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18. Europäischer Kongress für Theologie
8.-11. September 2024, Heidelberg
 Die Doppeldeutigkeit der Überschrift „Theologie der Zukunft“ weist aus Sicht der Veranstalter auf zwei Brennpunkte des Themas hin: Was hat die Theologie zur Zukunft zu sagen und wie kann die Theologie in der Zukunft aussehen?
 
Die großen Herausforderungen von Klimawandel, Pandemie und Krieg, so unvorhersehbar ihre weiteren Entwicklungen sein mögen, fordern auch die Theologie inhaltlich heraus. Dabei kann sie sich für Zukunftsfragen auf ein reiches Traditionsrepertoire von der Apokalyptik über den Millenarismus bis hin zu eschatologischen Ausprägungen der Ökotheologie beziehen. Sie steht aber vor der Aufgabe, die eigenen Traditionen neu zu betrachten, neu zu entwerfen oder neu zu formulieren.
 
Schließlich ist die Theologie auch institutionell gefragt, sich der Zukunft der sich wandelnden Religionslandschaften zu stellen.
 
Der 18. Europäische Kongress für Theologie wird am Sonntag, 8. September, ab 18 Uhr in der Aula der Neuen Universität Heidelberg unter anderem mit einem Grußwort von Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart eröffnet. Anschließend hält Prof. Dr. Hanna Reichel (Princeton) den Eröffnungsvortrag unter dem Titel: Von „Was können wir wissen?“ zu „Was dürfen wir hoffen? - zu einer theologischen Hermeneutik der Zukunft.
 
In den Folgetagen werden die Teilnehmer dann verschiedene Hauptvorträge zu den Themenblöcken „Geschichte der Zukunft“, „Die Theologien in der Universität der Zukunft“ sowie „Zukünftige Herausforderungen der Theologie: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Transhumanismus“ hören. Sektionsveranstaltungen, Joint Ventures und Empfänge runden den Europäischen Kongress für Theologie ab.


Bund

Regenbogen - Beschneidung - Gebote - Verheißung - Kelch des Weins

© Pixabay

Bund bezeichnet die Beziehung zwischen Gott und Mensch: Gott schließ einen Bund mit seinem Volk. Gott bindet sich an den Menschen, verpflichtet sich selbst zu Gnade und Barmherzigkeit. Und der Mensch seinerseits? Im Bunde mit Gott, ein "Bundespartner" Gottes (Karl Barth), berufen, nach Gottes Weisungen zu leben.

Die Bibel erzählt von verschiedenen Bundesschlüssen zwischen Gott und einem Menschen, zwischen Gott und seinem Volk Israel und auch zwischen Gott und Tieren. Am bekanntesten sind: der Noah-, der Abraham- und der Sinaibund, der „neue Bund“ beim Propheten Jeremia und der Bund durch Jesus Christus.

Bund unter dem Regenbogen

Einen ersten Bund (hebräisch "berit") schließt Gott nach der Sintflut mit Noah, seinen Kindern, ihren Nachkommen und allem lebendigen Getier auf Erden. Zeichen des "Noahbundes" ist der Regenbogen. Unter diesem Zeichen verspricht Gott, "dass hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt werden soll durch die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe" (1.Mose 9,11).

Bund und Beschneidung

Auch mit Abraham schließt Gott einen Bund. Von diesem Abrahambund erzählt die Bibel gleich zweimal (1.Mose 15 und 1.Mose 17). Zwischen sich selbst und Abraham samt seinen Nachkommen richtet Gott einen "ewigen Bund" auf, in dem er Abraham und seiner Nachkommen Gott ist. In diesem Bundesschluss verspricht Gott Abraham, ein "Vater vieler Völker" zu werden und sagt ihm Land zu: "das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz". Zeichen des Abrahambundes ist die Beschneidung (1.Mose 17,1-14). Und bis auf den heutigen Tag ist die Beschneidung Zeichen des Bundes zwischen Gott und Israel. Deshalb werden Juden am achten Tag nach der Geburt beschnitten.

Bund – Gebot im Zeichen des Ruhetages

Der wohl berühmteste Bundesschluss im Alten Testament findet am Sinai statt zwischen Gott und seinem Volk Israel. Zuerst befreit Gott sein Volk aus der Knechtschaft in Ägypten, dann schließt er einen Bund mit ihm. Im Sinaibund verspricht Gott Wunder, "wie sie nicht geschehen sind in allen Landen und unter allen Völkern" (2.Mose 34,10) und bittet seinerseits Israel, seine Gebote zu halten. Zeichen des Bundes ist der Sabbat (2.Mose 31,16f.).

Die Verheißung vom "neuen Bund"

Der Prophet Jeremia verheißt dem Hause Israel einen "neuen Bund". Über diesen Bund sagt Gott: "Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein" (Jer 31,31-34). Der Hebräerbrief nimmt das Wort des Propheten Jeremia vom neuen Bund auf und deutet das Heilsgeschehen in Jesus Christus unter dieser Verheißung (Hebr 8-10).

Bund als Testament im Zeichen des Kelches mit Wein

Im Neuen Testament findet sich für "Bund" das griechische Wort "Diatheke", von Luther mit "Testament" übersetzt. Jesus deutet beim Abendmahl mit den Jüngern seinen Tod mit dem Wort vom Bund: "Und er nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: "Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird." (Lk 22,19f.; vgl. auch 1.Kor 11,23-25). Zeichen des Bundes ist der Kelch mit Wein beim Abendmahl. Im Rückgriff auf das "Blut des Bundes", mit dem Moses das Volk Israel beim Bundesschluss in der Wüste besprengte (2.Mose 34,8), sagt Jesus im Kelchwort beim Abendmahl in Mk 14,24 und Mt 26,28: "Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird (zur Vergebung der Sünden)."

Vom Bundes Gottes mit den Menschen
Predigt und Gebet zu Jesaja 42,5-7
Wir dürfen uns als erwählte Kinder Gottes sehen, aber gleichzeitig wissen wir, der Bund ist nicht für uns allein da.

Thomas Hennefeld
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