Wochenrückblick
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, //
wir werden pausenlos in Beschlag genommen von Nachrichten und Reportagen. / Sie beanspruchen uns. / Sie gehen uns nach. / Sie beunruhigen uns. / Sie machen uns Angst. / Wir kommen uns vor wie Rädchen in einem riesigen Apparat, / der irgendwohin steuert. / Und wir spüren, wie schwach wir sind. //
Jetzt aber nehmen wir uns Zeit für Dich. / Und schon das empfinden wir als Freiheit. / Schon das gibt uns Hoffnung. / Wir brauchen diese Zeit für Dich. / Wir brauchen sie nicht, / um Dir zu sagen, / was Du schon weißt. / Wir brauchen sie nicht, / um Dir unsere Meinungen, Ideale und Empörungen mitzuteilen. / Wir brauchen diese Zeit für uns selbst. / Um zur Ruhe zu finden vor Dir. / Um auf Dich zu hören. / Um an das zu denken, / wofür wir Dir danken. / Und das ist viel. / Um an die zu denken, / von deren Not wir wissen. / Und die sind viele. //
Warum nur sind wir so eingespannt ins Getriebe dieser Welt? / Warum nur haben die Nachrichten, / die uns erreichen, / ein so großes Echo in unserer Seele? / Warum nur vertrauen wir so wenig auf Deine gute Nachricht? / Gewiss: der kriegslüsterne Putin und der selbstverliebte Trump / können Schlimmes anrichten / und haben es ja auch schon getan. / Aber du kannst noch in dieser Nacht / ihre Seele von ihnen fordern. / Je mehr sie sich wie kleine Götter aufführen, / desto mehr rennen sie in ihr Verderben. //
Warum wissen wir das nicht in unserem Herzen? / Warum lässt uns das nicht gelassen sein? / Was hilft es, dass wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach? / Fallen wir wegen der Mächte dieser Welt aus Deiner Hand? / Kann das, was sich auf Erden zum Bösen entwickelt, / unsere ewige Zukunft bestreiten? / Sind wir nicht teuer erkauft? //
In der Nacht zum Sonntag wird erneut die Zeit umgestellt. / Wir erhalten eine Stunde mehr. / Im nächsten Frühjahr wird uns die dann wieder abgezogen. / So werden wir gleich zweimal durcheinandergebracht. / Obwohl das niemand will, / kann sich das noch oft wiederholen. //
Du, Herr, hast auch die Zeit umgestellt. / Ein für alle Mal. / Da muss sich nichts wiederholen / und wird es auch nicht. / Als die Zeit erfüllt war, / bist Du zu uns gekommen / und umfasst nun unser Leben / mit dem Schrei vom Kreuz / und dem Licht des Ostermorgens. / Dafür sind wir Dir von Herzen dankbar. / Und wir fragen uns, / warum wir dennoch so oft furchtsam sind und kleingläubig. / Warum nur? //
Amen.
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim