Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Ach Gott – wie nachlässig ist doch mein Gebet. So vieles kommt dazwischen. So vieles spricht dagegen . So vieles lenkt mich ab. So vieles trennt mich von dir. // Sprich du mich an, damit ich antworten kann. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Du, / heiliger, / gerechter, / langmütiger, / huldreicher, / treuer und / geduldiger Gott. / Vergiss uns nicht. / Tröste uns. / Lass uns bei Dir geborgen sein. / Schenke uns Ruhe. / Du führst uns aus der Gefangenschaft heraus. / Deine Güte reicht so weit wie der Himmel. / Du weisst, was wir brauchen. / Du bist grösser als unser Herz. / Gibst hoffnungslosen Hoffnung. / Bist Sündern und Sünderinnen gnädig. / Dein Erbarmen rettet uns / aus dem Tod ins Leben. / Amen
frei nach einer Litanei der Barmherzigkeit
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Gott, wir sehen das Unrecht um uns herum. Wir sehen das Unrecht, dass anderen geschieht. Wir sehen das Unrecht, dass uns widerfährt. Wir sehen, wo wir unrecht getan haben. Aber du bist Hoffnung. Die Hoffnung auf eine andere Welt. Die Hoffnung auf Recht. Die Hoffnung auf deinen stärkenden, heil- machenden Geist. / Lass uns Abstand gewinnen von dem was uns beschwert. Lass uns deine Hoffnung wieder sehen. / Lass uns Erfahrungen machen mit dir und deinen Zusagen. Lass uns einen gestärkten Glauben entdecken. Amen.
Selma Dorn, Leipzig
Ich will keine großen Worte machen, Herr. / Es ist wahr, dass ich oft vergesse, dass du da bist. / Es ist wahr, dass ich dich oft erst dann anrufe, wenn es schon fast zu spät ist. / Es ist wahr, dass ich nicht immer verstehe, warum du untätig bist, / wenn alles in Bewegung ist in der Welt und in meinem Leben. / / Aber du bist da, / und das ist es, was wichtig ist. / Nichts könnte dich von hier losreißen, / nichts könnte uns dir entreißen, / nichts könnte dir die Welt entwinden. / / Du bist da, Herr. / Mehr als mein Glaube oder meine Angst oder meine Torheit / ist es das, was zählt.
« Tu es là » aus Alain Arnoux: Passage, Réveil Publications, Lyon 1998, S.54
Christoph Landré, Berlin
Gott, / du bist barmherzig. / Wir bitten dich: / Erinnere dich an dein Erbarmen und an deine Güte / und sieh nicht auf unsere Schuld, / damit wir einen Freiraum haben, / in dem ein Neuanfang möglich ist. / Dies bitten wir dich im Namen Jesu Christi.
RefLit
Herr unser Gott! Wenn wir Angst haben, dann laß uns nicht verzweifeln! / Wenn wir enttäuscht sind, / dann laß uns nicht bitter werden! Wenn wir gefallen sind, dann laß uns nicht liegen bleiben! / Wenn es mit unserem Verstehen und mit unseren Kräften zu Ende ist, dann laß uns nicht umkommen! / Nein, dann laß uns deine Nähe und deine Liebe spüren, die du ja gerade denen verheißen hast, / deren Herz demütig und zerschlagen ist und die sich fürchten vor deinem Wort. / Zu allen Menschen ist ja dein lieber Sohn gekommen als zu solchen, die so dran sind. Eben weil wir Alle so dran sind, ist er im Stall geboren und am Kreuz gestorben. / Herr, erwecke uns Alle und halte uns Alle wach zu dieser Erkenntnis und zu diesem Bekenntnis!
Karl Barth (1886-1968)
Ach Gott – wie nachlässig ist doch mein Gebet. So vieles kommt dazwischen. So vieles spricht dagegen . So vieles lenkt mich ab. So vieles trennt mich von dir. // Sprich du mich an, damit ich antworten kann. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Gott, wir danken dir, dass du in unserer unruhigen Umgebung eine offene Tür für uns hast. Wir können hindurchgehen. Wir dürfen auf dich zugehen. Denn du bist da. Du rufst uns zu dir. Amen.
Selma Dorn, Leipzig
Lord, you hear every cry. We think of the places on this earth where war is destroying lives, homes and land. We hold them up to you and pray for your mercy. Hold back the powers that threaten with the use of nuclear weapons. Save us from this madness and from the madness of terrorism. Help us to stand up to the powers of death, greed and nationalistic bigotry. Give us the courage to question prejudice and call out injustice. Lord, in your mercy hear our prayer.
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Herr und Vater, / am Beginn dieses Jahres, / und das ganze Jahr über, / entfalte in mir durch deinen Geist das Wort, / das du mir durch deinen Sohn sagst. / Pflanze mir dieses Wort fest ein, / das ein „Ja“ ist, das Liebe ist. / / Und so gib mir / Mut zur Freiheit, / Mut zur Entscheidung, / Mut zur Aufrichtigkeit, / Mut ich selbst zu sein, / wie du willst, dass ich es sei / mit deinem Sohn Jesus Christus.
« Le courage des choix »“ aus: Alain Arnoux: Passages, Réveil Publications, Lyon 1998, S. 62
Christoph Landré, Berlin
Wie ein guter Vater oder wie eine gute Mutter / stehst Du hinter mir / und schenkst mir Halt. / Ermutigst mich / aus zu atmen / aus zu sprechen / aus zu tragen und aus zu stehen / wohin du mich mit deiner Verheissung ziehst.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Jesus, Brot des Lebens, teile dich aus! / Zuerst denen, die hungern als Brot, als Reis, als Hirse, als Milch, und denen, die Durst haben als Wasser. / Dann denen, die nach Gerechtigkeit hungern, und denen, die nach Frieden dürsten. / Teile dich den hungernden Seelen aus als Liebe, den Verzagten als Hoffnung, den Entmutigten als Glaube. / Jesus, Brot des Lebens, sei du in den Kranken, in den Arbeitslosen, in den Einsamen, in den Ängstlichen, in den Traurigen, in den Sterbenden, teile dich ihnen aus und nähre sie mit Glauben. / Jesus, wir fordern keine Wunder von dir, aber wisse: Wir haben auch nichts dagegen. Es liegt ja so vieles an uns und nicht an dir. Aber hilf, dass uns das Wunder gelingt, Gerechtigkeit in der Welt zu säen, damit Friede wächst. / Die Lebenshungrigen sättige, die Lebensmüden mache fröhlich. Gib uns unser tägliches Brot und sei auch unser tägliches Brot, in Wort und Wahrheit und im kleinen Wunder auf unserm Weg. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
Du weißt alles, worin ich gefehlt habe. / Vater, ich will nichts vor dir verhehlen; ach wenn ich jeden meiner Fehltritte noch wüßte, / ich wollte dir alle namentlich bekennen. Öffne du selbst mir den Blick, daß ich mich recht erkenne und herzlich demütige vor dir. / Denn wohin kann ich auch an dem Tag, / der mich zur Buße auffordern soll, meine Zuflucht nehmen, / als zu dir und dem, den du für uns zur Erlösung gemacht hast? / Herr, mein Gott und Erlöser, reinige mich von meiner Sünde. / Wenn wir unsere Sünden bekennen, so bist du ja treu und gerecht, / daß du uns die Sünden vergibst und uns reinigst von aller Ungerechtigkeit. Amen.
Nikolaus von Zinzendorf (1700-1760)
Allgütiger Gott, / manchmal ist es zum Verzweifeln. / Da wird uns alles zu viel. / Wir machen uns Sorgen um uns selbst / um unsere Lieben, / um die Zukunft unserer Welt / / Wir beten und rufen zu Dir. / Wie oft haben wir das getan? / Und Du hüllst Dich in Schweigen. / / Beten wir falsch? / Beten wir das Falsche? / Sind wir die Falschen, die zu Dir rufen? / / Doch woher nähmen wir das Recht, / mit Dir ins Gericht zu gehen? / / Aber ist es doch die Hoffnung, / die Du in unser Herz gegeben hast, / die uns zu Dir rufen lässt! / Es ist doch Dein Wort, / dass uns mehr verheißt / als wir heute sehen! / / Wir trauen Deinem Wort mehr / als unserer Erfahrung, / wenn wir zu Dir kommen / und beharrlich bitten, / dass Du erscheinst, / dass Du hilfst, / dass Du unsere Hoffnung ansiehst / und aus dem Funken, / der uns manchmal nur noch bleibt / ein neues Feuer schlägst. / / Zu Deiner Ehre soll das geschehen / und zu unserem Heil. / / Amen. /
Jochen Denker, Ronsdorf
Eternal God, in Jesus Christ your light shines in our darkness, bringing joy to our sorrow and presence to our loneliness. We pray for all who are homesick, missing friends and family. We pray for those who are ill and for those who are grieving a loss. Comfort us during these long nights of winter and lead us into the light of day.
Catherine McMillan, Dübendorf, Schweiz
Gott, wir danken dir, / dass du uns wunderbar gemacht hast. / Du hast uns Leib und Seele gegeben, / unsere Sinne und unseren Verstand, / und füllst unser Leben / mit einem großen Reichtum an Erfahrung. / Erhalte uns die Fähigkeit, / über das Leben zu staunen / und uns an unserem Geist / und an unserem Körper zu freuen. / Mach uns frei, / unsere Sinnlichkeit zu genießen / und auch unsere Sexualität / als gute Gabe von dir zu verstehen. / Vergib, wenn wir einander kränken / oder immer nur sehen, / was nicht so ist, wie wir es uns wünschen. / Löse uns aus den Fesseln / unserer leibfeindlichen Traditionen. / Gib, dass wir uns in unserer Ganzheit / als von dir gewollte und bejahte Menschen begreifen. Amen.
RefLit
Barmherziger Gott, / Nicht nur Feinde von außen bedrohen uns, / der schlimmste Feind / verbirgt sich manchmal in unserem Innern, / flüstert uns Angst ein, / untergräbt unser Selbstbewußtsein, / und verbietet uns die Sehnsucht nach Glück. / Du bist nichts wert, / macht er uns glauben, / du kannst nichts, / du taugst nichts, / du hast kein Recht, / stolz zu sein auf deine Erfolge. / Mit vielen Stimmen / redet er uns unsere Lebensfreude kaputt, / und fromme Sprüche benutzt er gerne, / um unsere Seele niederzuhalten. / Gott, wir sind diesem Feind so wenig gewachsen! / Wir schaffen oft nicht einmal, / ihn zu enttarnen, / geschweige denn, / ihn zu besiegen. / Bis in die Träume verfolgt er uns, / und selbst in Augenblicken des Glücks / gelingt es ihm manchmal, / uns zu überfallen. / Gnädiger Gott, wir bitten dich: / befrei uns aus seinem Würgegriff. / Lass unsere Seele aufatmen / unter deinem Zuspruch. / Denn du sagst doch ja zu uns. / Dir sind wir recht / auch mit unseren Schwächen, / du vergibst uns unsere Schuld, / damit wir leben können / aufrecht und frei. / Gott, stärke uns / durch dein Erbarmen.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Gott – wie soll ich dich anreden? // Vater – Freund – Richter – Lehrer – Arzt – Schöpfer - Helfer … // Was sagen all diese Namen? Komm doch bitte selbst und überrasche mich mit deiner unbeschreiblichen Gegenwart. AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Herr der Welt, / wir sehen in diesen Tagen / überall Bilder von Karnevalsjecken. / Sie bringen sich feucht fröhlich in Stimmung / und enthüllen mit ihren Späßen / manche unbequeme Wahrheit, / auch über sich selbst / und über die Trostlosigkeit des Alltags, / aus dem sie zu entkommen suchen. / / Daneben sehen wir in diesen Tagen / auch die Bilder verzweifelter Menschen / auf der Flucht vor brutaler Gewalt und Krieg. / Sie sind dankbar, / überhaupt noch am Leben zu sein. / Aber Viele sind auch bitter, / weil ihnen sonst nichts geblieben ist / von ihrem kärglichen Alltag, / nach dem sie sich sehnen. / / Gott, jeden Tag kommt uns so viel Gegensätzliches vor Augen. / Wir werden hin- und hergeworfen in unseren Gefühlen / und stumpfen ab gegen Lachen und Weinen. / / Du, Gott siehst alles / und in allem die große Sehnsucht / nach einem befreiten Leben, / aus dem alles Schwere und Bittere weicht / und endlich Raum wächst / für eine Freude, / die über alle Tage trägt. / / Still diese Sehnsucht, Gott, / und erbarme dich unser / und unserer Welt.
Sylvia Bukowski, Wuppertal
Herr, unser Gott, lieber Vater! / Gib ein wenig, vielleicht aber auch einmal viel Morgenglanz der Ewigkeit / hinein in die Gefängnisse in allen Ländern, in die Kliniken und Schulen, / die Ratssäle und Redaktionsstuben, in alle die Orte, / wo die Menschen leiden und wirken, reden und beschließen und so leicht vergessen, / daß du im Regimente sitzest und daß sie dir verantwortlich sind. / Und gib solchen Morgenglanz hinein auch in die Herzen und in das Leben unserer Angehörigen / zu Hause und der vielen uns bekannten und unbekannten Armen, Verlassenen, Verwirrten, / Hungernden, Kranken und Sterbenden! Versage ihn auch uns nicht, wenn einmal unsere Stunde schlagen wird! / Großer Gott, wir loben dich. Auf dich hoffen wir allein, / laß uns nicht verloren sein! Amen.
Karl Barth (1886-1968)
Gott, du hast versprochen, uns nahe zu sein. Uns Hilfe und Kraft zu geben. Wir vergessen dich schnell in unserem Alltag. Wir blenden dich schnell aus. Oft unabsichtlich. Wir sehen dann nur die holprigen Wege vor uns. Dabei ist dein Versprechen gültig. Du bist da. Amen.
Selma Dorn, Leipzig
Gott des Himmels und der Erde! / Wir danken dir, / dass du mitten in der Zeit der Welt / diesen Tag für uns gemacht hast. / Wir danken dir, / dass du uns an ihm erinnerst, / wie freundlich du uns rufst / und wie du uns an der Ruhe teilgibst, / die Leib und Seele erfrischt. / Dein Wort hat die Welt geschaffen. / Mit deinem Wort erhältst du uns. / Von deinem Wort leben wir. / Vor dir breiten wir aus, / wodurch wir dich vergessen, / was uns erschreckt, / wo wir meinen, uns sei Unrecht geschehen, / und wo wir Unrecht an anderen getan haben. / Lass uns Abstand gewinnen von dem, / was hinter uns liegt, / und neues Vertrauen zu dir fassen. / Überströme uns mit deinem heiligen, / heilmachenden Geist. Amen.
RefLit
Gott, Quelle des Lebens, / himmelweit ist deine Güte, deine Liebe nah auf Erden. / Sieh herab auf mich heute Morgen, sieh mich gnädig an und höre gern dein Lob und meinen Dank. / Breite deine Flügel aus über alle, die bei dir ihre Zuflucht suchen, mach uns satt mit deinen Gütern, mit Hoffnung, mit Liebe, mit Wahrheit. / Dich lobe und dich preise ich und ich danke dir für die Güte, auf die wir hoffen. Amen.
Jürgen Kaiser, Berlin
frei nach einer Litanei der Barmherzigkeit
Jesus Christus, / Gesalbter, Gekreuzigter, Auferstandener / lass mich in meinen heutigen Brüdern und Schwestern Dich erinnern und finden. / Einen Hauch vom Mitgefühl, das Du hast, / eine Spur von der Kinderliebe, die Du vorlebst, / eine Ahnung vom Leben, das sorglos ist und frei. / Vielen Dank dafür.
Kathrin Rehmat, Biel, Schweiz
Wie gern möchten wir glauben, dass du längst den gesandt hast, der den Elenden Recht spricht, der den Armen hilft gegen ihre Bedränger, der der Welt großen Frieden bringt. Aber immer wieder schreit uns die Erde ihr Leid entgegen. Immer wieder nisten sich Zweifel in uns ein, ob wir von dir noch etwas zu erwarten haben. Gott, sieh unsere Sehnsucht, heile unsere Zerrissenheit und lass Gerechtigkeit und Frieden wachsen in unserer Welt. Sende uns deinen Heiligen Geist, damit wir das rechte Maß finden für Ruhe und Aktion, für Reden und Stille. Amen
Georg Rieger, Nürnberg