Wochenrückblick
26. Februar 2022
Ach mein Herr, Gott des Friedens!/ KRIEG, und das so nah! FEUER im europäischen Haus! Einem Land wird in Wort und Tat das Existenzrecht in seinen Grenzen abgesprochen. Es wird böse umzingelt und mörderisch überfallen. / Mir kommen Bilder von zerfetzten, brennenden und sterbenden Menschen, von fliehenden, verängstigten, zutiefst verstörten Kindern.
Ich gestehe ein: Ich weiß über dies Land nur wenig Aktuelles. Im letzten Jahrhundert war es Ort beispielloser Verbrechen. Acht Jahre Krieg und Besetzung eines Teiles des Landes habe ich nur am Rande zur Kenntnis genommen. / Wer hat was verkehrt gemacht, Verhängnisvolles geredet oder getan? / Jetzt ist Krieg. Wo führen wieder Wege zum Frieden? Und was soll ich denken und tun? / Die Diakonie einer reformierten Kirche dort in der Ukraine bittet um Hilfe für ihre Projekte. Als Jugend- und Konfirmandengabe 2022 ist diese Hilfe geplant. / Meine rheinische Kirche hat Verbindungen nach Pskow, in Russland an der Grenze zu Estland. Eines der ersten modernen Behindertenzentren in Russland, entstanden nach Versöhnungsbegegnungen in der einst von Deutschen grausam besetzten Stadt, Verbindung auch mit der russisch-orthodoxen Kirche.
Friedenswege, Friedenschancen noch im Krieg? / Herr, gib du mir Klarheit für das, was ich jetzt tun kann und soll. Mach mich stark gegen Lüge, Kriegsgeschrei, Feigheit, zynische Fühllosigkeit und gegen nur scheinbar logische, aber verhängnisvolle Konsequenzenmacherei. / Halte mich beim großen Traum von deinem Schalom. Aber lass mich keine Zeit vergeuden mit eigenen Friedensträumereien. Mach mich widerständig und wirklich solidarisch mit denen, die jetzt leiden! / Und wehre du denen, die so Böses planen und tun.
"Jesus, sammle meine Sinne, dass die Seele nicht zerrinne in den Schreckensbildern dieser Welt. Sei du selbst die gute Wache, die im innersten Gemache des Gemütes Ordnung hält."// (nach EKG 305, 4)
Stefan Maser, Kamp-Lintfort