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Gekidnappte und gefolterte Flüchtlinge
Tag der Menschenrechte: EKD fordert Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen
Sie sei tief besorgt über das Schicksal von Opfern von Menschenhandel in der Region, sagte Bosse-Huber am Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) in Hannover.
„Die Lage am Horn von Afrika ist weiterhin hoch problematisch. Immer mehr Menschen fliehen aus der Region und versuchen, sich auf gefährlichen Routen durch Nordafrika in Sicherheit zu bringen. Viele fallen dabei Menschenhändlern in die Hände, die sie entführen und in Foltercamps terrorisieren“, so Bosse-Huber. Zwar hätten ägyptische Behörden jüngst einige der größeren Foltercamps auf der Sinai-Halbinsel zerstört. Nach neueren Erkenntnissen verlagere sich das Problem nun in Richtung Libyen. Immer noch müsse davon ausgegangen werden, dass brutale Menschenhändlerbanden aktiv seien. „Die internationale Gemeinschaft darf nicht dabei zusehen, wie das Leben von unzähligen Menschen zerstört wird.“
Seit 2009 gibt es Berichte, dass Flüchtlinge und Migranten von lokalen Räuberbanden gekidnappt und an Menschenhändler verkauft werden. Schätzungen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass Tausende in den vergangenen Jahren auf der Sinai-Halbinsel gefoltert wurden. Die große Mehrheit der Opfer kommt aus Eritrea, aber auch aus Krisenländern wie dem Sudan, aus Äthiopien und Somalia. Viele vertrauen sich auf ihrer Flucht Schleppern an oder werden gewaltsam aus Flüchtlingslagern verschleppt. Kommen Verwandte den hohen Lösegeldforderungen nicht nach, werden die Geiseln weiter gefoltert oder getötet.
Vor diesem Hintergrund erinnerte Bischöfin Bosse-Huber an den im November in Dresden von der Synode der EKD verabschiedeten „Beschluss zu wirksamen Maßnahmen gegen Menschenhandel mit Flüchtlingen auf der Sinai-Halbinsel.“ Darin fordert die EKD-Synode unter anderem eine konsequente Strafverfolgung von Menschenhandel und Folter in der Region sowie stärkere Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von UNHCR-Flüchtlings-lagern auf dem Horn von Afrika. Es dürfe nicht sein, so die Auslandsbischöfin, dass „in der Region ein rechtsfreier Raum bestehe, in dem fundamentale Menschenrechte nicht geschützt werden.“
Den Wortlaut des Beschlusses finden Sie im Internet unter www.ekd.de/synode2014/beschluesse
Hannover, den 10. Dezember 2014
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
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