Gebet
Tagesaktuelles Gebet
RefLit
Gnädiger Gott, / was du David versprochen hast, / hast du gehalten: / Aus seinem Haus stammt Jesus, dein Sohn. / Wir können manchmal nicht begreifen, / wie eng du dich an Menschen bindest / die so widersprüchlich sind: / Großherzig und boshaft, / liebevoll und eigennützig, / mutig und feige.
Halte auch an uns fest, Gott, / und bewahre uns deine Treue! / Vereine uns mit Israel / und mit Christen aller Nationen / im Lob deiner großen Güte.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
6. Januar 2024
Das neue Jahr kommt mit einer Flut. / Und ich japse schon jetzt nach Luft, Gott. / So vieles strömt auf mein Herz ein: / Überschwemmungen, anhaltende Kriege, Antisemitismus, Hass. / Ich japse nach Luft, Gott, denn zu viel strömt auf mich zu: / Jahresplanungen, Vorsätze, Aufgaben, Erwartungen. / Ich japse nach Luft, Gott, japse nach dir. / Brauche deinen Lebensatem, deinen Geist der Freiheit, der mir ins Herz weht, mich frei pustet, mich atmen lässt und mir Raum schenkt. / Ach, lass wehen, Gott, und puste mich frei!
Carolin Springer, Leer
Komm
Steh auf
Mach dich auf
Beten ist besser als Schlafen
Sei mit mir am Morgen
Ich bin bei dir am Abend
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Herr und Vater, / am Beginn dieses Jahres, / und das ganze Jahr über, / entfalte in mir durch deinen Geist das Wort, / das du mir durch deinen Sohn sagst. / Pflanze mir dieses Wort fest ein, / das ein „Ja“ ist, das Liebe ist.
Und so gib mir / Mut zur Freiheit, / Mut zur Entscheidung, / Mut zur Aufrichtigkeit, / Mut ich selbst zu sein, / wie du willst, dass ich es sei / mit deinem Sohn Jesus Christus.
(« Le courage des choix »“ aus: Alain Arnoux: Passages, Réveil Publications, Lyon 1998, S. 62)
Christoph Landré, Berlin
Nadine, Altenfeldsdeich (9 J.)
aus: Regine Schindler "Was Kinder von Gott erwarten"
Du unser Stern, Licht der Welt – Die Weihnachtsbeleuchtung und die Silvesterraketen haben das Dunkel um uns nicht zu erhellen vermocht. Der Friede auf Erden hat die Kriegszonen nicht er¬reicht. Die Zukunftsangst der Rentnerinnen hat die Christmasshows und Silverstergalas über¬dauert. Und schon vor Weihnachten haben im reichen Europa Obdachlose gefroren.
Du unser Stern, Licht der Welt – Die Lieder und Predigten der vergangenen Wochen haben unsere Herzen erreicht, aber unsere Fragen und Zweifel werden wiederkommen, wenn erst die Christbäume entsorgt sind. Noch stehen wir an der Krippe, aber wir haben oft nichts zu bringen oder gar zu schenken. Und die Angst steigt in uns hoch: vor dem Eingeständnis unserer Versäumnisse, vor der Ratlosigkeit für die Zukunft, vor dem Verlust unserer Glaubenssicherheit.
Du unser Stern, Licht der Welt – Bleibe bei uns, jetzt wo die Feiertage vorüber sind. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Simon Froben, Bayreuth
Herr der Zeit. / Wir blicken zurück auf das vergangene Jahr, / und erkennen manche Spuren / deiner Güte und Barmherzigkeit / in unserem Leben. / Du hast uns glückliche Stunden geschenkt, / Freundschaft und Trost in Krisenzeiten, / und manchmal haben wir / den Flügelschlag von Engeln gespürt, / durch die du uns beschützt und geleitet hast. / Dafür danken wir dir.
Aber die vielen Katastrophen, / die das Leben anderer Menschen zerstört haben, / stellen deine Gerechtigkeit und Liebe in Frage, / und klagen unseren Lebensstil an. / Wir fürchten uns vor dem, / was auf uns und unsere Welt zukommen könnte. / Gott, präge uns ein, / dass deine Zusagen verlässlich sind, / und niemand je aus deiner Hand heraus fällt. / Vertreibe das Dunkel in unserem Herzen / mit dem Licht deiner Gegenwart / und führe uns im Neuen Jahr / näher zu anderen Menschen / und zu dir.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
30. Dezember 2023
Wieder ein Weihnachten vorbei. Die vielen Gottesdienste und Feiern. / Das Weihnachtsevangelium gelesen, selbst gepredigt, wieder gehört. / Was bleibt?
Dass das Maß gegeben ist von dir, meinem Gott! / Das Maß deiner Treue, deines Friedens, deiner Gerechtigkeit, deiner Liebe. / Nicht meiner, oh nein!! Und wenn ich nun in ein neues Jahr gehen soll, dann lehr mich erkennen, urteilen, Wege finden, / verlässlich sein und helfen, lieben und vertrauen nach deinem Maß.
Nicht dass ich ihm jemals von ferne genügen werde. Aber ich will auch nach keinem anderen erkennen und urteilen, leben und hoffen. Das Maß ist gegeben von dir, meinem Gott. / Und dafür sei dir Lob und Ehre, auch auf meinem Weg von Weihnachten ins neue Jahr. Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
Jürgen Kaiser, Berlin
Großer, / geheimnisvoller / und unbegreiflicher Gott, / heilig bist Du / und kein Mensch kann sich Dir nähern.
Aber Du machst Dich auf den Weg zu uns. / In Deinem Namen hast Du uns offenbar gemacht: / „Ich bin bei Euch“ / In Deinem Sohn / hast Du uns Dein Herz aufgeschlossen / und unser zerrissenes Leben geteilt und geheilt.
Unser Lob und unser Dank / sollen am Beginn unseres Gebets stehen. / Von Deiner Gnade leben wir, / von Deiner Güte erwarten wir alles Gute, / von Deinem Gericht erhoffen wir die Gerechtigkeit, / Vater von uns allen in den Himmeln.
Manchmal führst Du unser Leben in große Höhen, / schenkst Erfolg, Gesundheit, Wohlergehen / lass uns nicht hochmütig werden.
Manchmal stürzen wir ab, fallen tief, / tragen schwer an Krankheit, Niederlagen und Traurigkeit / lass uns nicht verzweifeln, mut- und hoffnungslos werden.
Übernimm Du, barmherziger Gott, / das Sagen in unserem Leben. / Sende Deinen Geist, / dass wir tun, was wir hören / und alles, was Dir widersteht, / die Macht über uns verliert. / Darum bitten wir im Namen deines Sohnes, / Jesus Christus, unseres Herrn. / Amen.
Jochen Denker, Ronsdorf
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Barmherziger Gott, wir danken dir, dass du dich einmischst in unser Leben und in das Geschick unserer Welt. Du begegnest uns in der Menschlichkeit deines Sohnes, du setzt dich unserer Wirklichkeit aus, du veränderst sie mit der Kraft deiner Liebe.
Wir bitten dich, dass du in unserer Gesellschaft nicht nur Geld und Macht regieren lässt, sondern der Menschlichkeit Raum verschaffst. Bewahre uns davor, dass wir unsere Freiheit missbrauchen und meinen, wir müssten nicht mehr an andere denken. Mach uns sensibel für die Nöte und Schwierigkeiten anderer Menschen.
Wir bitten dich, lass uns das erkennen und auf dich vertrauen. Stehe heute besonders denen bei, die Angst vor den Weihnachtstagen haben, weil sie um einen Menschen trauern, weil sie in sich nur Leere verspüren oder weil sie es zu Hause nicht aushalten.
Wecke Bereitschaft, Frieden zu schließen zwischen zerstrittenen Menschen und kriegführenden Völkern; lass sie Schritte tun, die sie zueinander führen.
Georg Rieger, Nürnberg
RefLit
Sylvia Bukowski, Wuppertal
23. Dezember 2023
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, / Du willst im Dunkel wohnen; und hast es doch erhellt. / Wir danken Dir für die Lichtpunkte, die wir so leichtübersehen, die aber nicht selbstverständlich sind: / Dass wir liebe Menschen kennen, die um uns sind. / Dass wir Menschen kennen, denen wir eine Freude machen können. / Dass auch im Dauerregen das Leben bunt ist und Überraschungen bietet. / Dass wir in aller Unscheinbarkeit und im Alltag Dir nachfolgen dürfen; und dass uns das Halt gibt. / Ja, wir danken Dir. / Aber wir bitten Dich auch. / Wir bitten Dich, dass wir zu den Armen gehören, die Du seligpreist. / Denn wir sind arm an Hoffnung. Arm an Glauben. Arm an Liebe. / Wir spüren, dass das Böse groß Macht und viel List hat. Wir spüren, dass guter Wille an Grenzen stößt. / Wir spüren, dass wir, je näher uns die Probleme kommen, desto ratloser sind. / Wir spüren, dass der Teufel im Detail sitzt und uns auslacht. / Arm an Hoffnung, Glaube und Liebe schreien wir zu Dir. / Für die Menschen in der Ukraine. Für die Menschen im Nahen Osten. Für alle, die sich verantwortlich wissen dafür, dass zukünftige Generationen menschenwürdig und in der Furcht Deines Namens weiterleben können. / Hilf uns heraus aus der Überforderung dieses Lebens. / Gib ein Aufatmen im Weihnachtsfrieden. / O Herr, hilf! O Herr, lass wohlgelingen! / Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Ich habe in meinem Leben zwei wichtige Dinge gelernt: dass ich ein großer Sünder bin und daß Christus ein noch größerer Retter ist. (Isaac Newton, geb. am 25.12.1642)
Und wenn ich alle Erkenntnis der Welt hätte – / und hätte den Retter nicht… / So hätte er wohl sagen können / mit dem Apostel Paulus / Er, Isaac Newton / der so viel an Erkenntnis hatte / über das, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Und doch ist es nicht Mathematik mit Differential und Infinitesimal / nicht Gravitation / nicht Optik / nicht Bibelerforschung / nicht Alchemie / (weiß Gott, all das hat ihn umgetrieben). / Nicht das, worauf es im Letzten ankommt.
Es ist der Vater, / der uns durch den Sohn rettet. / Die Bewegung des Kosmos, / die auf uns zuläuft.
Wider alle Vernunft / Quer durch jede Vernunft.
„Den aller Welt Kreis nie beschloss, / der liegt in Marien Schoss“ / so sprach es ihm Martin Luther nach.
Ich der Sünder / ergreife das. / Muss dazu von keinem tief gestörten Genie wissen. / Nur von mir. / Das reicht. / Von mir tief unten, / der sich das sagen lässt:
Christ der Retter ist da! / Für mich. / Der ich mir das in all den Äußerlichkeiten und unerträglichen Banalitäten / dieser Tage / sagen lasse: / Er macht das recht. / Er macht mich recht.
Albrecht Thiel, Castrop-Rauxel
Komm, Herr Jesu, sei der Gast derer, die dich nicht eingeladen haben. Wärme ihre Herzen. Zeige ihnen, wie du bist, auch wenn sie dich nicht kennen. Gib ihnen gute Ideen, wie sie freundlich zu sich selbst und den anderen sein können. // Komm Herr Jesu, sei der Gast derer, die dich aus Tradition eingeladen haben. Wärme ihre Herzen. Zeige ihnen, wie du bist, auch wenn sie dich zu kennen meinen. Gib ihnen gute Ideen, wie sie deine Lebendigkeit ganz neu erfahren und weitergeben können. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Georg Rieger, Nürnberg
Advent
Da wächst etwas
Ist das heimisch
Bestimmt nicht
Ist fremd
Soll Fremdes im eigenen Garten wachsen
Marianne Reifers, Luxor, Egypt
Du großer Menschenfreund, / wie viele Bitten musst du täglich hören, / wie viele Wünsche, wie viele Klagen. / Mit allem, was uns auf dem Herzen liegt, / kommen wir zu dir / und drängen auf Hilfe. / Aber wann hören wir deine Bitten an uns? / wann beachten wir deinen Schmerz / über den Zustand der Welt? / Wann nehmen wir deine Sehnsucht wahr / nach uns als Partnern deines Bundes?
Gott, / öffne uns Ohren und Herz / für deine Stimme. / Mach uns bereit, / dir Antwort zu geben / und dich zu trösten / mit Worten und Taten. / Lass dich jetzt erfreuen durch unser Lob.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
16. Dezember 2023
Lieber Gott, nun hat also in der vergangenen Woche die Klimakonferenz keine wirksamen Entscheidungen gebracht. Auch wenn es absehbar war, ist die Enttäuschung groß.
Es ist zum Verzweifeln. In viel zu kleinen Schritten geht es voran, an manchen Stellen sogar rückwärts. Die Veränderungen, die das Klima der Welt bringen wird, sind schon nicht mehr einzuholen.
Sind wir Menschen vielleicht einfach überfordert? Warum schaffen wir es nicht, mit der Zerstörung der Welt aufzuhören. Zu viele kurzsichtige Interessen sind im Spiel und zu wenig Mut bei den Willigen.
Es ist eine schlichte Frage, aber sie drängt sich auf: Kannst du da noch was machen, Gott? Gibt es einen Weg, den wir nicht sehen? Gibt es Lösungen, die wir nicht kennen? Öffne uns die Augen und lass uns auf das hören, was du uns zu sagen hast. Mach uns Mut und schenke uns Geduld!
Du bist das Maß aller Dinge, Anfang und Ende der Welt und die Quelle der Liebe. Amen
Georg Rieger, Nürnberg
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf