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Ich bin getauft auf deinen Namen - EG 200
Impuls zum Wochenlied am 6. Sonntag nach Trinitatis
Ein Anlass, sich einmal zu fragen und mit anderen darüber auszutauschen, welcher Aspekt der Taufe für einen selbst besonders wichtig ist, bzw. ob die Taufe überhaupt eine Rolle spielt im eigenen Glaubensleben. Wer kann spontan das Datum seiner/ihrer Taufe nennen? Wer feiert den Tag, und auf welche Weise?
Das Wochenlied setzt die Taufe in eine starke Verbindung mit Gottes Bund (Strophe 1,4,6), ähnlich wie es Frage 74 des Heidelberger Katechismus tut. Aber was bedeutet es, durch die Taufe zum „Volk, das dir geheiligt heißt“ (Strophe 1) zu gehören? Sicher nicht, das von Gott erwählte Volk Israel zu ersetzen, sondern mit ihm ebenso verbindlich zusammenzugehören wie mit der weltweiten Christenheit. Theologisch dürfte das unter uns kaum strittig sein. Aber wie bringen wir diese zweifache Zusammengehörigkeit in diesen Tagen öffentlich zum Ausdruck?
1.) In der klaren Abwehr des Antisemitismus, der zur Zeit alte schäbige Gedanken mit neuer Lautstärke verbreitet. Dazu sind wir nicht nur um der geängstigten jüdischen Geschwister willen gehalten. Nur so bewahren wir unsere eigene christliche Integrität.
Anders als oft behauptet ist damit Kritik an Israels Politik nicht ausgeschlossen. Sie muss allerdings immer in Inhalt und Tonfall als geschwisterliche Sorge erkennbar sein und auf ein gesichertes Leben des jüdischen Volkes mit seinen Nachbarn zielen.
2.) Die Verbundenheit mit der weltweiten Christenheit wird in vielen Gemeinden durch ökumenische Partnerschaften und andere ökumenische Aktivitäten sichtbar. Derzeit hören wir beklemmende Nachrichten über brennende Kirchen und eine äußerst brutale Vertreibung von Christen durch islamistische ISIS Truppen aus Mossul und anderen Teilen des Iraks und Syriens. Mit ausdauernder Fürbitte, materieller Unterstützung von Hilfsorganisationen für verfolgte Christen, wie z.B. Open Doors, und mit der politischen Forderung von Asyl für die Betroffenen, können wir unsere Solidarität zeigen.
Als Getaufte gehören wir zu den Bündnispartnern Gottes. Wir leben von seiner Treue, die auf seiner Seite den Bund „feste stehn“ (Strophe 4) lässt und und sollen seinem Namen Ehre machen:
„Ich gebe dir, mein Gott aufs neue Leib, Seel und Herz zum Opfer hin: erwecke mich zu neuer Treue, und nimm Besitz von meinem Sinn. Es sei in mir kein Tropfen Blut, der nicht, Herr, deinen Willen tut (Strophe 5).
Sylvia Bukowski, 25. Juli 2014
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