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Ob du gleich hier musst tragen viel Widerwärtigkeit
Wochenlied EG 243 am Sonntag Kantate: Lob Gott getrost mit Singen
Oft wird die Frage gestellt, was die Kirche tun muss, um als Institution „zukunftsfähig“ zu bleiben. Nicht selten läuft es in der Antwort auch darauf hinaus, was sie künftig lassen muss: welche Aufgabenbereiche, welche Mitarbeiter, welche Gebäude. Die Kirche hat gegenwärtig viele „Widerwärtigkeiten“ zu tragen. (Strophe 1)
In dieser Situation wirkt das Wochenlied sehr seelsorgerlich. Es füllt die Aufforderung der ersten Strophe, trotz allem nicht zu verzagen, mit guten Gründen und spricht der „christlichen Schar“ einfühlsam zu, was sie so nötig braucht: Die Gewissheit, nicht auf verlorenem Posten zu stehen.
„Dich hat er sich erkoren!“ (Strophe 2) Für dich hat sich Gott entschieden. Du bist seine Auserwählte! Das wird der Gemeinde in diesem Lied ausdrücklich in Erinnerung gerufen, auch der kümmerlichen, oft bespotteten Gottesdienstgemeinde, die nur noch von zehn alten Frauen besucht wird. In Gottes Augen behält jede Gemeinde ihren Wert und ihre Würde.
Die folgenden Strophen klingen, als würden sie auf mögliche Zweifel, auf die „Ja, abers“ eingehen und bekräftigen: Gott bleibt bei seiner Wahl. Er kennt deine Schwäche, deine Verlassenheitsängste, dein Versagen und deine Anfechtung. Aber er steht in allem weiter zu dir. Besonders eindrücklich sagt es die 3. Strophe in Anlehnung an Jesaja 49,15: „Kann und mag auch verlassen ein Mutter je ihr Kind und also gar verstoßen, dass es kein Gnad mehr find`t? Und ob sich`s möcht begeben, dass sie so gar abfiel: Gott schwört bei seinem Leben, er dich nicht lassen will!“
Die 5. Strophe fasst zusammen: obwohl die Kirche oft in einem jämmerlichen oder auch bejammernswerten Zustand ist (voller „Jammer und Elend“), bereut Gott seine Wahl nicht. Aber er lässt sie nicht so wie sie ist. Er selbst wird sie „erneuen in dieser fährlichn Zeit,“ wird sie mit „Wort und Sakrament“ aufbauen, so dass sie allen Widerwärtigkeiten gewappnet ist.
Wie in einer guten Predigt, wie in guter Seelsorge hat die Ermutigung in diesem Lied das größte Gewicht. Ermutigung, die die Kirche dringend braucht, um „zukunftsfähig“ zu bleiben.
Sylvia Bukowski, 18. Mai 2014
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