Wochenrückblick
19. August 2023
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist,
was ist nur los mit uns, dass wir ein so seltsames Land sind?
Warum dauert Vernünftiges so lange, wenn es denn überhaupt gewollt wird?
Woher kommt die allseitige Bedenkenträgerei?
Warum braucht selbst das, was dringend ist, so viel Zeit?
Warum werden – sobald irgendetwas passiert: der Angriff auf einen Politiker, zum Beispiel – abstrakte Werte beschworen: Demokratie, etwa?
Wo doch jedem Menschen, der außerhalb der Parlamente sein Geld verdient, klar ist: Dieses Beschwören nützt nichts und nährt nur den Verdacht:
Vom Alltagsärger haben die, die uns regieren, keinen Schimmer. Schlimm, dass es so mit uns steht.
Wir sind nicht in Form. Und das: wo man hinschaut. Im Endspiel der Frauen-WM stehen England und Spanien.D eutschland schied in der Vorrunde aus. Nicht clever genug.
Gewiss: Alltagsfreude gibt es auch. Aber fast nur noch im Privaten. Was die große Öffentlichkeit angeht, nehmen die Sorgen zu.D er Einfluss Russlands in Afrika wächst. Donald Trump scheint nicht zu bremsen. Von Lukaschenko bis zu Assad muss einem angst und bange werden.
Man müsste sich einmischen. Aber ohne Mut und ohne funktionierendes Flugzeug geht das nicht.
Nein, uns bleibt nicht nur Galgenhumor. Uns bleibt das Flehen zu Dir. Und das tun wir.
Wir flehen zu Dir. Um unserer selbst und der nachwachsenden Generationen willen.
Sieh, was so sehr lähmt: Das Sich-Verstecken im Formalen, das Nicht-mehr-Unterscheiden-Können von wichtig und unwichtig, der Verlust von Selbstverständlichkeiten des Anstands. Dass der Ehrliche der Dumme ist.
Gib uns Menschen, die wie das Kind im Märchen von des Kaisers neuen Kleider, die Wahrheit erkennen und aussprechen. Gib eine gedeihliche Zukunft. Gib eine Umkehr zum Leben. Zu Dir.
Wir bitten Dich. Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim