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Jesus Christus ist ... Manna+
Predigtmeditation zu Joh 6,47-51 am Sonntag Lätare
Die Predigtmeditation ist mit freundlicher Genehmigung des Verlags und der Autorin den Predigtemeditationen im christlich-jüdischen Kontext (2012/13) entnommen.
1. Annäherung
Wer Jesus Christus ist, will Johannes uns erzählen. Der Evangelist sucht nach einem passenden Wort. Aus jüdischer Tradition muss es stammen, am besten aus der hebräischen Bibel, anders ist Jesus Christus nicht zu verstehen. Und ein Wort zum Anschauen sollte es sein, eins, das ich vor mir sehe, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Kaum ausgesprochen, sehe ich es vor mir. Dann kommt sie leichter ans Ziel, die Botschaft, die am Wort hängt. Wie wärs mit Manna? Ja, das ist gut. Das Murren in der Wüste und Gottes Antwort, Manna regnen zu lassen, das lernen Kinder schon in der religiösen Früherziehung. Also: Jesus Christus ist das Manna, das Brot des Lebens.
Aber halt: Manna, das steht in jüdischer Tradition auch für Wort und Lehre. Die Tora ist das Brot und für Philo der Logos Speise (vgl. Barrett, 304).
Jesus muss also mehr sein als Manna. Jetzt beginnt die Polemik, ein Streit mit Worten. wer sich zu Jesus bekennt will zeigen: Mein Glaube ist der wahre, glaubwürdige, überbordend, überschwänglich, alles je Dagewesene überbietend.
Das war ganz o.k. zur Zeit des Evangelisten Johannes. Juden, die in Jesus den Messias Israels erkannten und solche, die sich nicht zu Jesus, dem Christus, bekannten, mussten ihren je eigenen Glaubensweg finden. Das geschah auch im Streit miteinander.
Abgrenzung tat not und Trennlinien wurden gezogen. Anders hätte das Christentum als eigene Glaubensweise nicht entstehen können, oder das rabbinische Judentum wäre seinerseits nicht vom christlichen Glauben zu unterscheiden gewesen. Wir müssten sie eigentlich lieben, die johanneische Polemik, doch können wir es nicht: Zwischen den Texten antiker Streitkultur und dem Predigen im 21. Jahrhundert liegt ein garstiger Graben christlicher Judenfeindschaft.
Die Spannung zwischen der ganz engen Bindung an die Geschichte Israels, an ihre Symbole und Schriften bei gleichzeitiger Polemik gegen „die Juden“, schlimmer noch „die murrenden Juden“, ist jetzt unerträglich. Aus der Polemik wuchs Hass. Der Mächtigere würdigte den Schwächeren herab, schlug auf ihn ein, vertrieb ihn, tötete ihn, versuchte ihn zu vernichten. Die einst fruchtbringende Spannung zwischen Nähe und Distanz, Parallelisierung und Kontrastierung, Anerkennung und Überbietung bekam einen giftigen Beigeschmack.
Von Neuem zu den Worte des Johannes: Der Evangelist erzählt seinen Midrasch zum Speisungswunder noch viel tiefer verwurzelt im innerjüdischen Glaubensgespräch, als die meisten Christinnen und Christen heute beim Hören erkennen.
Als Israel von der ersten Ernte im Land Kanaan aß und zum ersten Mal mit ungesäuertem Brot und gerösteten Körnern im Land, darin Milch und Honig fließt, das Passa-Fest feierte, „hörte das Manna auf“ (Josua 5,12). Bibelfeste Christen mögen das noch wissen, aber wer von ihnen erahnt, dass im Judentum die Mazzen des Pessach-Festes als „Brot der Freiheit“ mit dem Manna verbunden werden, wie z.B. die Illustration zur Copenhagen-Haggada (18. Jh.) zeigt: Die Brote werden vom Baum gepflückt (vgl. Schaller, 11).
Der Evangelist wusste um die Verbindung von Manna und Passa. Die Speisung der Fünftausend datiert er auf die Zeit “kurz vor dem Passa“ (Joh 6,4), das den Auszug aus Ägypten feiert.
Ausgerechnet das – zeitlich begrenzte – Manna mit dem ewigem Leben zu verbinden, ist ein origineller Midrasch, allerdings nicht einzigartig. Auch die (jüdische) Apokalyptik im Syrischen Baruch kennt Manna mit „eschatologischem Überschuss“: „es werden wieder die Mannavorräte von oben herabfallen; und sie werden davon in jenen Jahren essen, weil sie an das Ende der Zeit gelangt sind.“ (Syr Bar 29,8)
Was meint nun das „Mehr“? Welches Plus bietet Jesus?
Das Mehr liegt nicht in dem, was geboten wird, sondern darin wie und wem: Jesus Christus ist der Weg zum ewigen Leben. Das Brot ist eine Person, gegeben nicht nur Israel, sondern der ganzen Welt (Joh 6,33).
Vergewissern Christinnen und Christen im 21. Jahrhundert sich ihres eigenen Glaubens, haben sie es nicht nötig, sich von der jüdischen Gemeinschaft abzugrenzen. Im Gegenteil, wenn sie singen “All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gand und große Treu“, dann denken auch sie voll Freude an den morgendlichen Tau, das Manna, das für jeden seinen ganz besonderen Geschmack hat, das die Sünden weiß macht (Kontext c), d)), und das Jesus Christus sie beim Abendmahl schmecken lässt. Dazu im Folgenden ein paar „Moves“ für die Predigt.
2. Kontexte
a) Manna – eine Änderung im Schöpfungswerk aus Liebe zu Israel
Brot, das vom Himmel herabregnet, und Tau, der sich von der Erde emporhebt, stellen die Schöpfungsordnung auf den Kopf:
„Rabban Simeon ben Gamliel sagt: Komm und siehe, wie sehr beliebt die Israeliten vor Gott sind! Und weil sie vor ihm beliebt sind, änderte er für sie das Schöpfungswerk, er machte ihnen die Unteren zu Oberen und die Oberen zu Unteren. In der Vergangenheit pflegte das Brot von der Erde emporzusteigen und der Tau stieg von den Himmeln herab, wie es heißt (Dtn 33,28): 'Eine Erde von Korn und Most, auch ihre Himmel träufeln Tau', und jetzt wurden die Dinge umgewandelt; das Brot fing an, von den Himmeln herabzusteigen und der Tau stieg von der Erde empor, denn so heißt es: 'Denn siehe, ich lasse euch Brot von den Himmeln regnen', und es heißt (Ex 16,14): 'Und es stieg hinauf die Lagerung des Taues'“
aus der Mechiltha zu Exodus 16,4, zit. nach Winter/Wünsche, Mechiltha, 153
b) Manna – von Gott mit leuchtendem Antlitz gegeben
„Und am Morgen, und ihr werdet sehen [Ex 16,7]. Von hier lernst du, dass mit leuchtendem Antlitz das Manna den Israeliten gegeben wurde. Die Wachteln, welche sie aus Fülle der Eingeweide (aus Übermut) verlangten, wurden ihnen mit finsterem Antlitz gegeben; aber das Manna, welches sie gebührendermaßen verlangten, wurde ihnen mit leuchtendem Antlitz gegeben.“
Mechiltha zu Ex 16,7, zit. nach Winter/Wünsche, Mechiltha, 155
c) Manna – jedem nach seinem Geschmack und Bedarf
„Es heißt Brot, es heißt Öl und es heißt Honig? Rabbi Jose ben Rabbi Hanina erklärte: Den Jungen Brot, den Alten Öl und den Kindern Honig.“
Babylonischer Talmud, Traktat Joma VIII, 75b, zit. nach Goldschmidt, 979
„Exodus 18,9: Und Jithro freute sich über all das Gute, das der Ewige an Israel getan. R. Josua sagt: Vom Guten des Manna redet die Schrift. Sie sprachen zu ihm (Jithro): Dieses Manna, das uns Gott gab, - an ihm (schmecken) wir Geschmack von Brot, Geschmack von Fleisch, Geschmack von Fischen, Geschmack von Heuschrecken, Geschmack aller Geschmäcke in der Welt, denn es heißt: 'Gutes, das Gute, all das Gute, über all das Gute'.“
Mechiltha zu Ex 18,9, zit. nach Winter/Wünsche, Mechiltha, 184
d) Manna - macht die Sünden weiß
„Das Manna aber war wie Korianderkörner [Ex 16,31]. R. Asi sagte: Rund wie ein Korianderkorn und weiß wie eine Perle. [...] weiß, es machte die Sünden Israels weiss [Jes 1,18].“
Babylonischer Talmud, Traktat Joma VIII, 75a, zit. nach Goldschmidt, 976f.
e) Das ewige Leben – das Leben in der kommenden Welt, der olam ha ba
„(Hillel sagte): Hat ein Mann einen guten Namen erworben, so hat er (etwas) für sich selbst erworben; hat er für sich selbst Worte des Gesetzes erworben, so hat er für sich selbst Leben in der kommenden Welt gewonnen.“
Pirke Abot 2,7, zit. nach Barrett, 282
f) Die Worte vom Himmelsbrot in Exodus 16,4 legt der Midrasch Schemot Rabba auf vielfältige Weise aus, u.a. in Verbindung mit Sprüche 9,5:
„(Die Weisheit spricht:): 'Kommt, esset von meinem Brote und trinket vom Wein, den ich gemischt habe.' Gott sprach: Wem habt ihr es zu verdanken (eig. wer verursachte es euch), vom Manna zu essen und aus dem Brunnen zu trinken? Weil ihr die Satzungen und die Rechtsvorschriften angenommen habt, wie es heißt Ex. 15,25: 'Dort gab er ihm (dem Volke) Satzung und Recht,' also im Verdienste meines Brotes habt ihr das Brot des Manna empfangen, und im Verdienste des Weins, den ich gemischt habe, habt ihr das Wasser des Brunnens getrunken, wie es heißt: 'Und trinket von dem Wein, den ich gemischt habe.'“
Midrasch Schemot Rabba (Midrasch zu Exodus), zit. nach Wünsche/Krupp, 192
3. Exegetische Beobachtungen
Das Wunder ist geschehen, die Speisung der 5000 vollbracht, nun gilt es, das Geschehene zu deuten. Auf Grund seiner Tat zum König erhoben zu werden (Joh 6,15), als Prophet wie Mose (Joh 6,4 – Dtn 18,15.18) oder gar als zweiter Manna gebender Mose-Messias verehrt zu werden (Joh 6,32), hat Jesus bereits abgewiesen. Die Suche nach der Wahrheit im Wunder geht weiter. Die Murrenden treiben sie voran. Mit Gemach kommen die Streitenden dem näher, was Jesus verkünden will.
Der Menschensohn, der vom Himmel herabgekommen ist (Joh 3,13), ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist (Joh 6,41), wie das Manna von Gott gesandt.
Wen Gott selbst belehrt, wen „der Vater“ zu sich zieht (Joh 6,44f.), kann nun in Jesus Christus das Brot des Lebens erkennen und im Glauben das ewige Leben haben. Jesus ist das Brot des Lebens, des ewigen Lebens, das die Glaubenden nährt. Jesus erscheint in einer Parallele zu Gottes Weisung, zum Gesetz, auf das das Manna verweist (Dtn 8,3), das seinerseits Leben im kommenden Äon gibt (vgl. Pirke Abot, 2,7, Kontext e)) und auch “Gesetz des Lebens“ (4. Esra 14,30) genannt wird.
Die Zitate in Joh 6,31 und 6,45 zeigen es für alle offen, Anspielungen wie die des Murrens der Juden für die, die mit alttestamentlichen Texten vertraut sind:
„Joh 6 soll in Verbindung mit der Schrift gelesen werden ... die Brotrede wird im Kontext der alttestamentlich-jüdischen Tradition situiert“. Die Tora wird „als relevante Quelle für den Christusglauben betrachtet“, das „Grundereignis der Geschichte Israels“, der Auszug aus Ägypten, wird „keineswegs marginalisiert“ (Zumstein, 125.129). Mose führt zu Jesus, wird „zum Zeugen Christi“ (Zumstein, 136).
Die „Ich-bin-Worte“ in V 48 und V 51 sind zwei besondere Höhepunkte der Auslegung: Der johanneische Christus offenbart den verborgenen Schriftsinn und begründet eine neue Tradition (vgl. Zumstein, 132).
Mit Vers 51 lässt der Evangelist behutsam die Eucharistie aufscheinen und schaut – im Futur! – auf Jesu Tod: sein Fleisch wird Jesus geben „für das Leben der Welt“. Auch wenn in Johannes 6 kein „Abendmahlsbericht“ vorliegen sollte, „sondern ein metaphorischer Vergleich der Person Jesu mit Brot“ (Berger, Kommentar, 348), mündet der Mirdrasch zum Speisungswunder in einer „sakramentalen Zuspitzung“ (a.a.O., 350). Verstärkt wird diese „Zuspitzung“ durch die Einbettung des Manna in den jüdischen Festkalender. Der Evangelist erwähnt das Passa in 6,4 „nicht aus chronologischen, sondern aus theologischen Gründen“. Er will, dass „die Eucharistie, ebenso wie das Letzte Mahl (vgl. 13,1), im Kontext des jüdischen Passa verstanden werden“ (Barrett, 287).
„Manna ist die Fortsetzung von Mazzot, dem Brot priesterlicher Nüchternheit, Einfachheit und Heiligkeit.“ (Jacob, 485) Im hebräischen Text lassen sich Parallelen des Manna-Essens zur Pessach-Speise aufzeigen. Markant die Parallele von Exodus 12,10 und 16,19: „Ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen.“ Die Verknüpfung von Manna und Mazzen kannte der Evangelist, als er am Manna die Metapher vom Brot des Lebens entfaltete. Vermutlich kannte er auch den (wahrscheinlich) [mittlerweile habe ich gelernt: vermutlich nicht, zumindest nicht in schriftl. Form!, Anm. B.S., Februar 2013. Aber die Struktur-Parallele bleibt.] aus der Zeit der Seleukidenherrschaft (198–167 v.Chr.) stammenden Dayyenu-Hymnus der Passa-Haggadah:
„Hätte er für uns das Meer gespalten, aber uns nicht auf trockenem Wege durchhin geführt, es hätte uns gereicht [vgl. Joh 6,16–21] ... Hätte er uns das Manna gegeben, aber uns nicht den Sabbat gegeben, es hätte uns gereicht“ (vgl. Menken, 278; ungekürztes Daienu: www.hagalil.com/judentum/feiertage/pessach/video/indexx.htm).
4. Homiletische Entscheidungen
Die Begrenzung, das „Genug“ des Manna, das „Soviel du brauchst“ (Motto des Evangelischen Kirchentags 2013), und die Weite des ewigen Lebens – diese Spannung im Text, in Jesus Christus! reizt zur Predigt.
Das „Genüge“ des Manna
Das Manna in der Wüste, „das allergrößte und vielfältigste“ Wunder (Jacob, 483), das sich vierzig Jahre lang täglich wiederholte und mit gleicher Regelmäßigkeit jeden siebten Wochentag aussetzte, deutet Mose selbst. Das von Gott gegebene Manna diente dazu, die Israeliten zu lehren. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund der Herrn hervorgeht“ (Dtn 8,3; nur konsequent, wenn das KLAK-Perikopenmodell Dtn 8,1–10(11–20) als Tora-Predigttext für den Sonntag Lätare empfiehlt). Ausreichend Nahrung war für das Volk in der Wüste nicht das Problem. „Schafe und Rinder, sehr viel Vieh“ zog mit den Israeliten aus Ägypten (Exodus 12,38). Beim Opferfest am Sinai fehlte es nicht an Schlachttieren (Exodus 24,5) und später vergrößerte sich der Viehbestand durch die Beute beim Sieg über die Midianiter (Numeri 31,30ff.) – zusätzliches Manna als Nahrung war nicht nötig (vgl. Jacob, 485).
Das Manna lässt Gott regnen, aber es kommt in aller Frühe mit dem Tau:
„Das ist ein ungemein zartes und reiches Bild des milden himmlischen Segens. Anders als der zwar auch wohltätige, aber launische, bald geizige, bald unbequem verschwenderische Regen ist der Tau, seine sanftere Schwester, getreu und zuverlässig, nie versagend, sich immer gleichbleibend, nur Erquickung und Labung bringend. Er geht auf leichten Sohlen, man hört ihn nicht fallen und sieht ihn nicht kommen, verstohlen ist er in der Nacht herabgestiegen und hat sich gleichmäßig auf die Erde niedergelassen, wäscht alles rein und läßt die Flur im Morgendämmer glänzen, ein Vorbote des Morgenrotes. Er ist ein Gleichnis für Jugendfrische, Wohlgefallen und Wohltun, sanft mahnende Rede, für priesterlichen Segen, für Erweckung zu neuem Leben, ja für Gott selbst, der 'Israel wie ein Tau' sein will. Manna ist Brot der nur Gott zugewandten und dienenden Himmlischen (Ps 78,25), die nicht säen und nicht ernten und doch die wahrhaft Lebenden und 'Starken' sind. [...]
Der Tau ist ein Genüge, kein Überfluß. Ebenso hat es sich mit dem Manna verhalten. Man mochte noch so viel sammeln, schließlich hatte niemand mehr als er brauchte. Das ist ein Wunder im Wunder und doch nichts anderes als die Einkleidung der simplen Erfahrung und Wahrheit, daß man mit allem Raffen nicht mehr kann als sich satt essen.“ (Jacob, 485f.)
Der Anfang ewiger Freuden
Das ewige Leben ist „nicht ein einfaches Äquivalent für endloses Leben“ (vgl. Joh 5,24; Barrett, 305), es ist „das vollendete Leben, das Leben, wie Gott es anbietet“, “das Leben, das den menschlichen Lebenshunger und -durst stillt“ (Zumstein, 135), „überdauernder Lebens-Sinn“ (vgl. Walter, 135), „die vom Tode nicht mehr widerlegbare und durchstreichbare Gemeinschaft mit dem Leben Gottes“ (Helmut Gollwitzer, nach Walter, 137), kurz: erfülltes Leben, das Genüge hat an der Gnade Gottes.
Die erhoffte kommende Welt ist für den Evangelisten Johannes gegenwärtig im Glauben an Jesus Christus. Die Glaubenden tröstet die Verheißung des ewigen Lebens. Schon jetzt empfinden sie „den Anfang der ewigen Freude“ in ihren Herzen (vgl. Heidelberger Katechismus, Frage 58). Sie schmecken und sehen im Abendmahl, „wie freundlich der Herr ist“ (Psalm 34,9). Lätare! – Inmitten der Passsionszeit erklingt der Antiphon: „Freut euch mit Jerusalem...“ (Jesaja 66,10).
Kurzum: Das uns von Gott in Jesus Christus geschenkte ewige Leben hat den Geschmack von Manna: Es ist süß wie Honig, in ihm werden die Sünden weiß, Gott gibt es mit einem freundlichen Angesicht. Das reicht eigentlich. Oder? Wer noch nicht genug hat, lese im Lukasevangelium weiter: „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu ererben?“ (Lk 10,25; vgl. Kontexte e), f))
5. Liturgievorschläge
Gebete zu Wochenspruch und Wochenpsalm am Sonntag Lätare von Sylvia Bukowski online:
www.reformiert-info.de/5248-0-84-9.html
www.reformiert-info.de/1869-0-84-9.html
Lieder:
All Morgen ist ganz frisch und neu (EG 440)
Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70)
Schmücke dich, o liebe Seele (EG 218)
Literatur
Jacob, Benno, Das Buch Exodus, hg. im Auftrag des Leo Baeck Instituts, Stuttgart 1997.
Barrett, Charles Kingsley, Das Evangelium nach Johannes, KEK, Göttingen 1990.
Berger, Klaus, Kommentar zum Neuen Testament, Gütersloh 2011.
Berger, Klaus, Synopse des Vierten Buches Esra und der Syrischen Baruch-Apokalypse, TANZ 8, Tübingen, Basel 1992.
Mechiltha. Ein tannaitischer Midrasch zu Exodus, erstmalig ins Deutsche übersetzt und erläutert von Jakob Winter und August Wünsche, Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1909, Hildesheim, Zürich, New York 1990.
Menken, Maarten J. J., Die jüdischen Feste im Johannesevangelium, in: Israel und seine Heilstraditionen im Johannesevangelium, FS Johannes Beutler SJ, hg. von Michael Labahn, Klaus Scholtissek, Angelika Strotmann, Paderborn, München, Wien, Zürich 2004, 267–286.
Midrasch Schemot Rabba. Zum ersten Male ins Deutsche übertragen von August Wünsche. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1882, Lee Achim Sefarim, Ein Kerem – Jerusalem 2011.
Goldschmidt, Lazarus (Hg.), Der babylonische Talmud Bd. III: Joma, Sukka, Jom Tob, Roš Hašanai Ta'anith, Berlin 1930.
Schaller, Rahel, Wie schmeckt Freiheit? (Mk 14,1–15 und Ex 12), in: Kreuzestheologie von der Schrift her befragen. Arbeitshilfe zu Andachten in der Passion 2012 nach dem Markusevangelium; online unter: www.ekir.de/christen-juden.
Walter, Nikolaus, Lätare, in: GPM 43 (1989), 134–140.
Zumstein, Jean, Die Schriftrezeption in der Brotrede (Joh 6), in: Israel und seine Heilstraditionen a.a.O., 123–139.
Barbara Schenck, Frühjahr 2012
Lieber Gott, wir danken dir, dass es Menschen gibt, die uns zeigen, was Glauben heißt. Wir danken dir für unsre Gemeinde.
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