantwortung: Stärke uns als Gemeinde, als Kirche, als Christen und als Menschen in unserer Gesellschaft und bring uns dazu, dass wir deinem Bild entsprechen. Komm du uns entgegen und mach uns Mut, dass wir dir entgegengehen.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott des Lebens und des Friedens, / du versorgst uns mit allem, was wir zum Leben brauchen. / Wir bitten dich: / Befreie uns davon, dass wir Geld, Reichtum und Macht verehren, / damit du allein unser Gott bist / und wir uns nicht selbst zugrunde richten. / Dies bitten wir dich, weil du möchtest, dass wir zu dir beten. / Du, Gott, regierst. Du, Gott, befreist. / Du, Gott, bist unsere Stärke. Du lebst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
RefLit
Lebendiger Gott, / Du nimmst unseren Sorgen die Mutlosigkeit / und mischst in unsere Trauer Spuren der Hoffnung. // Du enttäuschst uns nicht. // Wir bitten Dich, / nimm uns hinein / in Deine neue Schöpfung, / in Dein Reich der Hoffnung. Amen.
Achim Detmers, Hannover
Wenn wir dich bitten, Herr, und zu dir beten, dann schenke uns das richtige Maß zwischen dem, was heute nötig ist und dem was wir uns am Ende aller Tage von dir erhoffen. Wir glauben, dass du allem einen Sinn gibst und müssen doch in der Ungewissheit leben. Wir brauchen im Alltag deine ganz konkrete Hilfe und wir bitten dich für die, die es noch viel nötiger haben als wir.
Georg Rieger, Nürnberg
Geheimnisvoller, / unbegreiflicher / ewiger Gott, / wir sehen Dich nicht / und doch umgibt uns Deine Gegenwart / wie die Luft, die wir atmen, / die Wärme der Sonne, / das Licht des Tages. / / Wir sehen Dich nicht / Und doch hältst Du unser Leben, / wie die Liebe der Mutter / die Treue des Vaters, / die Geduld eines guten Freundes. / / Wir loben Deinen Namen / Du bist da für uns / barmherzig und gnädig / und mit Deinem Wort / erleuchtest Du unsere Wege. / / Großer Gott, / wir malen kleine Karos / und Du entwirfst ein Kaleidoskop / an Farben und Formen / Wir machen alles billig, käuflich und belanglos / Du verleihst jedem Deiner Geschöpfe / Würde, Leben und Einmaligkeit / / Vergib uns unsere Achtlosigkeit / Löse uns von Sehnsucht, alles im Griff zu haben. / Erlöse uns von der Gewalt, / die selbstgemachte Götzen über uns haben / / Dein Wort bleibt in Ewigkeit / Ihm wollen wir unser Vertrauen schenken. / Wir glauben, Herr, / hilf unserem Unglauben auf. / / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
Gott, Ewiger! / Mose hat Dich gesehen. Wir sehen dich nicht. Aber wir hören dich. Deine Weisungen legst Du uns ans Herz. / Und wenn das Herz hart geworden ist und verschlossen oder ängstlich und blass, wenn es kalt geworden ist und blutleer oder vergiftet und böse - dann, barmherziger, gütiger Gott - dann verzeih uns und gib uns ein neues Herz, ein besseres, ein weicheres, ein reines, das dir gehört. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Wir sprechen von dir als Vater, Sohn und Heiliger Geist und sind uns doch oft nicht im Klaren, was das bedeutet. Wir vertrauen den ersten Christen, die das über dich aufgeschrieben haben, was wir heute lesen. Wir vertrauen den Kirchenvätern und -müttern, die sich viele Gedanken gemacht haben und Bekenntnisse formuliert haben, die wir heute noch sprechen. Wir bitten dich aber auch, dass du uns verstehen lässt, wie Du uns entgegenkommst.
Georg Rieger, Nürnberg
Komm, Heiliger Geist, / komm in unsere Welt / und heile die verwundete Schöpfung. / Führe verfeindete Menschen zusammen, / überwinde die Habgier, / verbreite die machtvolle Liebe Christi. / / Komm, heiliger Geist, / komm in unsere Mitte / und belebe deine Kirche, / erfrische die Müden, / vertreib allen Kleinmut, / eine uns im Hören auf Christus. / / Komm Heiliger Geist, / komm in unser Herz. / Wir dürsten nach Sinn / für unser Leben, / wir brauchen Halt / in verworrenen Zeiten. / Erfüll uns mit Vertrauen / zu Christus.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Du Gott im Himmel und auf Erden / Wir brauchen dich / Das Schweigen der unendlichen Räume des Alls ängstigt uns / Die Brüchigkeit überlieferter Glaubenslehren macht uns unsicher / Die Vergeblichkeit menschlicher Bemühungen drückt uns nieder / Die unsichere Zukunft unserer Kinder und Enkel beunruhigt uns sehr / Wir bitten dich / Bleib uns nicht so ferne / Lass uns deine Wirksamkeit spüren, damit wir hoffen und glauben können. / / Du Gott im Himmel und auf Erden / Wir brauchen dich / Höre unsere Empörung / über die Gleichgültigkeit gegenüber den Schwachen / über den Sieg der Profitgier / über die ungerecht verteilten Lebenschancen auf der Erde / Höre unsere Klagen / über Krankheit und Beschwerden wir Alten / über Konkurrenzdruck und Zukunftsangst wir Jungen / über Verluste und Einsamkeit / über Lebensüberdruss und Todesangst / Wir bitten dich / Lass uns deine Wirksamkeit spüren / damit wir hoffen und lieben nicht verlernen. / / Du Gott im Himmel und auf Erden / Wir brauchen dich / Lenke unsere Aufmerksamkeit dorthin, wo man uns braucht / Nimm Verzagtheit und Resignation von uns / Gib uns Phantasie und Durchhaltevermögen / Lass uns vertrauensvoll und verantwortungsbereit unseren Weg gehen. / Sei nahe allen / denen, die dich anrufen und denen, die dich nicht anrufen. /
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott / Du siehst mich. Wie gern ich das glauben möchte. Ich spüre es nicht immer. Wie sehr ich Dich erkennen, Dich sehen möchte - besonders im Ebenbild, das Du in Menschen gelegt hast. Es gelingt nicht immer. Selig sein ohne zu sehen, das ist kein einfacher Weg. Ich übe. Viele üben. Es ist schön - / Es gibt Momente, da spüre ich deinen Blick. Manchmal sehe ich wie Du mich mit den Augen der Nächsten siehst. Es ist nach innen und nach aussen interessant zu schauen. Du weisst das. Möge es heute gelingen. Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Unser Gott, himmlischer Vater: Oft stehen wir im Wettstreit mit uns selbst. Welchen Ideen sollen wir folgen und wie unsere Kräfte einsetzen? Wem können wir trauen und mit wem zusammen etwas bewegen? Darum bitten wir dich: lass das Licht deiner Liebe in uns leuchten, damit wir erkennen, wo das Ziel ist.
Georg Rieger, Nürnberg
Komm, Heiliger Geist, / damit wir unsere Berufung / erkennen und ergreifen. / / Komm, Heiliger Geist, / damit wir deinen Trost / und Beistand erfahren. / / Komm, Heiliger Geist, / damit wir uns freuen an dem, / was du wirkst in den Menschen. / / Komm, Heiliger Geist, / damit wir in der Weggemeinschaft / mit dir und miteinander bleiben.
Stefan Maser, Hoerstgen
Komm, Heiliger Geist, / damit unser Leben / neue Kreise zieht. / / Komm, Heiliger Geist, / damit wir uns von dir / locken und leiten lassen. / / Komm, Heiliger Geist, / damit wir das Angesicht / der Welt erneuern.
Stefan Maser, Hoerstgen
Gott, du siehst mich./ Siehst du auch den kranken Mann unter der Brücke? Siehst du auch die einsame Frau auf dem Friedhof? Siehst du auch das schreiende Kind inmitten der Trümmer? Sieh hin! Sieh genau hin!/ Sieh das Elend und die Not, die Angst und den Schmerz und hilf! Amen
Meike Wächter, Berlin
Gott, du Atem des Lebens! / Du bist bei uns mit deinem Wort und mit deinem Geist. / Du sprichst zu unseren Herzen und zu unseren Gedanken. / Lass uns ruhig werden. / Lass uns ablegen, was uns zu schwer ist. / Lass uns annehmen, was wir nicht loswerden können. / Richte uns auf, damit wir verstehen, / dass du es gut meinst und gut machst mit uns. / Sei bei uns allen hier in der Gemeinde. / Wir bitten deinen Geist herab / auf unser Predigen, unser Reden, Singen und Beten / und auch auf unser Schweigen. / Gib unseren Gebeten Kraft. / Lass uns erkennen, wieviel Gutes / du uns für unser Leben gibst. Amen.
RefLit
Es heißt, dass du die Ketten des Todes sprengst, doch wir sehen weiter so viel Leid und Sterben auf dieser Welt. Wir hören, dass sich durch deinen Tod alles verändern soll, doch wir fühlen uns in den Gegebenheiten unseres Lebens gefangen. Zeige uns einen Ausweg aus unserer Mutlosigkeit! Schenke uns den Blick dafür, wo die Überwindung des Todes augenscheinlich wird!
Georg Rieger, Nürnberg
Gott, du siehst mich./Du siehst mich an./ Du schenkst mir Ansehen./ Ich bin angesehen./ Ich laufe durch die Straßen und sehe angesehene Menschen – das kleine Kind, die schnelle Frau, der alte Mann./ Du verleihst uns Ansehen. Amen
Meike Wächter, Berlin
Gott, / wir können nicht sagen: / wir fürchten uns nicht / und vor nichts kann uns grauen. / Oft ist es mehr als alles andere / das Chaos in unserer eigenen Seele, / das uns zu verschlingen droht, / oft lagern sich düstere Gedanken / in uns wie ein Heer, / und in unsren Gefühlen herrscht Krieg. / Wir wissen manchmal nicht mehr, / wohin mit uns selber. / Es ist als halte ein böser Geist / uns gefangen / und wir kommen aus eigener Kraft nicht mehr los. / Gott entwinde uns diesem Würgegriff, / der uns abschnürt von allem, / was fröhlich und schön ist. / Vertreibe mit deinem Licht die Finsternis in uns / und sei du uns die Quelle neuer Lebenskraft!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Ach Gott – wo bist du zu finden? / Zeitlebens sind wir auf der Suche / Auf der Suche nach uns selbst: / Sind wir das geworden, was wir sein können? / Haben wir das Ende unserer Träume schon erreicht? / Haben wir uns selbst oder andere enttäuscht? / / Zeitlebens sind wir auf der Suche / Auf der Suche nach einer lebenswerten Welt: / Sind wir unseren politischen Idealen noch auf der Spur? / Haben wir uns zu sehr in Resignation und Bequemlichkeit verkrochen? / Haben wir die Pflichten gegenüber unseren Mitmenschen vernachlässigt? / / Zeitlebens sind wir auf der Suche / Auf der Suche nach dir: / Was ist aus unserem Kinderglauben geworden? / Was erwarten wir uns noch von dir? / Suchen wir dich überhaupt noch wirklich? / / Ach Gott – wo bist du zu finden?
Gudrun Kuhn, Nürnberg