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Euer Leben ihr bessern müsst
Lied zum Johannistag am 24. Juni: Wir wollen singn ein' Lobgesang (EG 141)
Am nächsten Dienstag ist der 24. Juni. Verbinden Sie etwas mit diesem Datum?
Die Genießer unter Ihnen sicher das Ende der Spargelzeit. Andere denken mit einem gewissen Schrecken daran, dass dann genau in 6 Monaten schon wieder Weihnachten ist – also fast schon Zeit, das Krippenspiel auszuwählen! Im lutherischen Festkalender, auf den zu achten auch für Reformierte manchmal anregend sein kann, ist dieser Tag der Johannistag. Das Datum ist bewusst gewählt, um die Ansage des Johannes zu verdeutlichen „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Joh3,30.
Das Lied für den Johannestag erinnert im Spiegel aller vier Evangelien an die Predigt des Täufers. Die Version des Johannesevangelium kommt in der 4. Strophe vor. Sie erwähnt auch den Zeigefinger des Johannes, dem Matthias Grünewald auf seinem Altarbild ein berühmtes Denkmal gesetzt hat.
In der 6. Strophe heißt es: „Wir danken dir, Herr Jesu Christ, des Vorläufer Johannes ist; hilf, dass wir folgen seiner Lehr, so tun wir dir die rechte Lehr.“
Aber brauchen wir den Vorläufer Jesu noch, nachdem Jesus gekommen ist, und wir uns zu ihm bekennen? Brauchen wir seine Predigt, die das Lied - sehr entschärft – zusammenfasst: „Euer Leben ihr bessern müsst,... tut rechte Buß` ohn Heuchelei!“ (Strophe 2)?
Gibt es nicht genug Stimmen, die uns auffordern, uns zu „optimieren:“ unser Aussehen, unsere kommunikativen Fähigkeiten, unsere Arbeit, unseren Sex? Die uns ein schlechtes Gewissen machen, wenn wir nicht an uns arbeiten! Und haben wir nicht die Predigt des Johannes insofern längst schon verinnerlicht, als wir sehr gut wissen, dass Glaube und Tun zusammengehören? Wir sind doch sozial engagiert, manchmal bis über unsere Grenzen hinaus! Wir kümmern uns um die Rechte anderer, so gut wir können! Und wir stellen uns oft genug die Frage, ob wir nicht eigentlich viel mehr tun müssten. Brauchen wir noch jemanden wie Johannes, mit seinem Schimpfen und Drohen?
Was ist die Funktion des Täufers in unserer Gegenwart? Für uns persönlich und für unsere Kirche?
Sylvia Bukowski, 20. Juni 2014
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