Gebet
Tagesaktuelles Gebet
O Herr, allmächtiger Gott, himmlischer Vater du hast uns an deinem heiligen Wort befohlen, / daß wir ohne Unterlaß beten und nicht müde werden sollen, / dich anzurufen zur Zeit der Not, du wollest uns erhören, / und wir sollen dich preisen. / Wir, deine Kinder, erkennen uns schuldig, deinem Befehl zu gehorchen / und dir früh und spät unser Gebet darzubringen. / Wir sind es täglich vonnöten; denn wir haben nichts, / als was wir durch das Gebet von deiner Gnade empfangen, / und haben es für eine große Ehre zu halten, daß du uns gestattest, mit dir zu reden, / da wir nur Staub und Asche sind. / Wir erkennen, daß das Beten ein guter und dir wohlgefälliger Gottesdienst sei. Aber wer ist tüchtig dazu? / Wer kann beten, wie es sich gebührt? Deshalb bitten wir dich, / o himmlischer Vater, um Gnade, recht zu beten, damit unser Gebet nicht wie unreines Brot auf deinem Altar erscheine.
Felix Wyss (1596-1666)
Geheimnisvoller, / unbegreiflicher / ewiger Gott, / wir sehen Dich nicht / und doch umgibt uns Deine Gegenwart / wie die Luft, die wir atmen, / die Wärme der Sonne, / das Licht des Tages. / / Wir sehen Dich nicht / Und doch hältst Du unser Leben, / wie die Liebe der Mutter / die Treue des Vaters, / die Geduld eines guten Freundes. / / Wir loben Deinen Namen / Du bist da für uns / barmherzig und gnädig / und mit Deinem Wort / erleuchtest Du unsere Wege. / / Großer Gott, / wir malen kleine Karos / und Du entwirfst ein Kaleidoskop / an Farben und Formen / Wir machen alles billig, käuflich und belanglos / Du verleihst jedem Deiner Geschöpfe / Würde, Leben und Einmaligkeit / / Vergib uns unsere Achtlosigkeit / Löse uns von Sehnsucht, alles im Griff zu haben. / Erlöse uns von der Gewalt, / die selbstgemachte Götzen über uns haben / / Dein Wort bleibt in Ewigkeit / Ihm wollen wir unser Vertrauen schenken. / Wir glauben, Herr, / hilf unserem Unglauben auf. / / Amen
Jochen Denker, Ronsdorf
nach Psalm 98
Gerechter Gott – so rühmen dich Psalmen und Lieder, so möchten auch wir dich rühmen. / / Aber noch bist du nicht gekommen, zwischen Recht und Unrecht zu schlichten, noch hören wir täglich etwas über Gewalt, über Rechtlosigkeit von politischen Gefangenen, über Unterdrückung von Schwachen, noch müssen wir uns täglich sagen, dass wir selber nicht genug tun, um deine Rechte siegen zu lassen. // Wunder wirkender Gott – so rühmen dich Psalmen und Lieder, so möchten auch wir dich rühmen. / Aber noch ist der Kreis der Erde kein Eden geworden. Nein, das Weltmeer, die Ströme und die Berge haben keinen Grund zum Jubeln. Sie warten auf das Wunder, dass wir umdenken und sie nicht länger eigennützig zerstören. Und viele von uns warten vergeblich auf ein Wunder: in schwerer Krankheit, nach einer zerbrochenen Beziehung, in Einsamkeit. // Barmherziger Gott – / so rühmen dich Psalmen und Lieder, so möchten auch wir dich rühmen. / Schenke uns die Zuversicht, dass du uns auch dann auf deinen Armen trägst, wenn wir uns ganz ratlos und verlassen fühlen. Gib uns Kraft und Mut, dort aufzustehen, wo Unrecht geschieht, wo Menschen gering geachtet werden, wo Rücksichtslosigkeit herrscht. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, wir bitten dich, dass wir kritisch bleiben in aller Versuchung, / dass wir nicht selbstgerecht werden gegenüber den anderen, / dass wir nicht zynisch werden in unserer Enttäuschung, / dass wir ohne Selbstmitleid leben auf dieser wunderbaren Erde in der Hoffnung auf dein Reich, das kommen wird.
Georg Rieger, Nürnberg
Gott, unser Vater, / du hast uns deinen Sohn gesandt: / Jesus, den guten Hirten, / der uns sammelt, / der uns den Weg weist, / der uns schützt in Gefahr. / Wir bitten dich: / Gib uns deinen Geist, / damit wir die Stimme des Hirten erkennen / und ihm folgen auf dem Weg ins ewige Leben.
RefLit
Erlöser, Christus, Du / / Dein Weg leuchtet ins Dunkel dieser Welt. / Deine Fussstapfen und die Deines Eselfüllens funkeln auf schwarzem Grund. / Lass mich weder hohe noch tiefe Sterne vergessen. Lass sie leuchten. / Vor irdischer Unbarmherzigkeit, trotz aller, die den Skandal verschlafen, / bitten, der Kelch möge vorbeigehen, das hast Du getan. / Hast angenommen, was nicht vorbeiging / – den Wandel – die Verwandlung in den Tod hinein / durch den Tod ins Leben vollzogen.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Hüter des Lebens / du siehst, / wie oft wir uns verloren fühlen / in einer Zeit, / in der alles möglichst schnell gehen muss, / in einer Gesellschaft, / die gnadenlos urteilt über Menschen, / in einer Welt, / deren Probleme uns oft überfordern. / / Du weißt, / wie leicht wir uns verirren / in trübe Gedanken / in leeres Gerede, / in achtloses Tun. / / Wir bitten dich: / Suche uns, / wenn wir nicht mehr wissen, / wohin wir gehören. / Finde uns auf den Irrwegen, / die uns von dir entfernen. / Rufe uns / wie ein Hirte / in deine tröstliche Nähe.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Herr Gott, unser Vater! / Du bist das Licht, in dem keine Finsternis ist - und nun hast du auch uns ein Licht angezündet, / das nicht mehr erlöschen kann und das endlich und zuletzt alle Finsternis vertreiben wird. / Du bist die Liebe ohne Kälte - und nun hast du auch uns geliebt / und uns freigemacht, dich und auch uns untereinander zu lieben. / Du bist das Leben, / das des Todes spottet - und den Zugang zu solch ewigem Leben hast du auch uns eröffnet. / In Jesus Christus, deinem Sohn, unserem Bruder, / hast du das Alles getan. Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Du väterlicher und mütterlicher Gott – dir will ich unsere Kinder anvertrauen. Die getauften und die ungetauften. Alle, die in christlichen Häusern aufwachsen und alle, die ohne Bekenntnis erzogen werden. Alle, die sich mit ihrer Religion bei uns fremd fühlen und alle, die mit ihren Fragen alleingelassen werden. // Geh du still und unerkannt an ihrer Seite, wenn wir als Pfarrerinnen und Lehrer, als Eltern und Großeltern, als Gesellschaft versagen. Leite sie an deiner lieben Hand. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Du, Gott, wir preisen und loben dich und danken dir. / Wir danken dir für das Leben, dass du uns schenkst. / Wir danken dir für das Wort, das du zu uns sprichst. / Wir danken dir für die Freude und die Kinder, für die Sonne und das Lachen. / Du, Gott, hilf und erhöre uns, wir bringen vor dich unsere Not. / Wir leiden an Unrecht, Ungerechtigkeit und Gewalt in der Welt. / Wir leiden unter der Einsamkeit, der Trauer und der Angst. / Wir leiden unter der Unsicherheit und unserer Schuld. / Du, Gott, wir sagen danke! und wir sagen hilf! / Erbarme dich unser. / Amen
Meike Waechter, Berlin
Gott, unser Freund, es ist schrecklich, täglich zu sehen, wie Kinder in unseren Schulen gemobbt werden. Man sieht wie Kindern Gewalt angetan wird, wie sie ausgegrenzt werden und über sie gelacht wird. / Wir bitten dich, beschütze sie und gib ihnen Kraft. / Und führe uns nicht in Versuchung, dass wir anderen dieses Leid zufügen. / Amen
Konfirmanden der Französischen Kirche Berlin
Ewige/r Gott / brennend im Geist, / aufrichtig im Glauben, / überrascht mit unergründlichen Wegen, / erscheinst als Gärtner, bist freundlich mit Kindern, / geduldig mit schwachen und kranken Menschen. / Und würzig im Gespräch wie Salz der Erde ... / Auf Augenhöhe mit dem ganz Anderem Deine Schöpfung begreifen ... / sich als Teil davon anerkennen und wahr werden. / Lass mich lernen von der Kresse, was Auferstehung heisst. / Leiblich. Grad und klar in den Frühling spriessen, grünen. / Halleluja, es ostert in mir und um mich herum. / Wer nimmt es wahr? Ich glaube Du. / Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Gnädiger Gott, du sprengst die Ketten des Todes / und zerbrichst den Riegel, der uns das Leben versperrt. / Du sendest deinen Sohn; / er geht seinen Weg mitten durch unsere Welt, / und wir können ihm folgen – / nicht nur in diesem Leben, / sondern durch den Tod hindurch / in ein Leben, das unvergänglich ist – in das Licht. / Es wäre so einfach, deinem Weg zu folgen / und sich auf dich zu verlassen. / Aber wir schaffen es nicht, / die Stimmen der Furcht und der Traurigkeit / in uns zum Verstummen zu bringen. / Sie reden zu uns, wir hören ihnen zu, / manchmal Tag und Nacht. / Und oft scheinen sie uns zuverlässiger zu sein, / als die Stimme deines Wortes und als dein Licht. / Darum bitten wir um deinen Geist, / der uns auf die Beine stellt, / der unsere Ohren und Augen, / unseren Verstand und unser Herz öffnet / für deine Ostertat und für dein Kommen. / Gott, wende dich jetzt zu uns und sei bei uns! Amen.
RefLit
Barmherziger Gott, / die Botschaft von deiner alles erneuernden Kraft / trifft bei manchen von uns eine große Sehnsucht: / die Sehnsucht, endlich ausbrechen zu können / aus allen festgefahrenen Lebensmustern, / anders reagieren zu können / auf Herausforderungen und Krisen / und sich endlich mehr am Leben zu freuen. / Andere möchten dagegen gar nichts verändern, / sind glücklich mit dem, / was sie haben, und wie sie sind, / oder sie fürchten alles Neue mehr / als das vertraute Leiden. / Du, Gott, weißt, was wir brauchen, / damit unser Leben nicht erstarrt. / Öffne uns für dein gutes Wort / und bewege uns / im Einklang mit deinem Willen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, deine Stimme reist von einem Ende der Erde zum anderen. Unhörbar ist deine Stimme, deren Schall sich überall verbreitet. Dein Wort ist ein Geheimnis. / Wir versuchen, auf dich zu hören, dich zu verstehen, dir zu folgen. / Aber oft sind unsere Ohren verschlossen, unsere Herzen träge und unsere Blicke anderen Dingen zugewandt. / Unsicherheit und Sorgen sind unsere lauten Begleiter. / Öffne unsere Ohren, öffne unsere Herzen, schärfe unseren Blick. / Dass wir dich wahrnehmen und hören wie der Himmel von deiner Herrlichkeit erzählt und das Werk deiner Hände verkündet. / Amen
Meike Waechter, Berlin
Es heißt, dass du die Ketten des Todes sprengst, doch wir sehen weiter so viel Leid und Sterben auf dieser Welt. Wir hören, dass sich durch deinen Tod alles verändern soll, doch wir fühlen uns in den Gegebenheiten unseres Lebens gefangen. Zeige uns einen Ausweg aus unserer Mutlosigkeit! Schenke uns den Blick dafür, wo die Überwindung des Todes augenscheinlich wird!
Georg Rieger, Nürnberg
Erlöser, Christus, Du / / Dein Weg leuchtet ins Dunkel dieser Welt. / Deine Fussstapfen und die Deines Eselfüllens funkeln auf schwarzem Grund. / Lass mich weder hohe noch tiefe Sterne vergessen. Lass sie leuchten. / Vor irdischer Unbarmherzigkeit, trotz aller, die den Skandal verschlafen, / bitten, der Kelch möge vorbeigehen, das hast Du getan. / Hast angenommen, was nicht vorbeiging / – den Wandel – die Verwandlung in den Tod hinein / durch den Tod ins Leben vollzogen. / / Kann und soll ich Dir dafür danken? Heute? Angesichts der Gegenwart? / Wenn ich es kann, dann danke ich. Denke ich ... heute noch / Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Herr Gott, ich bin vor deinen Augen; laß mich daran gedenken, wo ich stehe und gehe! / Herr, mein Gott! Die Sünde ist ein ewiges Gift; bewahre mich / vor allen Versuchungen zur Sünde! / Du bist heilig, o mein Gott; hilf mir durch deinen Geist dir ähnlich zu werden. / Laß mich hassen, was du hassest, und Lieben, was du liebest! / Laß es mich nie vergessen, o Jesu Christe, was ich dir zu danken habe. / Wer kann deine Liebe aussprechen? Du bist für uns Menschen gestorben; als ein Missetäter angeheftet an einem Kreuze, / du Heiliger und Unschuldiger! Du bist gehorsam gewesen bis zum Tod, / auf daß du allen denen, die dir gehorsam sind bis in den Tod, / eine Ursache der ewigen Seligkeit werdest. Ich danke dir; ich bete dich an; ich wünsche dir hier in der Gottseligkeit, / dort in der Herrlichkeit ähnlich zu werden. / Hilf mir dazu, und schenke mir deinen Geist, ohne den ich nichts Christliches, / und durch den ich alles vermag.
Johann Caspar Lavater (1741-1801)
Gott, Mutter und Vater, wir bitten dich für die Kinder in der Welt, / dass sie in Frieden aufwachsen, / dass sie nicht entführt oder missbraucht werden. / Wir bitten dich, dass jedes Kind seinen eigenen Weg gehen darf. / Amen
Konfirmanden der Französischen Kirche Berlin
Ja, lieber Gott, / heute sollen sich alle Menschen freuen / und fröhliche Lieder singen über dich, / denn du hast Jesus auferweckt von den Toten. / Du hast denen, die traurig waren, / die Tränen abgewischt / und sie wieder froh gemacht. / Die, die Angst hatten, / ganz allein und verlassen zu sein, / hast du ermutigt / mit dem Versprechen, / dass Jesus immer bei ihnen ist. / / Ja, Gott, wir sind froh, / dass wir von dir hören. / Du tröstest auch uns / und bist immer bei uns. / Deine Liebe ist größer, tiefer und weiter / als wir denken können. / Du bist wunderbar, Gott. / Zu dir wollen wir gehören!
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott, der du uns in deinem Sohn entgegenkommst, wir feiern dich in diesen Tagen als den Auferstandenen und fragen uns doch, was Auferstehung für uns bedeutet. Unser Verstand kann dem Wunder von Ostern nicht folgen und unser Herz ist für deine Liebe nicht aufgeschlossen genug. Zeig uns, wie wir Auferstehung glauben und leben können!
Georg Rieger, Nürnberg
Im Morgengrauen meiner Gedanken suche ich dich, / aber ich finde dich nicht. / Ratlos stehe ich am Ort des Versagens, am Ort meiner Ohnmacht und Trauer. / Ich weiss nicht weiter. / / Die Vergangenheit haftet an mir, zieht mich hinunter. / Ja, ich selber bin in diesem Grab gefangen. / Mein Verlangen nach Leben ist nicht stark genug. / Es vermag nicht den schweren Stein zu wälzen, der mich vom Leben trennt. / / Doch ohne dass ich selber irgendetwas tue, / beginnt sich der Stein zu lösen. Er wird von aussen zur Seite gerollt. / Das Licht des neuen Tages strömt hinein. / / Du lässt mich aus dem Grab steigen und ins neue Leben hineintreten, wie neu geboren. / Ich danke dir, Herr Jesus Christus, dass du meine Schuld und mein Verzagen überwunden hast. / Wie ein älterer Bruder nimmst du mich an der Hand und sagst: / „Ich lebe und du sollst auch leben!“
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Jesus Christus, ich will jetzt an dein Leiden denken. Es führt kein Weg daran vorbei. Ich will an dein Alleinsein denken, an die Schritte, die du auf deinem Weg ans Kreuz gehen musstest. Ich möchte es nachempfinden, was du getragen hast. Was hat dich die Liebe gekostet hat, die dich zu mir führte? Hilf mir, ruhig zu werden, mir Zeit zu nehmen. Öffne mich so, dass mich nichts daran hindert, bei dir zu sein: nicht die Angst vor dem Leiden, nicht die Abscheu vor allem, was mir die dunkle Seite des Lebens zeigt. Hilf mir, im Schatten des Kreuzes zu stehen. Hilf mir, das auszuhalten. Amen.
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Bruder Jesus / / Du weisst wie feierlicher Abschied geht. / Deinen Nächsten machst Du nichts vor. / Sie Dir auch nicht. Obwohl ihre Absichten anders sind als Taten werden. / Ob wir heute auch so sind? Dinge behaupten, die wir nicht halten können? / Hilf uns im Abschied! Im Sterben, im Weitergehen. / Lass uns Leben feiern. Auch am Ende. Miteinander. / Amen
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Gott, den wir Vater und Mutter nennen dürfen – mach uns gewiss und mutig, als deine Kinder in der Welt aufzutreten – sie braucht die Nachricht, dass du eine Teilhabe aller Menschen an Wohl und Gerechtigkeit willst. // Jesus, den wir Bruder und Freund nennen dürfen – mach uns aktiv und solidarisch, als deine Geschwister in der Welt aufzutreten – sie braucht Zeichen tätiger Liebe, um an dich glauben zu können. // Heiliger Geist, den wir als Tröster und Führerin in uns spüren dürfen – mach uns kreativ und ausdauernd, die Welt in deinem Sinn zu verändern, aber auch auf die Vollendung durch dich warten zu können. // Dreieiniger Gott – tröste uns, wenn uns in diesem Leben nicht alles gelingt. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg