Wochenrückblick
26. März 2022
Wir danken dir, Gott, dass du uns durch dein Wort, durch deine Liebe und durch deine Gnade Halt und Orientierung gibst. Das bewahrt uns davor, Ideologien anzuhängen oder nur nach dem eigenen Vorteil zu entscheiden. / Doch momentan ist es schwer, mit den Überzeugungen zu leben, an die wir uns gewöhnt haben. Dass Krieg nicht sein darf, ist kein hilfreicher Satz, wenn einer seine Großmachtphantasien auslebt und einfach losschlägt. Dass Kriegswaffen eigentlich abgeschafft gehören und schon gar nicht geliefert, steht gerade dem gegenüber, dass Menschen ihre Heimat und ihr Leben verteidigen wollen.
Helfen können wir denen, die vor dem Krieg fliehen. Beten können wir für die, die dortbleiben und sich verteidigen, retten, aufräumen, auch gewaltlos Widerstand leisten. / Doch was antworten wir denen, die uns um Waffen bitten? Sie zu liefern heißt, sich mitschuldig zu machen am Tod von Menschen, die ja auch nicht aus eigenem Antrieb zu den Angreifenden gehören. Ablehnen bedeutet, die ukrainischen Menschen sich selbst zu überlassen. Und über allem steht die Bedrohung durch Waffen, die alles zerstören würden, um was es uns eigentlich geht. Was wir auch tun, es ist falsch.
Bewahre uns dennoch davor, dass wir einfachen Lösungen nachgeben. Gib uns aber das richtige Maß beim Abwägen. Lass uns auf unsere Worte achten, die so verletzend sein können. Mach uns bewusst, wie verstrickt wir in alles sind. Schenke uns aber auch den Mut, Entscheidungen zu treffen, die unbequem, aber wichtig sind. / Und vor allem, Gott: Gib uns deinen Frieden!
Georg Rieger, Nürnberg