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Körtner: Fragwürdige Synthese von Christentum und Kultur
Kruzifix-Verbot in Schulzimmern Beitrag zur Religionsfreiheit
Diese Synthese sei "in doppelter Hinsicht problematisch", so der Vorstand des Instituts für systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Wien: "Ebenso wie Kultur, Gesellschaft und Staat vor einer Klerikalisierung zu schützen sind, so ist auch der christliche Glaube gegen seinen ideologischen und politischen Missbrauch zu verteidigen."
Wer am Kreuz Anstoß nehme, habe "möglicherweise mehr von der Anstößigkeit der christlichen Botschaft verstanden als so mancher 'Kulturchrist'". Körtner erinnert in diesem Zusammenhang an die Position der Evangelischen Kirche in Italien, die im Kruzifix-Verbot in Schulzimmern einen Beitrag zur Religionsfreiheit sehen. In Richtung Römisch-katholische Kirche meint Körtner: "Unausgesprochen steht hinter dem Protest die kurzschlüssige Gleichsetzung von christlich und katholisch." Der weltanschaulich neutrale Staat lebe von Voraussetzungen, "die er weder schaffen noch garantieren kann", hält Körtner fest. Dazu leisteten die christlichen Kirchen und die übrigen Religionsgemeinschaften "einen wichtigen Beitrag".
Wien (epdÖ) In der Debatte um Kreuze an öffentlichen Orten hat der evangelische Oberkirchenrat H.B. am Dienstag, 17. November, eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin verwehrt sich das evangelisch-reformierte Leitungsgremium ''gegen jegliche Vereinnahmung seitens der Kreuz-Befürworter''.
RNA (5.11.09). Während das offizielle Rom den Entscheid des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom Dienstag zum Kruzifix-Verbot in italienischen Schulzimmern anfrechten will, jubeln die evangelischen Christen Italiens. Domenico Maselli, Präsident der FCEI, der Vereinigung Evangelischer Christen Italiens, begrüsst das Urteil, da es der Religionsfreiheit diene.